Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Pj-ler und UAs
Milky Way
11.01.2020, 21:37
@davo: Der ändert sich nicht :D Heute hat er bei meinem Mit-PJler wieder rumgewichst, dieses mal wegen Viggo. :D
klingt wie bei uns :D bin echt froh dass da der andere kollege am start ist-gemeinsam kann man dann nämlich nochmal drüber labern und gegeseitig helfen gegen kopfkino--allein auf station wär das schon übel abgegangen ohne den kollegen,wenn die schwestern rumpöbeln mit einem. mit dem zusammen ist es teilweise sogar grenzwertig lustig (lachflash!!),da wir uns ganz gut ergänzen und unterstützen :) jetzt haben ir noch nen dritten und der scheint auch vom ähnlichen schlag zu sein.
Milky Way
12.01.2020, 09:58
wann fangt ihr eigentlich mit der fokussierten prüfungsvorbereitung an? halbes jahr vorher?
escitalopram
12.01.2020, 12:17
Was willst du denn mehr lernen? Das sind doch die Dinge, die du zum Berufsstart brauchst.
*gefaelltmir* Absolut. Ich arbeite zwar seit gerade einmal ein paar wenigen Monaten, aber man merkt in den OA-/Chef-Visiten eindeutig, dass es auch fortgeschrittene Assistenten gibt, die chaotisch "organisiert" sind oder bei logischen Nachfragen anfangen zu stottern. Im PJ sind Blutabnehmen, Viggos, strukturierte Aufnahmen und Briefe meiner Meinung nach die wertvollsten Fähigkeiten, die man sich aneignen sollte für den späteren Berufsstart. So toll TEE oder Echos klingen: Die ganzen coolen Specials machen die meisten erst am Ende der Weiterbildung. Klar könnte man sie sich im PJ anschauen, aber man hat definitiv mehr davon, wenn man die Basics gut beherrscht. Ich habe z.B. im PJ um die Aufnahmen und die späteren Vorstellungen in der OA-/Chef-Visite gekämpft und hatte es im M3 und beim Berufsstart ohnehin auch deutlich entspannter als jemand, der zahlreiche TEE's oder ERCP's gesehen hat, aber keine strukturierte Patientenvorstellung beherrscht.
Feuerblick
12.01.2020, 12:36
Das ist richtig. Wer die ganzen tollen Eingriffe und Untersuchungen nicht gesehen hat, dafür aber in der Lage ist, sich selbst und seine Arbeit zu organisieren und den Überblick zu bewahren, der wird auf Station auch als Assistenzarzt gut klarkommen. Wer das Organisieren nicht gelernt hat, wird von all den tollen Sachen nichts haben und sang- und klanglos im Stationschaos untergehen.
Es spricht nichts dagegen, spannende Untersuchungen oder besondere Eingriffe mal (!) anzuschauen oder durchzuführen. Aber nur, wenn man die Basics auch lernt. Priorisieren, organisieren, den Überblick behalten. Und unbedingt strukturierte Patientenvorstellungen üben! Stellt euch notfalls gegenseitig Patienten anhand von Akten vor, wenn ihr gerade selbst keine Patienten habt. Ihr glaubt gar nicht, wie anstrengend es ist, wenn man Patienten unstrukturiert vorgestellt bekommt und aus den Brocken, die einem erzählt werden, das Relevante rauszufiltern und ein halbwegs schlüssiges Bild für eine Entscheidung zu finden... Wer Patienten strukturiert und knapp vorstellen kann, ist auch in der Lage, vernünftige Briefe zu schreiben.
McLaren422
12.01.2020, 15:59
ich finde die Richtung, in die die Diskussion geht, in vieler Hinsicht interessant. Wenn ein PJler nur Viggos legen, BEs machen, Briefe schreiben und Aufnahmen machen soll, dann bräuchten wir ja keine PJ-Logbücher mehr. Da steht nämlich mehr drin wie nur BE, Viggo, Arztbriefe und Aufnahmen... Gabs nicht erst so ne Aktion "für ein faires PJ", von der die Zielsetzung war, dass man eben mehr macht wie nur die Standarttätigkeiten? Oder ist der Sinn der Aktion, dass die meisten PJ-ler angeblich zu wenig Viggos, zu wenig BEs und zu wenig Arztbriefe schreiben, weil sie noch "niedrigere" Tätigkeiten machen müssen wie Akten rumtragen, Befunde holen, Druckerpatronen wechseln, Kaffeeautomat sauber machen, Klo putzen?
