Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Pj-ler und UAs
hmm...ja, die Umstände waren in diesem Fall auch suboptimal.
Mein Bruder hat sich, als Chirurg, auch schon einige male geschnitten/gestochen.
Du hast ja aber trotzdem den Idealfall erwischt, denn du kennst den Patienten, an dem du dich gestochen hast. Eine Schwester auf meiner KPP-Station hat sich mal beim zumachen eines Abwurfbehälters gestochen, da hat man natürlich keine Ahnung wem die Nadel gehört hat und muss die vollen 6 Monate bangen. Du bist quasi sicher sobald du die Testergebnisse deines Patienten hast.
Mir ist das auch mal passiert und der Patient hat sich echt jeden Tag bei mir erkundigt ob die Ergebnisse jetzt schon da wären, aber ich solle mir keine Sorgen machen, er habe nichts (hat dann auch gestimmt :D )
Habe ich auch schon mal geschafft. Bzw. dann gleich zweimal innerhalb von drei Wochen. Bei mir waren es zwar auch Patienten bei denen so gut wie sicher klar war das die nichts haben. Ist trotzdem erstmal saublöd.
Was ich bei der Sache aber so richtig dumm fand war, dass man zwar ständig vom Betriebsarzt angerufen wird und zig mal über die Kontrolltermine informiert wird, darüber dass mein Hep-B-Titer zur niedrig war hat mich jedoch keiner informiert, das musste ich zufällig rausfinden.
GrandBranleur
05.10.2013, 16:39
Wie ist es euch passiert euch zu stechen?
Ich kann mir nicht vorstellen wie das passiert. Aber vorm Chemiepraktikum habe ich mir auch gesagt, dass ich nie Reagenzgläser zerbreche und mir sind ganze 3 Stück zersprungen.
Gast26092018
05.10.2013, 17:58
Also bei mir: Der Pat. ist ziemlich immobil und saß während der BE auf einem Stuhl und legte zur Blutentnahme seinen Arm auf den kleinen Nachttisch, das war ziemilch eng und ungemütlich für mich. Der Pat. hat nach dem Stich mit dem Butterfly den Arm etwas zurückgezogen, so dass die Nadel rausrutschte. Dann habe ich schnell den Stauschlauch gelöst und habe nach einem Tupfer gegriffen (Tupferbecher lag rechts von mir und die Butterflynadel hielt ich in der rechten Hand) beim Greifen nach dem Tupfer bin ich mit dem linken Daumen, dorsalseitig gegen die Nadelspitze gestoßen :-nix Und außerdem war so ein kleiner Flachbildschirm (Patientenfernseher) rechts von mir, so dass ich unter dem Fernseher nach dem Tupfer greifen musste, das war echt blöd....ich hätte erst die Sicherheitskappe hochziehen müssen :-?
Das war schlecht organisiert, das wird mir hoffentlich nie wieder passieren.
Normalerweise nehme ich immer auch einen kleinen Abwurfbehälter mit mir in dem ich die Nadel auch reinschmeißen kann...
MissGarfield83
05.10.2013, 21:10
@Grand Branieur : Sowas passiert schneller als du denkst - mir haben auch schon 2 unachtsame Operateure die Nadel in die Hand gehauen ... oder ich war eimal so doof beim abwerfen der Nadel mich an einer herausstehenden Nadel zu verletzen da der Sicherheitsbehälter voll war - eigene Dummheit und seitdem achte ich arg darauf dass die Dinger wenn sie voll sind erneuert werden ... bevor man sich verletzt.
MissGarfield83
05.10.2013, 21:16
@bille : Eigentlich sind die Anästhesie Kollegen fast alle sehr nett ...
