Treffpunkt für gestresste Pj-ler und UAs

[Ja panisch]

Naja liegt aber auch ein bisschen in der eigenen Hand. Wo ist man wenn die Blutentnahmen angeordnet werden? Ich saß häufig dabei und habe das kritisch hinterfragt, ob jetzt tatsächlich tägliche Kontrollen notwendig sind oder man einen...
Da ist man beim ABI ausmessen, Patienten aufnehmen, Botengänge, Viggo legen, Reha Anträge ausfüllen... oder man hat schon seit 2h Feierabend. Ich musste oft kurzfristig Labore abnehmen, „oh nimm noch für x und y Labor ab, sag der Pflege sie sollen das Etikett rauslassen“. Die hatten selbst keine Ahnung, und deshalb großzügig mitm Labor.

[Bonnerin]

Naja liegt aber auch ein bisschen in der eigenen Hand. Wo ist man wenn die Blutentnahmen angeordnet werden? Ich saß häufig dabei und habe das kritisch hinterfragt, ob jetzt tatsächlich tägliche Kontrollen notwendig sind oder man einen Effekt auch Mal 2 Tage abwarten kann. Und wenn 25/30 Patienten Blutentnahmen haben, dann habe ich auch bei denen nachgeschaut, die am Vortag schon eine bekommen haben und mit den Assistenzärzten gesprochen. Konnte man dann doch häufig reduzieren. Also nicht stumpf abarbeiten. Und manchmal hat sich doch jemand Gedanken gemacht ;-)

Also selbst wenn man da dabei war und angemerkt hat, dass das Labor von Frau Schmitz jetzt seit 5 Tagen absolut konstant ist und dass man eventuell auch statt dem nächsten Tag den übernächsten erst kontrollieren könne...tja, da kam dann erstmal Zustimmung, aber irgendwann im Tagesverlauf wurde es eben aus „Gründen“ (nein, es gab nichts objektives) „nur zur Kontrolle“ doch für den Folgetag angeordnet.

Oder man hatte den Kollegen, von dem ich bis heute nicht weiß, ob er nur was gegen mich hatte oder gegen Frauen allgemein oder beides. Frisch von der Uni, 2 Monate Berufserfahrung, und hat bei jeder noch so höflichen Frage sofort rumgeschnauzt, dass seine Autorität in Frage gestellt wird.

Im Gegensatz dazu konnte ich bei den Chirurgen absolut problemlos Anregungen bezüglich BE/Labor und Medikamenten einbringen, die haben sich über jeden Austausch gefreut.

[Arrhythmie]

Die Sache mit dem BE-steuern hat ja wohl -möchte ich meinen- fast jeder PJ schonmal versucht. In der Inneren hat das bei genau einem Stationsarzt funktioniert oder es war dann so wie Bonnerin sagte.... Gegen nachmittag steht die BE plötzlich wieder da.

[Mukopolysaccharid]

meine mit Pjlerin nervt mich. die bleibt jeden Tag bis mindestens 17 Uhr und will mir ein schlechtes Gewissen machen, wenn ich um 16 Uhr Feierabend machen (offizieller Schluss). wenns nach 16 uhr halt nochmal ne aufnahme gibt, dann müssen die assistenten eben auch mal eine machen. ich hab in der Regel tagsüber schon 5 Aufnahmen, daneben Blut, Viggo, Sekretärdienste, Botengänge. Iwann langt es.
Und zu all dem macht sie einfach noch mehr Stress und Hektik...

[Bonnerin]

meine mit Pjlerin nervt mich. die bleibt jeden Tag bis mindestens 17 Uhr und will mir ein schlechtes Gewissen machen, wenn ich um 16 Uhr Feierabend machen (offizieller Schluss). wenns nach 16 uhr halt nochmal ne aufnahme gibt, dann müssen die assistenten eben auch mal eine machen. ich hab in der Regel tagsüber schon 5 Aufnahmen, daneben Blut, Viggo, Sekretärdienste, Botengänge. Iwann langt es.
Und zu all dem macht sie einfach noch mehr Stress und Hektik...

