Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Pj-ler und UAs
Trendafil
15.04.2020, 05:55
Denke es kommt auch immer drauf an, was man selber gut findet und ob sich das mit dem Verfasser des rankings deckt.
Finde den Tipp mit den PJlern aber echt ziemlich gut. Das behalte ich definitiv im Hinterkopf.
Hast Du an mehreren Abteilungen des selben Hauses hospitiert? wieviel Vorlaufzeit zum Termin ausmachen hattest Du?
Matzexc1
15.04.2020, 08:08
Ich habe tatsächlich pro Haus nur in 1 Abtielung hospitiert, was primär an den Umständen lag (Ziel: Uniklinik, Anästhesie oder Orthopädie und Unfallchirurgie, seitens der Orthos waren die Antworten recht negativ).
Die ersten Bewerbungen gingen im Frühjahr letzten Jahres raus. Ich musste dann die Hospitationen wegen meinem Schweizer tertial verteilen, die ersten beiden waren im Juli. In Deutschland ging es dann schneller, meist innerhalb von 1 Woche Bewerbungsgespräch und innerhalb von 3 Wochen Hospitation
Bei meinem Haus waren die Bewertungen auch eher gut so um die 2. Ich weiß auch nicht, ob das nur an Corona liegt oder ich einfach nicht damit klarkomme, aber ich fühle mich echt unwohl. Der Oberarzt hat sich heute bei mir entschuldigt, dass so wenig Lehre stattfindet wegen Corona.
Trendafil
16.04.2020, 06:31
Klingt für mich nach einer billigen Ausrede.
Wenn man sich nur minimal Mühe gibt, ist gute Lehre immer drin.
Große Fortbildungen gehen zur Zeit vielleicht nicht, aber teaching sollte eigentlich standard sein.
Dazu gehört für mich: selbstständiges Arbeiten mit Nachbesprechung, zu Interventionen dazugeholt oder sogar selbst durchführen dürfen (Punktionen, Arteriellen Zugang legen, etc) auf Visite mitgehen dürfen (es gehen IMMER 4 hanseln. ob der student noch mitgurkt oder nicht, ist doch sowas von scheissegal.)
Vielleicht bestimmte Themen in Kleingruppen besprechen. In die Ambulanzen/Funktionsbereiche mitgehen dürfen, etc.
Arrhythmie
16.04.2020, 15:03
Also hier in der Allgemeinchirurgie gibt es exakt einen OA der von sich aus ab und zu mal "Lehre" macht, wenn er bei der Visite dabei ist.
Dem Rest der OA/OÄ ist es egal. Assistenten sind nett und erklären auch wenn es Zeit/Situation zulassen.
Im OP geht es einigermaßen - man muss aber idR selber Fragen stellen (wenn die Situation es zulässt). Von allein wird kaum was gezeigt oder erklärt.
PJ-Unterricht gibt es nicht mehr seit Covid....
Trendafil
16.04.2020, 15:31
Also ich sitz 7h lang rum.
Keine Visiten. (mit oder ohne Teaching :) )
Keine Ambulanzen.
Kein Kreißsaal.
Nur Don und Freitag Op.
Mein Highlight: Hin und wieder Nadeln legen oder Leute untersuchen. Letzteres: wird nie nachbesprochen oder überhaupt zur Kenntnis genommen. Die brauchen das rein fürs Archiv der Vollständigkeit wegen. Kann da hinschreiben, was ich will.
Fühl mich so wertlos und unnütz. Gestehe auch, dass ich heute, kaum war ich zuhause, in Tränen ausgebrochen bin.
Ich werde zum M3 voraussichtlich nichts können...
Heerestorte
16.04.2020, 15:47
Ich werde zum M3 voraussichtlich nichts können...
Wir hatten die Diskussion schon zum M2...:-))
Du bist damals nicht durchgefallen und du wirst auch jetzt nicht durchfallen!
Sorry, aber deshalb in Tränen auszubrechen, halte ich für übertrieben...
Manche lernen im PJ viel, manche wenig, manche gar nichts. Manche gehen sogar extra nach Australien oder nach Bali, um möglichst viel Urlaub und möglichst wenig Krankenhaus machen zu können. Trotzdem schaffen die nachher alle ihren Job als Arzt.
Ich würd mir da also echt keine Gedanken machen. Das, was am Anfang der Berufstätigkeit am schwierigsten ist, ist IMHO ohnehin nicht das Fachliche, sondern das Organisatorische.
