Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Pj-ler und UAs
Pünktchen
12.09.2006, 18:54
Trotzdem würde ich nie sagen, das die Assizeit eine bescheidenen Zeit ist!!! Ich motze über Dinge die einem im Studium keiner beibringt....über zwischenmenschliche Dinge und Klinikhierarchien...trotzdem gehe ich jeden Tag gerne zur Arbeit... :-love
Ich hab stressige Dienste gehabt und manchmal steh ich vor vielen Herausforderungen...aber ich gehe sie an und schaue was rauskommt...
Feuerblick
12.09.2006, 19:11
Ich kann nicht behaupten, die Arbeit würde keinen Spaß machen, aber im Augenblick fallen mir 1000 Gründe ein, wieso man NCH nicht machen sollte - aber keiner, wieso man sich das antun sollte. :-D
Ist die Assi-Zeit in jedem Fach so beschissen? :-nixSagen wir mal so: Die Assistentenzeit ist wie jede andere Lehrzeit sicher kein Zuckerschlecken. Man ist häufig überfordert, die OP-Kataloge sind in der Regel eher Wunschdenken als Realität und die zwischenkollegialen (Achtung! Wortschöpfung) Nickligkeiten sind auch nicht immer gut zu ertragen. Oberärzte und Chefs sind überall launisch, Pflegepersonal könnte man manchmal im Klo runterspülen und Patienten tragen häufig auch nicht zur Freude bei. ABER: Das alles haben wir doch eigentlich vorher gewusst. Als Arzt muss man manchmal in der Lage sein, eigene Wünsche und Forderungen, so berechtigt sie sein mögen, hintenan zu stellen, damit der Laden läuft. Es geht nicht alles so, wie man es gerne hätte. Im PJ lernt man das meist auf die harte Tour...
Aber trotz allem Ärger, trotz Tagen, an denen ich nicht weiss, wo mir der Kopf steht oder wo alles schiefläuft und ich Chef und Kollegen gerne auf den Mond schießen würde, trotz der Dienste, vor denen mir jetzt schon graut: Im Moment mag ich meine Arbeit sehr. Motzen gehört zum Handwerk. Laß dich nicht entmutigen, Nine. Schlucks einfach runter und mach weiter. Glaub mir, es wird irgendwann besser!
Ist die Assi-Zeit in jedem Fach so beschissen? :-nix
Eher in operativen Fächern, ist aber stark vom Haus abhängig.
Aber sogar in der Anä hatte ich Tage, wo ich am liebsten das ganze verdammte Krankenhaus zermörsert hätte, das gehört dazu.
Wie die anderen schon sagten, nimm's als Herausforderung und laß Dich nicht zu sehr vom Gejaule der Assis beeindrucken, die kochen auch bloß mit Wasser.
Noch kann ich sagen, dass ich mich jeden Tag auf die Arbeit freue. Aber es ist echt frustrierend, dass ich jeden Tag auf der station fest sitze und nicht in den OP kann. Bei den Famulaturen hatte man eben doch mehr Freiheiten...
Und leider ist es als Assi erstmal auch nicht viel besser. Man fängt auf Station an und macht erstmal die Chefassistenzen, je nach Bedarf folgt nach 3 bis 6 Monaten die halbjährige Intensivzeit, nach der sich zwar jeder Anästhesist die Finger leckt, die die Chirurgen aber in der Regel verabscheuen, weil sie dann ein halbes Jahr den OP nicht von innen sehen. Dann kommen endlich die ersten eigenen Operationen... kleine Sachen wie Muskelbiopsien, Shunts und Bandscheiben. Und nach vielleicht 3 oder 4 Jahren wird man endlich mal ans Gehirn rangelassen. Das ist eine verdammt lange Zeit. :-?
Dann geh doch an ein kleineres Haus, die weniger Leute haben, da wird die operative Intensiv eh nur von Gasleuten betreut, und Du kommst öfter in den OP, als Dir lieb ist, vor allem im Dienst.
Außerdem ist es vielleicht ganz gut, wenn Du nicht sofort am Hirn herumschneidest ;-)
Außerdem ist es vielleicht ganz gut, wenn Du nicht sofort am Hirn herumschneidest ;-)
Wieso? Ich dachte, das dürfen hier sogar die Zivis! :-D
Und kleines Haus hat wiederum den Nachteil, dass die nicht so ein breites Spektrum an Patienten haben und sicher auch nicht die neuesten Techniken. Das richtige Know-How ist schon enorm wichtig, finde ich. Hier im Haus kann man eben jederzeit CT oder MRT bekommen, hat fachkompetente Oberärzte, Radiologen, Neurologen, Internisten etc. zur Hand und eben 5 Hypophysen in 2 Monaten und nicht in einem Jahr (um mal ein Beispiel zu nennen, über das heute morgen beim Frühstück geredet wurde).