Kann ich verstehen, dass dich das wirklich nervt, würde mir ähnlich gehen. Das ist aber letzten Endes ihr Problem und nicht deins. Die wird dann zu den Leuten gehören, die sich irgendwo in der Inneren von 7-20 Uhr verheizen lässt, aber ja immer zum pünktlichen Dienstschluss ausstempelt, weil Überstunden böse sind. Finde es halt einfach frech, wenn mit den PJler als 3/4-Arbeitskraft geplant wird, was Aufnahmen etc. angeht. Habe ich in der Inneren damals auch so erlebt und auch entsprechend evaluiert. Freizeit ist wichtig, Entspannung auch. Lass dir da nix anderes erzählen!

[Mukopolysaccharid]

Ich bin echt niemand, der sich verdrückt, ich mach so viel wie ein Assistent (schreibe die Aufnahmebögen, Briefe, Befunde, Untersuchungen anmelden un befunden) und bin zusätzlich noch für die Drecksarbeit- Jobs zuständig, sodass ich dann einfach wenigstens pünktlich nach Hause gehen will. Kann teilweise net mal mit auf Visite. Die Assistenten chillen dann mittags wenn der morgendliche Stress vorüber ist, im Arztzimmer, weil die Pjler ja alles machen. Und das stinkt mir langsam einfach. für 400 euro

[Markian]

Auf Visite würde ich bestehen auf pünktlichen Feierabend in konservativen Fächern auch immer.

[Heerestorte]

Das mit den BE habe ich auch schon durch....
Man hat einfach so gemerkt, wenn ein junger oder ein alter Assistent da war...

Einmal waren 13 BEs angeordnet, bin zum Stationsarzt, nach Besprechung warens nur noch 6...so hirnlos!

Z.B. Patient wird Dienstags oder Donnerstags elektiv für Gastro/Kolo aufgenommen, die erst am Tag drauf stattfindet.
Dann nimmt mann da Blut ab und Routine-Labor wird Mo-Mi-Fr eingetragen.
Dann sag ich dem:"Du willst also, dass ich dem morgen (dann Mittwochs oder Freitags) Blut abnehme, obwohl wir heute bei AUfnahme ein Labor gemacht haben und es zwischendrin nichts passiert, was eine erneute BE rechtfertigen würde?"

"Oh, ja,stimmt...." und das einfach stumpf immer so, ohne jemals nachzudenken.

Oder eine Patientin die zum sterben da war, mit Mo Perfusor, DNR/DNI alles.
Da habe ich mich dann geweigert, Blut abzunehmen, weil egal was da rausgekommen wäre, wir hätten ja eh nicht therapiert.

[Arrhythmie]

Die Assistenten chillen dann mittags wenn der morgendliche Stress vorüber ist, im Arztzimmer, weil die Pjler ja alles machen. Und das stinkt mir langsam einfach. für 400 euro

Solche gibts bei mir auch.
Seit ich rausgefunden habe wer das ist, schreib ich für diese Leute keine guten Briefe mehr :-)) Ich leg maximal den Brief an und trag ein paar Diagnosen ein, ein paar Medis, aber nicht vollständig. Keine Lehre von diesen Leuten, keine Anerkennung, lassen einen täglich die Scheisse machen auf die sie keinen Bock haben... Nö. Nicht mit mir. Dann können sie auch ihre Briefe selber zu Ende schreiben.
Für die Leute die Lehre machen und nett sind mach ich gern komplette Briefe und auch etliche Kack-Arbeiten. Aber nicht für Leute die dann am Rechner sitzen, stundenlang in ihr Handy glotzen und sich dann noch daneben benehmen oder sonstwie aufspielen. Und dann um 16:30 kommen mit "Kannst Du noch das und das machen?"
Hab mal knallhart "Nein ich gehe gerade" gesagt. :-blush

[Bonnerin]

Oh man...und ich hatte schon fast ein schlechtes Gewissen, weil ich unsere Famulantin diese Woche gebeten habe, für mich in den Aufwachraum zu gehen und mir da ein neues/zweites Protokoll zu holen, weil der Eingriff so lange gedauert hat.

