Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Pj-ler und UAs
Kackbratze
05.12.2011, 20:52
Vielleicht ist bei uns das Spektrum zu weit oder die Patientenklientel zu kompliziert, aber bisher sind die fest zugeordneten Zimmer an ständigen Verlegungen aus Hygienegründen, zu kurzen Liegezeiten oder zu komplikationsträchtigen Verläufen gescheitert.
Wir versuchen deswegen eher Patienten- als Raumzentriert auszubilden.
Funktioniert auch ;-)
Teilweise funktionierte es auch, sofern die Leute kurz da waren; aber manchmal kommen einfach diese Tage, wo irrsinnig viel anderer Kram anfällt, für den sich ein Assistent zu schade ist. Um sich wirklich um ein fest definiertes Klientel von A bis Z kümmern zu können, muss man auch Zeit dafür haben; bei den Approbierten ist es ja nicht anders; entweder sie sind auf Station, im OP oder in der Ambulanz, aber nicht überall gleichzeitig. Zumindest hier nicht. Und die Routinetätigkeiten macht jeder wenn dann bei seinen Patienten, und nicht fünf Schellongtests im Zuständigkeitsbereich seines Kollegen. Als PJ bleibt das aber alles an einem hängen. So kommt man oft nicht zu eigenen Patienten obwohl man Überstunden schiebt.
Kackbratze
05.12.2011, 23:07
obwohl man Überstunden schiebt.
Als PJler?
Pfui, sowas muss echt nicht sein, wenn man nichtmal für die Arbeit bezahlt wird.
Das Pfui gilt der Klinik, nicht Dir!
Teilweise funktionierte es auch, sofern die Leute kurz da waren; aber manchmal kommen einfach diese Tage, wo irrsinnig viel anderer Kram anfällt, für den sich ein Assistent zu schade ist. Um sich wirklich um ein fest definiertes Klientel von A bis Z kümmern zu können, muss man auch Zeit dafür haben; bei den Approbierten ist es ja nicht anders; entweder sie sind auf Station, im OP oder in der Ambulanz, aber nicht überall gleichzeitig. Zumindest hier nicht. Und die Routinetätigkeiten macht jeder wenn dann bei seinen Patienten, und nicht fünf Schellongtests im Zuständigkeitsbereich seines Kollegen. Als PJ bleibt das aber alles an einem hängen. So kommt man oft nicht zu eigenen Patienten obwohl man Überstunden schiebt.
Kackbratze
05.12.2011, 23:17
Netter Doppelpost.
P.S. Du bist nicht dazu da um Assistententätigkeiten komplett zu übernehmen.
Naja, mittlerweile bekommt man an den meisten Häusern als PJ schon was, wenn auch nicht allzu viel.
Im Grunde ist das aktuell auch, realistisch betrachtet, nicht so schlimm: Will weder in dem Fach noch in diesem Haus anfangen. Trotzdem ist jeder Tag frustrierend; deshalb jammere ich euch hier auch die Ohren voll.
Giant0777
06.12.2011, 19:51
haste mal überlegt, auch nein zu sagen? das soll jetzt nicht provokant klingen, sondern ist eine ernstgemeinte frage! heute meinte ein oa zu mir, lieber giant du bist hier um was für dich zu lernen, nicht um uns alles abzunehmen. das mag jetzt sicher nicht die regel sein und auch nicht realistisch ( ich sehe ein auch dinge zu tun, die schnell mal stupide werden ( be´s oder so) - würde ich als arzt wahrscheinlich auch gelegentlich von einem pj´ler oder famulanten erwarten ), aber das verhältnis zwischen lehre und arbeit sollte doch gewahrt bleiben. das darf man sich einfordern und muss es auch. das du hier "jammerst" ist ja menschlich und auch gut nachvollziehbar, aber hilft es dir in deiner aktuellen situation weiter?
ich will dich mit meinem post übrigens in keinster weise angreifen, sondern einfach ermuntern auch mal nö zu sagen und dir ein bißchen was einzufordern, was deiner entwicklung gut tut.