Heute im Dienst in ner Tibiakopffraktur gestanden und irgendwie macht es keinen Spaß mehr so wie früher ... ich glaube echt dass ich gerade innerlich doch den Wandel zur Anä vollziehe. Ich hab mich wieder nur gefragt was ich da mache, warum ich mir das antue dass der Rücken wegen der Röntgenschürze so schmerzt und dass ich jetzt viel lieber mit der Patientin auf der anderen Seite des Tuches plaudern würde ( hatte nur ne Spinale und nen FemKat). Was mich irgendwie beschäftigt ist nicht dass dieser innere Wandel stattfindet, sondern warum ? Wie ich mich so in dem Fach irren konnte? Kennt das jemand von euch ?
PS : Mittlerweile raten mir viele gestandene Orthos ich solle doch was vernünftiges machen - Anästhesie, Radio oder Uro ... ohne zu wissen was gerade in mir rumort. Was soll ich davon halten ? Winkt das Schicksal grad mit dem ganzen Jägerzaun ?
Nessiemoo
05.10.2013, 21:24
Das "beste" was ich gesehen hab war ja so ein Skalpell in dem Anwurfbehälter, der mit der Klinge nach oben reingeworfen wurde und natürlich nicht als ganzes reingepasst hat. da hat die Klinge entsprechend 2 cm von dem Deckel rausgeschaut. -.- Da soll man doch die extra 3 sek nehmen um sein Skalpell zu entsorgen.
Ich habe mich auch zum Recapping verleiten lassen weil die Abwurfbehälter da nicht mobil waren.
@MissGarfield: Ich würde mir das an deiner Stelle nochmal gut überlegen. Denke dass es bei dir im Moment sehr mit reinspielt, dass das Klima vermutlich nicht das Beste ist. Dazu kommt vermutlich noch die Frustatration, wenn du vorher in anderen Abteilungen eben mehr machen durftest als jetzt. Denke dass du dich jetzt auf die andere Seite wünschst ist einfach nur Bewältigungsstrategie, dass dieses Tertial nicht so der Burner ist.
Ich habe auch mal in der Anästhesie famuliert. Rein aus rationalen Gesichtspunkten war das eigentlich meine beste Famulatur. Ich hatte die ganze Zeit eine 1:1 Betreuung durch erfahrene Fachärzte, habe sehr viel erklärt bekommen und durfte auch viel machen. Trotzdem wäre Anästhesie für mich für auf Dauer einfach nichts. Wenn man es mal überspitzt sieht hat man 90-95% der Zeit "Standardsituationen" die man von der Lernkurve her hoffentlich relativ schnell selbst bewältigen kann, die in meinen Augen dann jedoch auch schnell langweilig werden. Für mich ist es einfach unbefriedigend, stundenlang in einer Narkose zu sitzen bei der quasi "nichts passiert".
Ich würde an deiner Stelle noch bis zum Chirurgietertial abwarten bis du für dich eine Entscheidung fällst. Wenn es da wieder anders läuft kann ich mir vorstellen, dass du das Ganze wieder anders siehst.
MissGarfield83
06.10.2013, 10:56
@cyp21b : Sicher spielt da auch meine jetzige Frustration mit rein - aber auch einfach die Überlegung ob ich mir das wirklich die nächsten 10 - 15 Jahre antun möchte meine Freizeit so arg zu beschneiden, dass ich Familie und Gesundheit riskiere nur um dann irgendwann mal als Facharzt oder darüber halt das erste Mal sowas wie selbstständig arbeiten zu können ? Ich habe jetzt 5 Jahre Studium als Hiwi verbracht ... so langsam ist auch mal gut. Wenn ich dann auch noch daran denke mich in einem Jahr dann mit Gutachten, Rentenanträgen oder Arztbriefen herumschlagen zu müssen und dafür dann auch noch das bisschen freie Zeit die ich lieber meiner Familie und meinen Hobbies ( die ich in den letzten Jahren allzu sträflich vernachlässigt habe ) widmen mag dafür draufgehen lassen zu dürfen, dann wird mir echt übel. Ich muss nicht immer die Beste sein, ich muss auch nicht mein Ego spazieren tragen - denn ausser dass man sagen kann man ist Chirurgin bringt das Fach doch nicht viel mehr ... es gibt nichtmal mehr Geld, für die körperlich anstrengendere Arbeit. Zu allem Überfluss glaube ich dass ich geistig auch nicht unbedingt gefordert wäre in der Chirurgie ... es ist zwar unwahrscheinlich viel zu lernen, aber so viel nachdenken wie in der Anä musste ich in der Chirurgie net ...