Sorpresa
13.09.2006, 08:53
außerdem haben besonders in der neurochirurgie kleinere häuser nicht die volle weiterbildungsermächtigung.
und ne neurochirurgische its find ich schon wichtig, wenn man da den facharzt machen möchte.
Noch kann ich sagen, dass ich mich jeden Tag auf die Arbeit freue. Aber es ist echt frustrierend, dass ich jeden Tag auf der station fest sitze und nicht in den OP kann. Bei den Famulaturen hatte man eben doch mehr Freiheiten...
Und leider ist es als Assi erstmal auch nicht viel besser. Man fängt auf Station an und macht erstmal die Chefassistenzen, je nach Bedarf folgt nach 3 bis 6 Monaten die halbjährige Intensivzeit, nach der sich zwar jeder Anästhesist die Finger leckt, die die Chirurgen aber in der Regel verabscheuen, weil sie dann ein halbes Jahr den OP nicht von innen sehen. Dann kommen endlich die ersten eigenen Operationen... kleine Sachen wie Muskelbiopsien, Shunts und Bandscheiben. Und nach vielleicht 3 oder 4 Jahren wird man endlich mal ans Gehirn rangelassen. Das ist eine verdammt lange Zeit. :-?
Das mit der Intensiv habe ich anders erlebt. Hier die chirurgen sind froh, dass sie die Möglichkeit haben volle 6 Monate intensiv (ist ja im Common trunk vorgeschrieben, weiß nich ob der für NCH gilt, wahrscheinlich nicht) am Stück richtig machen zu können.
An kleineren Häusern gibt es die Möglichkeit oft nicht so gut.
Pünktchen
13.09.2006, 18:58
Ähm mal ne Frage...ist es nicht so, dass ein PJler Teil des Teams ist? er ist nciht mehr ein Famulant, der aussen vor ist und viel sehen und "lernen" soll. Im PJ soll man doch sein Grundwissen anwenden und erweitern. Und als Teil des Teams gibts in der Chirurgie 2 Bereiche: OP und Station und nur wenn beides läuft, darf man sich was aussuchen und mal was anderes sehen oder????
In der Inneren hatten wir in Deutschland son Katalog bekommen...mit Sonographie und Gastroskopie, was wir alles hätten sehen können...aber sowas ging nur, wenn die Aufnahmen fertig waren, alle Antibiosen hingen, alle Tröpfe gut liefen, alle Briefe fertig waren!!! Im Grunde bin ich nie dazugekommen....
Ähm mal ne Frage...ist es nicht so, dass ein PJler Teil des Teams ist?Das hängt sehr stark vom jeweiligen Krankenhaus und dem Assi ab, dem man zugeteilt ist. Ich kenne Chirurgen, die lassen die PJler wirklich viel machen, und andere, die selbst motivierten Leuten nix beibringen mit dem Argument, daß das dann alles viel zu lange dauert :-(
In der Inneren hatten wir in Deutschland son Katalog bekommen...mit Sonographie und Gastroskopie, was wir alles hätten sehen können...Wow, klingt gut. Uns wurden in der Inneren ein Sonokurs (1x die Woche) und 2 Fortbildungen angeboten, hinter allem anderen bin ich selber hergelaufen...
Moment, Hagen liegt doch auch in Deutschland ;-)
Kackbratze
14.09.2006, 09:03
In meinem KH gibt es festen STudentenunterricht, der sogar teilweise ganz gut ist. Manchmal grenzwertig, aber dafür dann eine gute WIederholung.
Am Besten daran ist, dass man sich mit voller Absicht aus dem beschixxenen Stationsalltag zurückziehen kann und sagt, man geht zum Unterricht.
Die Ärzte bekommen sogar Ärger, wenn sie einen nicht weglassen....der EINZIGE Joker, den ich zur Zeit in der VIszeralChir habe...