Klar, es ist überzogen, wenn man verlangt, dass man im PJ perfekt den TEE, TTE oder sonstwas lernt, das kommt dann wirklich erst in der Assistenzarzt-Zeit. Übertrieben viel erwarten vom PJ sollte man in der Tat nicht, aber dieses Begnügen mit den vier oben genannten Tätigkeiten sollte auch nicht sein. Eigentlich sollte man in die Künste der Stationsarbeit eingeführt werden, weil man ja meistens am Anfang da auch dann arbeitet.
escitalopram
12.01.2020, 18:39
Na ja, zumindest die Lernziele in meinem PJ-Log konnte man durch Stationsarbeit (wozu v.a. Viggos/BE's/BK's, Aufnahmen/Vorstellungen in der Visite und Briefe gehören) sehr gut abarbeiten. Und wie gesagt, als frisch gebackener Assistent (zwar in der Augenheilkunde, aber immerhin viele multimorbide Patienten) bin ich dankbar, dass ich die Standardaufgaben gut drauf hatte. Hätte ich nicht um die Aufnahmen und Vorstellungen gekämpft, hätte ich es deutlich schwerer gehabt. Da interessiert's einen nicht, ob ich ERCP's oder TEE's gesehen habe (ich wusste aber auch schon, dass ich keine Lust auf Innere und Chirurgie hatte und war froh, dass sie mich mit "coolen" Specialis in Ruhe gelassen haben)... Hat Feuerblick alles sehr schön zusammengefasst. Ach ja, und geschallt habe ich auch viel, auch wenn es für mein Fach nicht relevant ist.
ehem-user-31-01-2020-1555
12.01.2020, 19:14
Ich habe dazu eine Frage: In meinen Famulaturen hat es sich nicht ergeben, die Notaufnahme näher kennenzulernen. Wie wichtig ist die Notaufnahme Erfahrung für das M3? Ich muss dazu sagen, dass ich nicht Innere machen werde, eher was,patientenfernes. Aber noch nicht klar. Deshalb möchte ich im PJ möglichst viel in die Notaufnahme, um für das M3 gerüstet zu sein.
wendyrumpf
12.01.2020, 20:17
in meinen famulaturen auch nicht. chirugie war nur haken halten, innere war blut abnehmen und den restlichen tag visite und ab und zu ekg schreiben.
Arrhythmie
12.01.2020, 20:20
Bin ich gerade froh um mein Wahlfach.
Trendafil
12.01.2020, 22:14
ich behaupte ja, dass jemand, der nicht priorisieren kann, es auch zum jetzigen Zeitpunkt unserer Ausbildug, nicht mehr lernt.
und die 10.000.te Aufnahme ohne Nachbesprechung bringt genau so viel wie ein kommentarloses Beobachten eines TEEs.
Dann lieber interessante Sachen ansehen anstatt als Vampir auf Station zu versauern, aber das bleibt Geschmackssache.
Ich habe dazu eine Frage: In meinen Famulaturen hat es sich nicht ergeben, die Notaufnahme näher kennenzulernen. Wie wichtig ist die Notaufnahme Erfahrung für das M3? Ich muss dazu sagen, dass ich nicht Innere machen werde, eher was,patientenfernes. Aber noch nicht klar. Deshalb möchte ich im PJ möglichst viel in die Notaufnahme, um für das M3 gerüstet zu sein.
"[F]ür das M3 gerüstet" ist IMHO (fast) jeder, der sich die Mühe macht, ein paar Wochen lang ein paar Fallbücher durchzuarbeiten.
Fürs M3 musst du also definitiv nicht in die Notaufnahme. Aber insgesamt ist sie schon sehr lehrreich. Die mit sehr großem Abstand besten Tage meines Innere-Tertials waren die in der Notaufnahme. Dort darf man ausnahmsweise auch mal sein Großhirn benutzen, und die Patienten werden tatsächlich mal besprochen (s.u.).
Ein halbes Jahr fokussierte Prüfungsvorbereitung halte ich deshalb echt für völligen overkill. Würden IMHO auch nur wenige durchhalten.
Und das mit den Aufnahmen sehe ich wie Trendafil - Aufnahmen sind völlig wertlos, wenn niemand die Untersuchungstechniken und die Anamnese prüft, wenn niemand die Patienten mit einem nachbespricht. Manchmal geschieht das. Aber meist eben leider nicht. Meist wird nicht mal ein einziges Wort über die Medikation gewechselt. Das Einzige, was die Aufnahmen dann bringen, ist dass Fehler zur Routine werden.