Bei uns an der Uniklinik hatte man als PJler zwar sehr viel zu tun, aber gelernt hat man trotzdem nichts. Die Chirurgie-PJler haben den ganzen Tag Blutentnahmen, Braunülen und OP-Assistenz gemacht, die Innere-PJler den ganzen Tag Blutentnahmen, Braunülen und Aufnahmen (die nie irgendwer kontrolliert oder gar besprochen hat). Man darf also nicht "viel tun" mit "viel lernen" verwechseln.
Sei froh, dass du jetzt ordentlich chillen kannst - Stress wirst du im Job noch genug haben ;-)
Trendafil
16.04.2020, 16:18
Ich weiß, dreh grad mal wieder durch.
Hab einfach schon wieder Schiß vor M3. Hab den großen Fehler gemacht und in meiner Freizeit Altprotokolle gelesen. (Hab ja Zeit...)
Fazit: ich hab keine guten fachlichen oder praktischen Skills, um Gyn als mein Wahlfach an meiner Uni realistisch zu bestehen, geschweige denn gut zu bestehen. :-(
Kann mit Nichtstun und/oder keiner Lehre nicht umgehen. Das verunsichert mich enorm.
Das Bali Argument beruhigt mich etwas...
Matzexc1
16.04.2020, 16:23
Leg sofort die Altprotokolle weg, oder such nur raus welche Themen am häufigsten drankamen.
Mich haben die Dinger auch fast verrückt gemacht und bei einem gab es nur 2 Stück
In der Prüfung habe ich beim Innere Prüfer die pulmologische Untersuchung versaut(Es war ein Pulmologe) und die Kratzauskultation war mir völlig unbekannt.
Bestanden habe ich am Ende gar nicht mal so schlecht.
Edit: welche fachlichen Skills erwartet man an deiner Uni?
Feuerblick
16.04.2020, 16:25
Du sitzt sieben Stunden am Tag rum und hast keine fachlichen Skills? Wie wäre es, in der Zeit mal ein Lehrbuch zu konsultieren? Fallbücher durchzuarbeiten? Damit wären deine fachlichen Skills doch innerhalb weniger Tage mehr als ausreichend...
Teaching im PJ ist ja nun in vielen Abteilungen ein frommer Wunsch. Aber du darfst denen glauben, die dir schreiben, dass man auch ohne Teaching und mit normalem Wissen gut durchkommt. Diejenigen, die in der Chirurgie nur Haken halten oder Blut abnehmen schaffen es genauso gut wie diejenigen, denen man das Wissen hinterherträgt und exzessiv Teaching betreibt. Ehrlich!
Und noch was: Wenn du dann mal als Assistenzarzt arbeitest, wird das mit dem Teaching auch nicht besser. Da wirst du dir viele Dinge auch anlesen müssen. Selbständig. Besser, du lernst es jetzt schon. Denn von einer falschen Antwort im Examen stirbt niemand...
Protokolle sind halt oft geschönt. Bewusst oder unbewusst. Natürlich will man die eigene Leistung rückblickend nicht als peinlich darstellen. Und natürlich erinnert man sich eher an die Dinge, die man konnte, als an die Dinge, die man nicht konnte.
Ich habs schon oft geschrieben, ich schreib es auch hier wieder: nur 0,3-0,4% bestehen das M3 nicht. Wenn man aufgrund schlechter Lehre durchfallen würde, würden wahrscheinlich 80-90% nicht bestehen.
Such dir ein Hobby, versuch, nicht die ganze Zeit an das doofe Studium zu denken... es gibt auch noch ein Leben abseits der Medizin ;-)
Arrhythmie
16.04.2020, 16:44
Aber... Du machst gar nichts den ganzen Tag? Habt ihr da wenigstens `ne Art Struktur im Tag oder kommst Du morgens, machst paar BE und dann rumsitzen? Warum seid ihr dann überhaupt da? Ich glaub ich würd dann fragen ob es was für mich zu tun gibt und wenn nicht, dann würde ich tatsächlich knallhart fragen ob ich dann gehen kann bzw. was anderes machen (lernen, Diss etc...) Aber ich kann mir tatsächlich kaum vorstellen, dass man Mo-Fr nur 7 h rumsitzt... Ohne jetzt Deinen Post anzweifeln zu wollen. Es fällt mir nur schwer. Hier finden die immer Aufgaben für PJ`s. Und wenn es nur die Stationsliste aktualisieren ist oder Akten sichten.
Hier gibt es irgendwie trotz Corona immer genug Arbeit. Wenn nicht dann wird man auch tatsächlich heim geschickt. 12 Uhr war mal das früheste.