gruss,giant ( offensichtlich der schreck aller assis, die gerne deligieren :-)))
Du hast vollkommen recht; mir fehlt nur der Mut, nein zu sagen. Immerhin sind es Vorgesetzte, man will die Bescheinigung und keinen Ärger bekommen. Momentan sage ich mir, dass es in ein paar Wochen vorbei ist, ich dann aus dieser Mühle dort draußen bin. Immerhin gab es in den letzten Tagen öfter die Gelegenheit, Fälle mit dem OA zu diskutieren; spare auch einiges an Arbeit, seit ich selbst nachdenke was gemacht werden muss, Dinge selbst anordne, um dann nicht dreimal losrennen zu müssen, weil dem Vorgesetzten dies und jenes noch einfällt. Ich hasse es insbesondere, Patienten mehrfach stechen zu müssen(mit BGAs war das teilweise fünfmal bei ein und demselben täglich, der sich natürlich dementsprechend beschwerte, so als ob mir das Spaß machen würde). Versuche jede Visite mitzugehen, um möglichst viel auf die orale Form umzustellen(insbesondere Heparinperfusoren sind die Hölle bei den peripheren Gefäßverhältnissen, die manche bieten); zumindest das habe ich mittlerweile gut drauf. Dennoch gibt es oft die frustrierenden Tage wo man nur rumkommandiert wird und zu sonst gar nichts kommt. Insbesondere Schellongtests hasse ich wie die Pest, verfluche jede Synkope. Von denen es leider viel zu viele gibt auf dieser Station. Ebenso wie demente Pflegeheimbewohner, die sich alle paar Stunden die Venenzugänge selbstständig entfernen. Und die Gefäße am Arm sind wahrlich nicht besser als die im Hirn.
Als PJ steht man irgendwo zwischen den Stühlen; man hat keine offizielle Position, im Grunde keine abgeschlossene Ausbildung. Das macht es schwer abzuschätzen, was man muss und was nicht, und vor allem was man sich erlauben darf und was nicht.
Den Assistenten geht es nicht anders; und so prickelnd scheint mir deren Arbeit auch nicht; nennen sich ja teilweise selbst "bessere Pflegeheimverwalter". Zumindest die Station momentan ist nämlich in der Hinsicht wirklich stark "belastet". Immerhin haben wir es noch besser als die Pflege; weiß gar nicht, wie die das alles packen, und habe auch das Gefühl, dass die ziemlich heftig am Limit sind.
Ist das nur hier so, oder allgemein ein Phänomen der Inneren Medizin? An der Uni ist es nicht so extrem, klar, aber peripher?
WackenDoc
07.12.2011, 16:40
DU darfst dals PJ-ler selber anordnen?
An Unikliniken hast du vielleicht noch mehr "exotische" Krankheiten von jungen Patienten. Ansonten ist der typsiche internistische Patient Ü80 bei denen die Krankheitenliste und Medikation schon mal gerne eine Seite im Entlassungsbericht ausmachen.
Und du solltest dir das Mitleid gegenüber der Pflege abgewöhnen. Die interessieren sich nämlich in der Regen kein Stück für DEINE Arbeitsbedingungen.
Natürlich keine größere Diagnostik oder gar irgendwelche Interventionen; was ich mir aber angewöhnt habe, ist, immer noch ein paar Werte im Blut mitbestimmen zu lassen, sofern sie irgendwie nötig werden könnten. Sicher ist sicher, musste schon oft genug mehrfach stechen. Und eben Standardkram wie Röntgen Thorax oder Sono Abdomen; zumindest wird es in meiner jetzigen Klinik als Standard betrachtet, auch wenn es nicht unbedingt immer Sinn macht. Aber versucht mal das System zu ändern...
WackenDoc
11.12.2011, 13:35
Röntgen dürftest du ohne Gegenzeichnung eines Approbierten z.B. gar nicht so einfach anordnen.
Und du hast ja auch geschrieben, dass du Medikamente umstellst???
SuperSonic
11.12.2011, 13:45
Der Ottonormalassi besitzt - wie der PJler - keine Fachkunde für Strahlenschutz, so dass letztendlich der Radiologe die rechtfertigende Indikation stellen muss, damit die Anordnung ihre formale Richtigkeit hat. :-nix
WackenDoc
11.12.2011, 13:53
Jap, das kommt noch erschwerend hinzu.