In meiner aktuellen Abteilung (ACH/VCH) lernen die PJler auch überhaupt nichts. Man verwendet sie als billige Hakenhalter (deutlich billiger als Mindestlohn - der Krankenhausbetreiber freut sich) und das wars. Null Lerneffekt. Ich hab Mitleid mit denen. Ich seh die vielleicht für 60 Minuten am Tag, wenn überhaupt.
ehem-user-31-01-2020-1555
12.01.2020, 22:50
Ich habe schon X-fach Aufnahmen gemacht. Allerdings in der normalen Ambulanz auf Station, nicht in der interdisziplinären Notaufnahme. Priorisieren kann ich in gewisser Weise schon, allerdings habe ich auch so gut wie nie Patienten wirklich mit den Ärzten nachbesprochen. Das waren nämlich meist selbst noch überforderte Anfänger, meist auch nicht aus EU-Staaten (soll keine Wertung sein).
Ich will nur-auch aufgrund der Wichtigkeit klinischer Entscheidungen neuerdings im Examen, da möglichst viel mitnehmen. Aber leider hat man darauf oft keinen Einfluss.
Feuerblick
13.01.2020, 05:44
Warum fordert niemand ein, dass Aufnahmen nachbesprochen werden? „Entweder, wir besprechen die Aufnahmen nach, oder ich mache keine mehr“... Ich habe ja selbst mit frischen Assistenzärzten noch die Aufnahmen durchgesprochen. Letztlich liegt es nämlich in der Verantwortung des Stationsarztes, ob die Aufnahmen korrekt durchgeführt wurden, ob alles passt, alles eingetragen und richtig untersucht wurde... wenn das nicht der Fall ist, wird dem Stationsarzt das Fell über die Ohren gezogen. Daher sollte man sich diese Mühe dann doch lieber machen.
Trendafil
13.01.2020, 10:33
Ich persönlich habs oft genug versucht.
"grad nicht. später"
"das musst du ohne Hilfe können"
"Nächste Woche hab ich mehr Zeit"
"Tipp halt irgendwas ein, damit wir die Anamnese freigeben können"
Feuerblick
13.01.2020, 10:43
Dann geh zum PJ-Beauftragten und mach klar, dass du keine Aufnahmen mehr machst, wenn die sowieso nicht besprochen werden.
Trendafil
13.01.2020, 13:52
Hab ich alles schon durch, liebe Feuerblick.
Ton der PJ Beauftragten: wir sind unterbesetzt, leb damit.
Bin dann noch zum Ausbildungskoordinator und konnte dann immerhin die Station wechseln.
Ich mach aktuell aus Trotz/Frust nur das Nötigste und hab immer pünktlich um 14 uhr Feierabend.
Am besten danach auf PJ-Ranking entsprechendes Feedback hinterlassen. Und vielleicht Mundpropaganda zu Bekannten niedrigerer Semester.
Feuerblick
13.01.2020, 15:04
Am besten danach auf PJ-Ranking entsprechendes Feedback hinterlassen. Und vielleicht Mundpropaganda zu Bekannten niedrigerer Semester.
Genau das. Hilft zwar der aktuellen Besetzung nicht mehr, sorgt aber auf manchen Stationen für Umdenken. Wenn man nämlich erstmal unterbesetzt UND ohne PJ ist, lernt man die PJler sehr zu schätzen. Selbst erlebt (als PJ ausgenutzt und angemotzt worden, als Assistenzarzt zwei Jahre später erlebt, wie die gleichen Leute PJler hofiert und ihnen alles gezeigt und sie angeleitet haben...). :-))
ehem-user-31-01-2020-1555
13.01.2020, 18:35
Ich habe das auch immer eingefordert. Als Resultat gab es 2 mal eine „Alibi-Nachbesprechung“. Die Assistenzärzte waren so dermaßen überlastet und als Berufsanfänger auch z.T. so überfordert, dass sie nicht vom Computer weggekommen sind. Es gab teilweise täglich eine Überlastungsanzeige-ohne Resultat. Da ich quasi überall um einen Computerplatz betteln musste, um die Untersuchungsergebnisse einzutippen, habe ich darauf bestanden nur Patienten aufzunehmen, wenn ich hinterher einen freien bekomme. Ich war echt froh, als ich da weg war.
Das ist leider Realität in vielen Kliniken. Für das PJ will ich das verhindern. Sonst kann ich ja gleich auch auf Bali PJ machen, wenn man in Deutschland sowieso nichts lernt. Blutabnehmen und Zugänge legen kann ich auch im Ausland lernen
McLaren422
22.01.2020, 18:44
mensch, was isn mit euch los, hier is ja Totenstille. :D
Wir haben heute erkannt, dass wir den legendärsten Chefarzt ever haben. :D Noch nie habe ich einen Chefarzt gesehen, der so chefärztlich auftritt. Und Sprüche haut der raus, die sin die Oberhärte. :D V.a. wenns um seine jüngeren Jahre geht... Aber er hat uns sehr viel übers Colon-Ca erzählt und wie sich die Behandlung und infolgedessen die Prognose verändert hat. Wie isses bei euch so?
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