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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Pj-ler und UAs



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Arrhythmie
07.05.2020, 14:51
Leute.... Bald ist unser 2. Tertial vorbei ... Wie schnell vergeht die Zeit und wie verrückt ist das bitte?

Ich fühl mich zwischendurch immer wieder (gar nicht mal an bestimmte Ereignisse gekoppelt) total inkompetent und weiß nicht wie ich Ende des Jahres Arzt sein soll :-)) Wem geht es noch so?
Was ich mittlerweile gut kann ist Blut abnehmen und Viggos in Gefäßwracks popeln, darin bekommt man auf meinen Stationen aktuell echt Übung (GCH bin ich aktuell)
Da ich meist die Einzige bin - bin ich mittlerweile echt total geübt.

Ja und sonst ist es echt cool dass man überall was neues lernt und sieht, aber so richtig Zeit um Fähigkeiten zu vertiefen hat man irgendwie bei diesen ganzen Rotationen auch nicht. Rotationen sind ja cool, aber andererseits hab ich mich nach 6 Wochen ACH endlich mal halbwegs gut gefühlt und nun gehts woanders wieder von vorne los. Immer wenn man grad halbwegs eingearbeitet ist muss man wieder weg.

Hab mir jetzt trotzdem noch ne weitere Rotation (in die Uro) erkämpft.... :-oopss

Markian
07.05.2020, 15:49
Leute.... Bald ist unser 2. Tertial vorbei ... Wie schnell vergeht die Zeit und wie verrückt ist das bitte?

Ich fühl mich zwischendurch immer wieder (gar nicht mal an bestimmte Ereignisse gekoppelt) total inkompetent und weiß nicht wie ich Ende des Jahres Arzt sein soll :-)) Wem geht es noch so?
Was ich mittlerweile gut kann ist Blut abnehmen und Viggos in Gefäßwracks popeln, darin bekommt man auf meinen Stationen aktuell echt Übung (GCH bin ich aktuell)
Da ich meist die Einzige bin - bin ich mittlerweile echt total geübt.

Ja und sonst ist es echt cool dass man überall was neues lernt und sieht, aber so richtig Zeit um Fähigkeiten zu vertiefen hat man irgendwie bei diesen ganzen Rotationen auch nicht. Rotationen sind ja cool, aber andererseits hab ich mich nach 6 Wochen ACH endlich mal halbwegs gut gefühlt und nun gehts woanders wieder von vorne los. Immer wenn man grad halbwegs eingearbeitet ist muss man wieder weg.

Hab mir jetzt trotzdem noch ne weitere Rotation (in die Uro) erkämpft.... :-oopss

Geht mir zu 100% auch so. Ich fühle mich maximal inkompetent. Innere ist auch sehr breit und man muss vieles wissen und beachten. Jetzt versuche ich mich grade ein bisschen schonmal auf die nächste Rotation fachlich vorzubereiten. Bei uns betreut man immer auch eigene Patienten und ich will nicht völlig blöde dastehen. Man hat ja schon was mitgenommen bezüglich EKs Anhängen, Aufklärungen, BGAs, EKGs. Aber so leitliniengerechte Diagnostik und Therapie, da steige ich immer noch nicht durch. Bin auch zu müde abends um nochmal was nachzulesen und Leitlinien schon gar nicht. Diagnose von einfachen Sachen stellen geht ganz gut z.B. Komplizierter HWI, U-Stix usw. aber dann das richtige AB hmmmm, da muss ich jedes Mal googeln. Aber ich denke, das ist nicht so schlimm.

Blutabnehmen und Viggos gehen wie im Schlaf. Das macht man ja auch tagtäglich, das geht mir genauso wie dir! Ich möchte noch ein bisschen besser Nähen lernen und ein bisschen Ultraschall üben wäre wahrscheinlich auch nicht verkehrt.