Ansonsten: Entweder man muss nach Visit/Blut/Viggos in den OP, oder man macht auf Station dann weiter mit Drainagen ziehen, Sonos, Verbänden/Vac, Aufnahmen.
Hier muss man die Aufnahmen dem Stationsarzt vorstellen. Wenn man das gemacht hat, dann geht er mit einem zusammen nochmal hin und macht die OP-Aufklärung und bei Bedarf nochmal eine "Nachuntersuchung".
Ich denke da hast du in allen Punkten recht davo. Dass die Lehre schlecht ist, ist wohl eher Standard als die Ausnahme. Ums Bestehen im M3 mach ich mir absolut keine Sorgen. Solltest du auch nicht Trendafil. Ich denke man muss sich jetzt einfach umstellen, dass man Antworten strukturiert wiedergeben kann. Das Problem ist nur, dass mir das Fach absolut keinen Spaß macht und es für mich auch wenig sinnstiftend ist. Dementsprechend hab ich auch wenig Lust irgendwelche Leitlinien zu lesen. Mir fällt das einfach schwer abzuschalten, wenn man immer vor Augen hat, dass man am nächsten Tag wieder dort antanzen muss. Ich versuch mich weiterhin einzubringen, aber wenn das nicht gewünscht ist, dann chill ich auch mal.
Trendafil
17.04.2020, 05:51
@Arrhythmie.
Jo. Struktur. Treff mich um 7 mit den Stationsärzten, dann werden die Telefone ausgeteilt. Danach gehts auf Station.
Für BEs muss ich sogar fragrn, weil das eigentlich die Pflege macht. Nadeln lege ich nur, wenn es die Hebammen oder Svhwestern nicht schaffen.
Ich untersuche manchmal noch Leute zum Heimgehen, damit man das zu den Akten legen kann.
Das wars im Wesentlichen.
Wenn ich in den Kreißsaal oder in die Ambulanzen mitgehen will, muss ich Glück haben. Visiten und die illegalen Frühbesprechungen fallen für die stationsärzte und mich flach. (vom chef aus)
Die Assistenzärzte selbst haben mir am ersten Tag angeboten, sofort nach Hause zu gehen, wenn nichts zu tun ist und bekamen dann Anpfiff vom Chef, weil er will, dass "der PJler" auf Abruf da ist, FALLS jemand im Op gebraucht wird.
zu fragrn, ob ich was tun darf - auf die Idee bin ich tatsächlich auch schon selbst gekommen.
Fazit: ich sitze rum und warte auf einen Nadelanruf oder Ubtersuchungsanruf.
Schreib halt an meinet Diss oder les bei Amboss quer. aber das empfinde ich eben auch als rumsitzen, weils nichts mit dem PJ zu tun hat.
Weiß noch nicht, ob das so schlau ist, aber ich will gern mal mit dem Chef reden.
@Matzexc1
Eigentlich nichs überkrasses, aber ich hätte die Sachen spontan trotzdem nicht beantworten können. Außerdem finde ich, bleiben Dinge, viel besser im Gedächtnis haften, wenn mans schon mal gesehen oder idealerweise gemacht hat.
Beispiele: Therapie Chorionkarzinom, peripartale Komplikationen, Geburt am Simulator, Abstriche/Spiegeln... bis auf das was man sich anlesen kann, werd ich mich voraussichtlich praktisch wohl seht blamieren.
Ich schau mir die Protokolle nicht mehr an...
@Markian
Bemerkenswert, dass du immer wieder versuchst dich einzubringen, trotz Desinteresse.
Mir fällt das sehr sehr schwer, obwohl ich Interesse hätte...
Probiere heute nochmal in die Ambulanzen mitzugehen. Ansonsten pack ich Rebell dann meine Sachen und gehe. mit 2 Tagen we dazwischen, wird der Anpfiff Montags vielleicht nicht allzu groß. :D
Wenn man im PJ was lernt, das man in der Prüfung brauchen kann, ist das schön aber man sollte nicht davon ausgehen, dass das PJ einen auf das M3 vorbereitet.
Ich war in Chirurgie-PJ in der AC, UC und GC und habe dort super viele gelernt. Geprüft hat mich ein Thoraxchirurg, der ausschließlich TC gefragt hat. Davon hab ich trotz tollem Chirurgie-PJ hat gar nichts mitbekommen. Innere hab ich in der Kardio und Gastro gemacht, auch viel viel gelernt und gesehen aber mein Prüfer war Endokrinologe und hat das auch gerben gefragt.... Mein Anästhesiethema hab ich im PJ ohne Ende gesehen und konnte das so runterbeten. Mein Prüfer kam aber aus einem andere Haus und hatte in seiner Abteilung ein bisschen andere Prioritäten/Standards bei diesem Thema, weshalb es da zwischendurch auch zu kommunikativen Schwierigkeiten kam.
