Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Pj-ler und UAs
@nie: Darf ich fragen wo du studierst? Kruppstahl und Beton klingt so nach meiner Umgebung ;)
Und ich glaube, das PJ kann auch an einem vermeintlich "blöden" Haus gut laufen. Bei mri hatte ich in Chirurgie einfach die besten Mit-PJlerinnen. Wir hatten so viel Spaß zusammen, dass die doofe Abteilung auch egal war.
Das wird schon :)
Ja, so ging es mir auch. Das eine Tertial war dann auch tatsächlich ein Griff ins Klo. Dafür waren die beiden anderen ganz gut. Man kann es vorher leider nicht wissen...
Muss hier nach einem total rotz Tag erneut meiner Forderung ausdruck verleihen, das PJ wie es jetzt ist abzuschaffen.
Finde da passt auch zu deiner Aussage. Es kann doch nicht sein, dass 4 Monate bei einem so gut wie fertigen Arzt einfach mal ein Griff ins Klo sind, ohne Möglichkeit zu kündigen oder zu wechseln.
Da wo ich jetzt bin würde ich sofort kündigen, wenn ich mich da dummerweise beworben hätte. Keine Frage. Geht aber nicht. Kann auch das "Jeder musste da durch" nicht mehr hören. Wieso musste da denn jeder durch? Wenn man eh nix lernt kann man diesen Müll auch abschaffen.
Habe in den letzten 2 Monaten einfach mal nichts gelernt, außer wie man möglichst schnell Blut abnimmt und wie man dabei noch dumm angemacht wird. Klar war das 1. Tertial viel besser. Aber 4 Monate einfach zu verschwendet zu haben, komme einfach nicht drauf klar.
Man kann ja echt fast jeden nur Empfehlen: Geht nach Bali oder sonst wohin wo ihr einmal erscheinen müsste und Freizeit habt. Zu hause oder am Strand hätte ich mehr über Medizin gelernt.
Sorry fürs abkotzen...
Zurrk, was ist los?
Habe heute mal wieder stundenlang Blut abgenommen, nichts gegessen weil keine Zeit. Zwischendrin gerne jede Müll aufgabe gemacht die die Assistenten nicht machen möchten (hol mal das, bring das dahin, halt mal den Fuß, such mal die Akten zusammen bla) und iwelche Aufnahmen gemacht die keinen Interessieren. Durfte mir dann von der Assistentin (die gegessen hatte) am ende noch anhören ich hätte eine Blutentnahme schneller machen sollen. Yeah. Bitte. Du mich auch. Das nächste mal kannst du die ja dann machen.
Keiner dankt einem was. In dem Haus in dem ich bin haben PJler ein miserables standing MM. Wir dürfen nichts. Keine Untersuchungen anmelden, nicht aufklären, nicht einmal Labore stellen ohne Assistenzarzt ok. Ein paar sind offen herablassend aber die aller meisten sind so gleichgültig, dass sie nach 3 Monaten immer noch nicht unsere Namen kennen.
Ich finde Medizin wirklich spannend und war eigentlich auch sehr motiviert. Hatte auch bisher immer Glück in Famus und so. Aber dieses 2. Tertrial ist einfach die pure demotivation. Mein Hauptziel ist es inzwischen dort so wenig Zeit wie irgendwie möglich zu verbringen. Das ist einfach echt traurig. Ich würde zuhause mehr lernen, das meine ich ernst.
Ich würde einfach ganz grundsätzlich essen gehen. Nicht danach fragen, sondern es bekanntgeben. Thema erledigt.
Und das Wichtigste: entsprechende Bewertungen schreiben. Wenn niemand mehr dort PJ macht, sondern stattdessen das Tertial im Ausland macht, wird mangels billiger Arbeitssklaven ein Umdenken stattfinden (müssen).
Definitiv essen gehen! Ich muss zugeben, manchmal habe ich es nicht gemacht, aber in der Abteilung war es ein geben und nehmen. Wenn nix für mich zu tun war, dann durfte ich auch um 2 gehen. Ich habe gerne geholfen. Aber wenn von denen nix kommt, dann Dienst nach Vorschrift. Beschweren im PJ Büro, die können auch Lehrberechtigung entziehen.
Feuerblick
15.11.2017, 17:05
Frage: Wieso gehst du nicht essen?
Noch ne Frage: Wieso forderst du die Ausbildung nicht ein?