Frage mich bei manchen Kollegen, die ich so in meinem PJ auf Station erlebt hatte (vor allem in der Inneren, aber auch in der Chirurgie und auf Intensiv gabs 1-2), wie die eigentlich durch die Kommunikationskurse und so Fächer wie Psychosomatik etc. gekommen sind, wenn sie schon so mit den Studierenden und teils auch den eigenen Kollegen umgehen. Ist aber ehrlich gesagt auch wieder bezeichnend für unser kaputtes Gesundheitssystem. Wenn alle zumindest halbwegs vernünftig arbeiten würden könnte man (von Dienste abgesehen und vermutlich auch von OPs abgesehen) sogar mit vernünftigen Arbeitszeiten im Krankenhaus klar kommen.

@Mukopolysaccharid: Wie lange bist du denn da noch auf Station/in dem Fach mit deiner Kommilitonin?

[davo]

Kein Kommunikationskurs dieser Welt kann Persönlichkeit und Moral eines Menschen verändern.

[davo]

meine mit Pjlerin nervt mich. die bleibt jeden Tag bis mindestens 17 Uhr und will mir ein schlechtes Gewissen machen, wenn ich um 16 Uhr Feierabend machen (offizieller Schluss). wenns nach 16 uhr halt nochmal ne aufnahme gibt, dann müssen die assistenten eben auch mal eine machen. ich hab in der Regel tagsüber schon 5 Aufnahmen, daneben Blut, Viggo, Sekretärdienste, Botengänge. Iwann langt es.
Und zu all dem macht sie einfach noch mehr Stress und Hektik...

Dass solche Leute Stress und Hektik machen, ist immer so. Das ist unter ärztlichen Kollegen ganz genauso :-p

Aber ich würd das eher positiv sehen: Wenn die eh immer so lange bleibt, kannst du ja problemlos jeden Tag pünktlich gehen. (Würd ich sonst auch - aber so muss man sich nicht mal Gedanken machen :-)))

Nach 15.30 würd ich bestimmt keine Aufnahme mehr anfangen, wenn um 16.00 Dienstschluss ist. Das ist dann halt das Problem der Ärzte. Die werden dafür ja auch bezahlt.

[Markian]

Es ist halt die Atmosphäre, wenn einem weiß gemacht wird ohne PJs kann der Laden nicht laufen (was tatsächlich manchmal stimmt) und man deshalb doch Verständnis haben muss. Es wird künstlich ein Schuldgefühl erzeugt, wenn man pünktlich geht. Wir haben hier einen Pjler der konsequent nach 6h Arbeit geht und damit verstößt er gegen keine Regel. Konsequenzen bisher keine.

[Mukopolysaccharid]

ich habe leider noch 4 Wochen mit ihr das Vergnügen ...

nein, das mit dem Frühergehen ist so ne Sache, die Assis sehen es mittlerweile als Selbstverständlichkeit, dass wir jeden Scheiss machen und bis zum Ende bzw. länger bleiben. von sich aus entlassen sie einen nicht. wenn man fragt, "gibts noch was", fällt denen wieder was ein...
sie ist der festen Überzeugung, auch die nachmittags Aufnahmen übernehmen zu müssen, sonst muss es ja der assistent machen. wenn ich früher gehen würde, stellt sie mich so hin, wie wenn sie ja aaaaalles machen würde und ich gar nix mache. obwohl das nicht so ist.
wenn land unter ist bin ich echt auch bereit dazu, noch länger zu bleiben (obwohl ich da in koflikt mit mir selbst stehe: denn die verwaltung spart ja so ne stelle ein, und dadurch wird die gesamtsituation nicht besser). aber als die assistenten dann beim chef neulich noch gesagt haben, ja das passt schon alles, wie es gerade ist, bin ich innerlich schon etwas wütend geworden. eigentlich machen wir den ganzen dreck, ohne uns würden die gar nicht klar kommen, aber dass der pj ja noch mitwirkt, interessiert keine sau, kein danke - nix.)

ich selbst würde meine Pjler nie so behandeln, wäre froh wenn sie mithelfen, und würde wo ich kann auch themen besprechen, aber würde auch schauen, dass sie mittags nach hause kommen und selbst noch bisschen zeit für eigenstudium haben

[davo]

Völlig egal. Du gehst dann einfach pünktlich. Dafür brauchst du nicht die Erlaubnis von irgendwem.