Mal abgesehen davon kommt die Anä meinem leichten Hang zur Erbsenzählerei und Optimierung doch sehr entgegen ...
Ich habe auch mal in der Anästhesie famuliert. Rein aus rationalen Gesichtspunkten war das eigentlich meine beste Famulatur. Ich hatte die ganze Zeit eine 1:1 Betreuung durch erfahrene Fachärzte, habe sehr viel erklärt bekommen und durfte auch viel machen. Trotzdem wäre Anästhesie für mich für auf Dauer einfach nichts.
könnte auch von mir sein!
Naja ich denke jedes Fach hat Vor- und Nachteile die sich dann eben je nach Interesse ganz unterschiedlich gewichten. Es kann auch durchaus sein, dass du das jetzt eben komplett anders beurteilst als noch vor einem halben Jahr. Es kann aber eben auch sein, dass die Lust an der Chirurgie eben wieder kommt wenn du in einem netten Team arbeitest. Ich denke das kannst du zum jetzigen Zeitpunkt vermutlich noch nicht eindeutig sagen.
Wenn für dich die Anästhesie auch nicht nur aufgrund der Rahmenbedingungen interessant ist dann passt das ja sicherlich. Und andersherum muss man in der Chirurgie ja auch nicht zwangsläufig in der Klinik leben. Auch da gibt es Häuser in denen die Arbeitsbelastung und Rahmenbedingungen besser sind als in anderen. Nur weil man Chirurgie macht muss es ja noch nicht zwangsläufig die Megakarriere sein.
MissGarfield83
06.10.2013, 16:58
@cyp21b : Vielleicht hast du recht - ich bin trotz netter Leute einfach nur maximal frustriert. Vermutlich wirds an der BG Klinik besser weil ich das Team kenne und dort gerne bisher im OPs gestanden hab ...
Ist Chirurgie eigentlich dein nächstes Tertial? Oder kommt erst Innere? Wenn du Chirurgie dann immernoch blöd findest und es da dann nicht am Team liegen kann wäre das wohl eine sicherere Entscheidung als gerade eben. Zeit nochmal einen Zwischenstopp in der Anästhesie zu verbringen hast du bis zum Examen oder kurz danach vermutlich nicht oder?
Bei mir ist es umgekehrt, es war immer Anästhesie, schon vorm Studium (hab vorher schon einiges andere gemacht), dann währenddessen. Meine erste (und einzige) Anä-Famu war dann nicht so der Burner, aber der Wunsch blieb trotzdem, v.a. wegen der Notfallmedizin. Als mir im 8. Sem. jmd. sagte, er mache Ortho als Wahlfach, hab ich ungläubig gefragt, wie man sich das bitte 2x antun kann, Chirurgie und dann noch Ortho ... tja und ein Jahr später hab ich mich umentschieden. Ich glaub, ich hab nicht mal halb so viel im OP gemacht, wie du bisher Garfield. Macht mir fast ein schlechtes GEwissen, aber mich haben sowohl PJ als auch die letzten 2 Famulaturen darin bestätigt, es doch mit der Chirurgie zu versuchen. Hab dafür sogar 1 Monat mehr Famu gemacht, als nötig war, um wenigstens ein bißchen Chirurgie zu machen. Allerdings ziehts mich mehr in Richtung Ortho als Unfall, z.T. auch (hätt ich zumindest gern so) Konzentration auf Schmerztherapie (incl. Ausflug zu den Anästhesisten), Chiro und, für den chirurgischen Ausgleich, Handchirurgie. Evtl. mach ich das dann nach 2 Jahren Common Trunk auch über die Plastischen Chirurgen.