Geh zu deinen Assistenz- und/oder Fach- und/oder Oberärzten und sag denen, dass du deine Aufnahmen nebst zugehöriger Diagnostik und Therapie mit denen durchsprechen möchtest und dass du etwas lernen möchtest, was nicht Blutabnehmen ist. Beschwer dich, wenn das nicht klappt, beim PJ-Beauftragten. Und mecker zurück, wenn die dich dumm anmachen. Und wenn alles nichts hilft: Dienst nach Vorschrift. Mittagspause, pünktlich Feierabend, d.h. Griffel fallenlassen auch wenn die Hütte brennt.
Sprich: Man kann im schlechtesten Tertial immer noch lernen, sich nix gefallen zu lassen, sich zur Wehr zu setzen und Dinge, die einem zustehen einzufordern.
Oje.
Du gehst auf jeden Fall essen und machst die volle Pause. Du Gehst pünktlich und wenn es PJ-Unterricht ist, dann gehst du auch da hin. Und redest mit den OAs - das PJ ist nicht zum blutabnehmen da. Vermutlich grad das Innere Tertial, oder? Ist ein Stationswechsel möglich? Funktionen? Intensiv?
Nur Mut!
roxolana
16.11.2017, 11:22
Man kann im schlechtesten Tertial immer noch lernen, sich nix gefallen zu lassen, sich zur Wehr zu setzen und Dinge, die einem zustehen einzufordern.
So ist es. Ich habe in meinem "Griff-ins-Klo"-Tertial gelernt, mich gegen aggressive Assistenzärzte zu wehren und unangehme Gespräche mit dem Chef und dem PJ-Beauftragten zu führen. Und ganz ehrlich: Nicht essen gehen geht gar nicht. Ich bin immer essen gegangen, da gabs gar keine Diskussionen.
Haben uns mehrfach beschwert. Bringt nichts. Einige Assis haben sich schon bei uns entschuldigt, dass es ja "bald besser würde".
Naja, wirds aber nicht. Es gab auf Beschwerde jetzt ein einziges mal pseudo Unterricht. Das Ding ist das die Assis es selber auch zum großen Teil mies finden. Es ist wirklich eine mist Stimmung dort, das zieht einen mit runter.
Habe jetzt auch beschlossen heute einfach iwann essen zu gehen und das telefon in der Zeit weg zu legen. Gehe jetzt auch immer um Punkt feierabend.
Das Problem ist, was sich auch nicht durch Beschwerden ändern lässt, wie wenig man dort wo ich bin integriert ist. Man ist halt wirklich nur eine dumme billige Arbeitskraft. Alles was man medizinisch Beiträgt wird ignoriert. Hauptsache man kopiert alle Briefe schön zusammen und nimmt das Blut ab.
Daher frage ich mich halt die ganze Zeit: Warum? Warum muss das denn sein? wenn fast jeder so ein Griff ins Klo tertial hat, dann muss man am PJ etwas verändern. Es kann einfach nicht sein, dass man unbezahlt so einen Schwachsinn mitmachen muss.
Und was sagen Chef/OA? PJ-Beauftragte? Dekanat?
Daher frage ich mich halt die ganze Zeit: Warum? Warum muss das denn sein? wenn fast jeder so ein Griff ins Klo tertial hat, dann muss man am PJ etwas verändern. Es kann einfach nicht sein, dass man unbezahlt so einen Schwachsinn mitmachen muss.
Ich finde auch, dass nur wenige Kliniken die PJler wirklich ausbilden. In erster Linie ist man eine kostenlose Arbeitskraft, vor allem wenn die Kliniken genügend Bewerber haben. Bei Bewerbermangel wird man auch mal einbezogen um künftigen Nachwuchs zu gewinnen. Aus meiner Sicht ist das PJ in der heutigen Form sehr fragwürdig, ich bin da eigentlich ein Jahr lang nur verdummt. Mein Fachwissen war nach dem schriftlichen Examen besser als nach dem PJ und so geht es einigen in meinem Bekanntenkreis. Dafür kann ich jetzt besser Blut abnehmen und nähen als nach den Famulaturen. Zudem kann ich Arztbriefe von Patienten schreiben, die ich noch nie gesehen habe. Fachlich besonders lehrreich war meine Rotation in der Unfallchirurgie/Orthopädie: Ich habe viel assistiert und habe dabei ganze 3 verschiedene Operationen gesehen, besonders oft dabei war die allseits beliebte Hüft-TEP von kontralateral.