[Markian]

Mir wird meine Arbeit fast nie gedankt, dann interessiert es wohl auch niemanden, wenn ich pünktlich gehe.

[davo]

Ich sehe das ultrapragmatisch. Man ist als PJler Billigstpflichtpraktikant weit unter Mindestlohn. Man ist für 40h eingeteilt. Also ist man auch 40h dort. Völlig egal, ob einem irgendwer irgendwas dankt, oder nicht. Da können sie einem noch so viel danken - deswegen bleibt man trotzdem nicht gratis noch länger dort :-p

[Mukopolysaccharid]

ok:) also würdet ihr dann um 16 Uhr einfach gehen, wenn eure Patienten besprochen sind, ohne groß aufmerksamkeit zu machen und um erlaubnis zu bitten?

ich ärgere mich ja auch nicht darüber, ob man mir dankt, davon kann ich mir nix kaufen. habs nur erwähnt, weil es ein besseres bild über die arbeitsatmosphäre vermittelt. im tertial davor war das nämlich ganz anders =)
gibts eigentlich offiziele rechte und pflichten fürs pj? was ich machen muss, und was ich nicht machen muss? zum beispiel muss ich blut auf anderen Stationen abnehmen, wenn das ein arzt zu mir sagt, obwohl ich dort nicht eingeteilt bin?

[Markian]

Also ich frage nie. Ich gehe, wenn ich es für richtig halte. Ist mir echt egal. Ich habe keinen Arbeitsvertrag unterschrieben. Außer ich bin halt klar für OP xy eingeteilt.

[McLaren422]

Ganz ehrlich, PJler sind Studenten in der Ausbildung und keine Stationshelfer. Ich möchte und soll was lernen und nicht für nen reibungslosen Ablauf auf Station sorgen. Sicherlich ist es ein Geben und Nehmen, der PJler nimmt Blut ab, macht Aufnahmen, legt Viggos etc, die Ärzte freuen sich dann und man wird ins Team eingebunden und bekommt Lehre. Im besten Fall zumindest.
Mir war es nie wichtig, irgendwelche Arbeit abzunehmen, weil das ist nicht meine Aufgabe als Student, der noch was lernen soll! Wenn das die Aufgabe sein sollte, dann müsste mindestens 1200 Euro auf mein Konto fließen.
Es gibt viele PJler, die meinen, es wäre ihre Pflicht, den Ärzten Arbeit abzunehmen. Das sind dann auch die, die sich später als Assistenzärzte knechten lassen, hab ich so das Gefühl...
Ich hab jeden ärztlichen Auftrag, der an mich herangetragen wurde, als Übungsmöglichkeit gesehen. Ich habe das im übertragenen Sinn immer für mich gemacht (und für den Patienten natürlich). Wenn der Arzt sagt: leg mal ne Viggo bei Herrn Dingenskirchen, dann hab ich für mich übersetzt: Es besteht die Möglichkeit für dich, das Legen einer Viggo zu üben, hättest du Lust?
Und ich bin nur in Ausnahmefällen länger geblieben, wenn es was interessantes gab. Und ganz ehrlich: Mir ists egal, ob der regelrechte Betrieb von mir als PJler abhängt. Weil wenns so ist, dann läuft in dem Laden was gehörig falsch und ich will mir nicht dauerhaft die Last aufbürden, da was zu ändern. Ich verstehe aber, dass manche Studenten sich weniger trauen aufzubegehren, wenn sie eventuell in dem Krankenhaus oder gar in der Abteilung arbeiten wollen.
Wenn das Tertial nicht passt, gibts dann auch ne gepfefferte Bewertung im pj-ranking. Auch das trauen sich leider viele nicht.