Obwohl ich ein lehrreiches und überwiegend gutes PJ hatte, konnte ich mir davon im Examen nicht viel kaufen und musste auch vieles einfach aus Lehrbüchern vorbereiten. Als ich in der GC mal eine Woche lang kaum was zutun hatte, hab ich mir angeschaut mit welchen Erkrankungen die Patienten stationär liegen und die Erkrankungen mittels Amboss dann nachgelesen und mit der Untersuchungsergebnissen der Patienten abgeglichen.
Und Corona ist halt Mist. Wenn nichtmal die Assistenten auf Visite gehen, dann geht es ja nicht gegen dich als PJler. Kannst du dann nicht mit den Assistenten mal ein paar Themen durchsprechen?
Bonnerin
17.04.2020, 09:34
Jo, kann ich (in der Lernphase für die M3) genauso unterschreiben.
Mein Innere-PJ war halt ne Vollkatastrophe, da habe ich quasi nix gelernt, bin als Konsequenz dann (nachdem 1 Monat rum war und es nur kontinuierlich schlimmer wurde) einfach immer irgendwann am frühen Nachmittag gegangen und habe mich um meine Diss gekümmert.
In Anästhesie und in der Chirurgie habe ich viel machen dürfen, was mir beim Lernen jetzt aber auch nur geringfügig weiterhilft. In der Chirurgie hat mein Prüfungsgebiet zwar einige Überschneidungen mit dem Bereich, in dem ich war, aber die ebenfalls geprüfte Viszeralchirurgie habe ich nur ansatzweise mal in meiner Intensivrotation in der Anästhesie gesehen.
Da ich nicht in der Gyn war in der Anästhesie habe ich in den 4 Monaten exakt 1x eine Spinalanästhesie gesehen, was aber eins der Lieblingsthemen meines Prüfers ist, also sitze ich jetzt mit dem Striebel hier und erarbeite mir das.
Ich frage mich inzwischen, wieviel eigentlich die M3 nach dem PJ bringt und bin an dem Punkt, an dem mir ein "reverse Hammerexamen" fast schon als sinnvoller erscheint. Nach der M2 hat man 2 Monate Zeit für die mündliche Prüfung in Innere, Chirurgie und Allgemeinmedizin und danach gehts dann ins PJ, was man ohne Prüfung abschließt. Naja. Das wird nie kommen, aber irgendwie finde ich die Pläne des IMPP bezüglich einer anderen M4 inzwischen sehr sinnvoll.
@Trendafil: Auch, wenn du es nur als Rumsitzen empfindest, nimm dir nen Block mit und schreib dir die Themen raus aus Amboss, bei denen du schon immer Schwierigkeiten hattest. Das wird dir am Ende definitiv mehr fürs M3 helfen.
McLaren422
18.04.2020, 11:58
ich kann das oben Genannte nur bestätigen. Man muss sich von dem Gedanken verabschieden, dass das PJ einen geil aufs M3 oder gar aufs Berufsleben vorbereitet. Hier ists im Moment auch nur Blutabnehmen, Viggos legen und Briefe anlegen, manchmal sogar Epikrise schreiben. Inwieweit das alles auf Corona zurückzuführen ist, kann ich nicht sagen, es hat sicherlich nen Einfluss, aber ich glaube nicht, dass es ohne Corona extrem viel besser wäre. Ich merke, vieles hängt vom Arzt ab, mit dem man zusammen arbeitet.
Trendafil, du bist schon wieder so drauf wie beim M2. Nimm mal etwas Druck von dir weg (ich weiß, sagt grad der Richtige...). Ich bin mir sicher, dass du ein gutes M3 ablegen wirst und dass du auch ne gute Ärztin wirst. Du stehst dir selber psychisch viel mehr im Weg wie ein schlechtes PJ oder mangelnde Lehre. ;)
Hast du die Möglichkeit, auf ne andere Station zu rotieren? Mir hilft das immer, weil da oft andere Ärzte sind, mit denen ich besser klar komme.
So ich reihe mich mal bei euch ein :) Bei mir gehts morgen los mit dem Corona-PJ, fange mit Chirurgie an und bin echt gespannt wie das so wird..
Arrhythmie
19.04.2020, 15:29
Hey. Dann viel Spaß. Ich bin auch gerade in der Chirurgie (aktuell in der ACH). In welcher Abteilung fängst Du an?
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