Allerdings sollte man nicht unterschätzen wieviel man menschlich für den ärztlichen Alltag mitnehmen kann, so konnte ich Grundfertigkeiten erwerben in:
- Wie funktionieren Intrigen zwischen Assistenzärzten? Wie geht man damit um?
- Wann macht es aus sicht eines Assistenzarztes Sinn, dem Oberarzt/Chefarzt zu widersprechen? (natürlich nie)
- Wie geht man (nicht) mit Pflegepersonal um?
- Wie bügelt man einen Patienten schnell ab? Wie kann ich einen zeitaufwendigen Patienten an Kollegen weiterreichen?
Ich sehe das alles nicht so schwarz wie ihr. Nur ein Quartal von mir war nix, die anderen waren gut.
Ich habe einige Vorbilder kennen gelernt. Ich habe gelernt wie man Patienten gut redet. Ich habe natürlich auch gelernt wie man nicht mit Patienten reden sollte (negativ Beispiele findet man immer). Ich habe einiges im OP gesehen, die praktischen Fähigkeiten im OP konnte ich nicht so gut ausbauen. Arztbriefe schreiben habe ich auch gerlent, aber meine wurde immer von den Assistenten korrigiert. Ich habe gelernt eine Untersuchung in meinem Wunschfach durchzuführen. Selbstverständlich ist das reine Faktenwissen weniger geworden. Aber ehrlich gesagt, was interessiert mich die Augenheilkunde oder Radiologie noch? Das sind Fächer die ich nicht ausüben möchte. Daher muss ich dort keine Details kennen, sondern einen groben Überblick haben was aus diesen Fächern für meine praktische Tätigkeit wichtig ist.
- Wie geht man (nicht) mit Pflegepersonal um?
ICH bin der Arzt! ;-)
- Wie bügelt man einen Patienten schnell ab? Wie kann ich einen zeitaufwendigen Patienten an Kollegen weiterreichen?
50µ Sufenta, 150mg Propofol -> ca. 15-30 Sekunden, wenns schnell gehen muss. ;-)
Ganz ehrlich? Wer weiß nach dem PJ wie der Hase läuft im täglichen Kampf am Arbeitsplatz? KEINER!
Selbst nach 15 oder 20 Jahren wird es immer noch einen geben, der besser im Schleimen, Kopf rektal einführen, Hochschlafen oder Mobbing ist. Also cool bleiben und immer einen Fuß vor den Nächsten im Minenfeld! ;-)
So, Brief ist da. Ein Neuropädiater als Prüfungsvorsitz :-oopss und Arbeitsmedizin als viertes Fach ^^
So, Brief ist da. Ein Neuropädiater als Prüfungsvorsitz :-oopss und Arbeitsmedizin als viertes Fach ^^
Das klingt doch machbar. Dann mal frohes Lernen :-) Ich finde es im Moment nur zäh, die Tage ziehen sich so in die Länge und meine Lust wird nicht größer.
Danke dir :) Ja, gerade bin ich ein bisschen planlos wie ich die nächsten 3 Tage weiterlernen soll, bis ich die Protokolle bekomme ^^
roxolana
18.11.2017, 12:03
Arbeitsmedizin? Wusste gar nicht, dass das geht. ^^
Ich wünsche euch noch viel Durchhaltevermögen! Bald ist es geschafft...
Arbeitsmedizin klingt nach einem fairen vierten Fach :D
Mein PJ geht am Montag los und ich bin doch um einiges aufgeregter als ich dachte O.o Habe noch nie auf einer richtigen Station gearbeitet (klin. Famus in der Rechtsmedizin und Psychiatrie) und dann geht es Montag auch noch in der Kardio los... Nicht unbedingt mein Lieblingsfach^^
Die Aufregung legt sich schnell. Ich mochte es sofort in Krankenhaus zu arbeiten. Allerdings habe ich auch eine tolle Station erwischt. Mensch das waren noch Zeiten. Kommt einen echt lange her vor, dabei ist es nur ein Jahr her.
Powered by vBulletin™ Version 4.2.3 Copyright ©2024 Adduco Digital e.K. und vBulletin Solutions, Inc. Alle Rechte vorbehalten.