Bisher hatte ich bei den Chirurgen übrigens immer pünktlicher Feierabend als bei den Internisten (aber gut, gegen die Anästhesisten kommt wohl niemand an).
Interessen ändern sich, aber so begeistert wie du von dem Fach warst, wär es schade, die Sachen einfach so aufzugeben. Aber du hast mit dem PJ ja gerade angefangen. Vielleicht wird Chirurgie besser und letzten Endes können wir sowieso verschiedene Fachrichtungen ausprobieren. Eine spätere Rückkehr ist also auch nicht ausgeschlossen. Ich bin übrigens eher zart gebaut, 1,65 mit 55 kg ... für mich kommen diese großen Gelenkaustausch-OPs eh nicht in Frage. Gehört halt dazu, aber ich hoffe, ich finde später ne Nische, mit der ich gut klarkomme.
Mhm... 6 Wochen erst rum und gerade mal so gar keine Puste :-(
normalerweise bin ich nicht so, aber ich hab gerade so gar keine Lust, und das obwohl mir das Fach wirklich Spaß macht.
Eigentlich will ich nur noch ein warmes Bett und 1-2 Wochen Ruhe[-::-]
MissGarfield83
07.10.2013, 05:51
Also das nächste Tertial besteht vorraussichtlich zu 2/3 aus Unfallchirurgie - ich bin gespannt ob sich dort mein Gefühl einfach fortsetzt - jedenfalls in der Intensität wie es jetzt ist. Wenn ich genau nachdenke gab es das früher auch schon, aber das entstand eigentlich eher in langen & langweiligen OPs kurz vor Feierabend wenn ich dann endlich heim wollte ...
@cyp21b : Ich hatte nochmal daran gedacht zu hospitieren - aber naja vermutlich wird mir einfach die Zeit fehlen. Wenn es sich im nächsten Tertial nicht ganz zur UCh dreht, denke ich mal werde ich das Los entscheiden lassen und mich für beides bewerben ... mal schauen wer sich zuerst rührt. Versteh mich nicht falsch - ich mag beide Fächer, auch wenn so langsam die Sympathien für Ortho Unfall schwinden ...
@nilani : Konservative Ortho find ich auch ganz spannend ... naja mal schaun.
@laeyla : Ich wäre heut auch lieber liegengeblieben ...
CT Rotation...
Ein komplett anderes arbeiten als am Knochenplatz.
Aber wenigstens habe ich auch dort den Drang dass es grandios wäre in dem Durcheinander auf dem Bildschirm etwas sinnvolles zu sehen ;-)
Hatte Angst vor dem CT
Aber auch dort wurde ich als PJ überaus herzlich empfangen und man bekommt überschwängliche Danksagungen wenn man Patienten aufklärt.
Und man bekommt herzzerreißende Entschuldigen, wenn es der Arzt mal nicht schafft jedes CT en Detail mit dir durchzugehen. Mein Gott, die nehmen hier Lehre wirklich ernst...
Warum klappt das hier im PJ, aber vorher niemals im Studium?
wenn ich statt der ganzen vorlesungen im klinischen studium in jedem fach lieber so ein paar wochen praktikum (also wie pj, nicht diese komischen blockpraktika) gehabt hätte, meinetwegen mit nachmittäglichem seminar, hätte ich sicher mehr gelernt...
wenn ich statt der ganzen vorlesungen im klinischen studium in jedem fach lieber so ein paar wochen praktikum (also wie pj, nicht diese komischen blockpraktika) gehabt hätte, meinetwegen mit nachmittäglichem seminar, hätte ich sicher mehr gelernt...
:-meinung
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