War nen echtes Problem in meinem ersten Haus- ich durfte zwar während der normalen Dienstzeit Röntgenbilder anfordern, aber nicht in den Diensten. Hintergrnd war, dass tagsüber nen Radiologe im Haus war, der die Indikation eigentlich prüfen sollte (was nie passiert ist), im Dienst war eben keiner da.
Zwischen Dienstbeginn und eintreffen der Approbation durfte ich ohne 2. Unterschrift nichts Radiologisches anordnen, als AiP keine CTs und keine MRTs.
Jetzt ist es einfacher- ich mach Überweisungen an Radiologiepraxen und da muss nen Radiologe da sein, der das auch befundet.
Man mag es nicht glauben, aber hier gibt es tatsächlich ein Standardaufnahmeschema, das in den meisten Fällen auch einen Röntgen Thorax beinhaltet. In Praxen ist es ja oft dasselbe, da wird geröntgt bevor der Orthopäde auch nur einen Blick auf die Person wirft. Heute werden Bilder, keine Menschen mehr therapiert. Vermutlich weil man erstere besser dokumentieren und abrechnen kann.
WackenDoc
15.12.2011, 19:09
Ich glaub eher dass das der Vereinfachung von Abläufen dient.
Rechtlich ist das aber ne ganz heisse Kiste.
Irgendjemand muss ja die Röntgenanforderung unterschreiben und der haftet auch wenn´s hart auf hart kommt.
Ist dann ganz blöd, wenn man elektronische Anforderungen hat wo man den Passus, dass der Anfordernde die Fachkunde besitzt, nicht streichen kann.
Kackbratze
15.12.2011, 19:23
Keine klinische Indikation, kein Röntgen. "Standard" bei Aufnahme ist eher Körperverletzung als diagnostisch relevant.
dreamchaser
15.12.2011, 19:28
Bei uns war das auch mal ein Standard vor Herzkatheter ein Röntgenbild zu machen. Ich fand das unnötig (denn dabei wird ja eh durchleuchtet und man stellt den Thorax dar), habe es also nicht gemacht. Und jetzt macht es fast keiner mehr - die anderen haben wohl auch gemerkt, dass es unnötig ist. Man sollte jede radiologische (wie auch überhaupt jede) Untersuchung kritisch überdenken, ob sie einen weiterbringt in der Diagnosefindung bzw. Behandlung.
Huhuuuu! Ich melde mich auch mal wieder hier! :-)
Bin mittlerweile in meinem 2. Tertial Innere angekommen - und find es sterbenslangweilig :-/ Ich will nicht unbedingt Internist werden, aber irgendwie hab ich gedacht, dass es mir mehr Spaß macht... ich kann irgendwie nichts machen, freue mich quasi, wenn eine Blutentnahme/Viggo übrig bleibt :-oopss und habe bis jetzt einen einzigen Patienten aufgenommen/untersucht.. Wie läuft es bei euch?
Das Innere Medizin Tertial fand ich auch ganz schlimm; Augen zu und durch. Wenn du das sowieso später nicht machen willst, relativiert sich das ohnehin. Falls du untersuchen willst, kannst du ja selbstständig durch die Zimmer gehen und Befunde erheben; vielleicht findest du was, wofür man dir dankbar ist. Die meisten Patienten freuen sich da sogar eher drüber, weil "was gemacht wird".
Du musst das aber auch nicht machen; vielleicht darfst du, wenn auf Station gerade nichts für dich zu tun ist, in die Funktionsabteilungen, beim Sono zuschauen, beim Herzkatheter am Tisch stehen...einfach mal nachfragen.
Arztbriefe kann man eigentlich auch immer schreiben; aber wenn man dich nicht dazu zwingt, ist es auch nicht unbedingt nötig. Du wirst noch viel zu viele davon schreiben müssen, und die meisten Verläufe sind doch relativ standardisiert...
WackenDoc
03.01.2012, 20:08
@weezy: Nehmen denn die Stationsärzte die ganzen Patienten alleine auf? Die meisten dürften recht froh sein, wenn du nen Patienten schonmal aufnimmst und dann vorstellst.
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