Für mich als einzigen PJler in der NCH gibt es halt keine Seminbare oder sowas. Ich darf bei den Neurologen mitmachen, was ich diese Woche auch mal getan habe, aber Neuro und Neurochirurgie sind zwei sehr verschiedene Welten. *seufz*
@test: Auch für die NCH ist ein halbes Jahr Intensiv vorgeschrieben. Hier ist es aber eher so, dass sie zu wenig Leute für die Intensiv haben und die Anfänger da echt früh reingeworfen werden. Und wie gesagt: so richtig freuen tut sich darüber niemand. Meine Stationsärztin darf diesen Monat 5 oder 6 Intensivdienste innerhalb von 2 Wochen machen. Die läuft auf dem Zahnfleisch und ist kurz vorm Explodieren.
Für mich als einzigen PJler in der NCH gibt es halt keine Seminbare oder sowas. Ich darf bei den Neurologen mitmachen, was ich diese Woche auch mal getan habe, aber Neuro und Neurochirurgie sind zwei sehr verschiedene Welten. *seufz*
@test: Auch für die NCH ist ein halbes Jahr Intensiv vorgeschrieben. Hier ist es aber eher so, dass sie zu wenig Leute für die Intensiv haben und die Anfänger da echt früh reingeworfen werden. Und wie gesagt: so richtig freuen tut sich darüber niemand. Meine Stationsärztin darf diesen Monat 5 oder 6 Intensivdienste innerhalb von 2 Wochen machen. Die läuft auf dem Zahnfleisch und ist kurz vorm Explodieren.
HIer machen die Assis in den ersten 2 Jahren ihrer Ausbildung irgendwann 6 MOnate nur Intensiv am stück, integriert in den dort üblichen Schichtdienst.
Bis jetzt habe ich nur positives darüber gehört. Intensivmedizin ist ja ein wichtiges Gebiet für einen angehenden Chirurgen.
Wenn sie aber auf Station sind gibts nur die normalen 24h Schichten und mit Intensiv hat das dann meines Wissens nichts mehr zu tun.:-nix
Manmanmanman, bin ich froh über mein Wochenende! :-party und das habe ich mir auch verdient!!
Der Schichtdienst wird hier jetzt neu eingeführt, aber es sind eben zu wenig Assis, um die Intensiv damit rund um die Uhr zu füllen. Den Nachtdienst müssen dann jetzt eben auch die übernehmen, die ihre 6 Monate Intensiv eben schon hinter sich haben.
Und nach 3 Wochen fühle ich mich irgendwie immer noch höchst insuffizient. Wie Punkt in einem anderen Thread schon sagte: "Ein guter PJler sieht Arbeit und erledigt sie", aber das will mir einfach noch nicht so richtig gelingen. :-?
Und ich verbringe mal wieder das Wochenende auf der Notfallstation... hatte eben meine erste Patientin für heute (Spätdienst), eine Neunjährige mit Daumendistorsion...
So, nach 3 Wochen meines ersten Tertials will ich nun auch mal meinen Senf dazugeben ;-)
ehrlich gesagt gehts mir so wie Janine, fühl mich irgendwie immer noch so nutzlos und hab das Gefühl, nicht das zu machen, was ich sollte als PJ´ler! :-( ich meine bis auf ellenlange BE`s, zig Viggos, Aufklärungen und Befunde wegheften kommt irgendwie nix zustande. Ich mein, im PJ soll man doch einen Einblick in die komplette Betreuung eines Pat. bekommen - von der Aufnahme bis zur Entlassung. Aber davon hab ich bisher nix mitbekommen!! Bei den Visiten sind Assis und OÄ immer so miteinander beschäftigt, dass kaum einer sich die Mühe macht, dem blöden PJ´ler zu erklären, warum jetzt dieses Medikament abgesetzt wurde und Jenes angesetzt wurde. Find ich zum Kotzen, denn gerade DAS sollen wir doch lernen, oder?? Therapieschemata, Verläufe interpretieren und Therapien anpassen.....etc, pp.
Oder seh ich hier irgendwas falsch?? :-??? Denn vor lauter Laufburschen-Arbeit und BE´s kommt man kaum dazu, mal einen Pat. von Anfang bis Ende zu betreuen........find ich blöd.........wie seht ihr das?
Noch drei Stunden, wenn alles gut geht... aber heute hatte ich zum Teil echt gute PAtienten, zwar viele chirurische, dafür aber auch viele Kinder...
Und was machst du so mit denen?
Untersuchen... dem Oberarzt vorstellen... zum Röntgen schicken oder wenn sie Glück haben gleich wieder nach Hause... aber den, den ich gerade hab, den werd ich aufnehmen... 14 Jahre alter Knabe, war gestürzt, kurz bewusstlos, beide Handgelenke tun weh...
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