-pixel
09.05.2020, 10:24
Bei mir sind jetzt auch schon die ersten drei Wochen vorbei, wahnsinn wie schnell die Zeit vergeht.. ich bin nächste Woche noch auf der Unfallchirurgie, danach wechsel ich wieder auf die Allgemeinchirugie. Durch das Rotieren sieht man natürlich viel, aber eigentlich hab ich gerade meinen Platz gefunden..
BEs und Viggos hab ich in bisher eher selten gemacht, höchstens 2-3 pro Tag

Trendafil
11.05.2020, 11:21
Seid ihr eigentlich mehrere PJler auf Station?

Wir sind seit heute zu dritt.
Bin gespannt wie ich jetzt im vergleich so bin... vermute eher schlecht...

ansonsten habe ich mir Eure Ratschläge übrigens zu Herzen genommen.
Nur noch 2 Monate!!! und der mitgemachte Dienst war tatsächlich ziemlich cool. Und danach 2 Tage frei. war schön :)

davo
11.05.2020, 11:59
Bin gespannt wie ich jetzt im vergleich so bin... vermute eher schlecht...

ansonsten habe ich mir Eure Ratschläge übrigens zu Herzen genommen.

Finde den Fehler :-p Alleine an so etwas überhaupt zu denken finde ich ziemlich seltsam... ist bestimmt stressig, wenn man mit so einer Einstellung ans PJ rangeht. Hör auf, dich ständig mit anderen vergleichen zu wollen.

Trendafil
11.05.2020, 13:04
naja. wenns einem nicht komplett egal ist, vergleicht man sich ja zwangsweise bzw. beobachtet, dass andere/man selber vielleicht lieber gerufen werden

denke das ist normal.
und ich fände es wirklich spannend zu wissen, wo ich so stehe. gibt ja auch die chance, lücken zu füllen.

und dieser "scheiss egal" typ bin ich einfach nicht. versuche das PJ nun trotzdem positiv zu sehen. Erstens ist es bald vorbei und zweitens weiß ich jetzt einfach immer mehr in welche richtung es mich verschlagen wird. das ist sehr wertvoll und muss in meinem fall als pj erfahrung eben reichen.

nie
11.05.2020, 13:54
naja. wenns einem nicht komplett egal ist, vergleicht man sich ja zwangsweise bzw. beobachtet, dass andere/man selber vielleicht lieber gerufen werden

denke das ist normal.
und ich fände es wirklich spannend zu wissen, wo ich so stehe. gibt ja auch die chance, lücken zu füllen.


Ich finde das ehrlich gesagt nicht ganz normal. Ich war im PJ (mit Ausnahme einer Wochen in der Anästhesie) nie alleine und hatte immer Mit-PJler. Wir haben immer gemeinsam rumhangen und alles zusammen gemacht bzw. uns unsere Arbeiten selbst aufgeteilt. Wenn nur ein PJler gebraucht wurde, wurde immer nur "schick mir mal ein PJler" gesagt und nicht explizit eine bestimmte Person gerufen. Sich untereinander zu vergleichen ist halt auch sinnlos weil eben jeder andere Stärken, anderes Vorwissen und andere Prioritäten hat.

Ich habe mein ganzes Studium auf die Anästhesie ausgelegt, habe viele Jahre beim Rettungsdienst gearbeitet und war da definitiv fachlich und handwerklich deutlich besser als meine Mit-PJler. Die haben aber all diese Vorerfahrung eben nicht und wollte auch Internisten werden, die Anästhesie eben als Wahlfach hatten weil man das immer mal brauchen kann. Umgekehrt konnte ich neben meinen Mit-PJler in der Kardio nicht besonders glänzen, der hatte nämlich schon seine Doktorarbeit in der Abteilung angefangen und wollte da auch unbedingt anfangen zu arbeiten während ich eher unfreiwillig und mit übersichtlichem Kardiowissen in der Abteilung gelandet bin. Ich bekomme auch nachts im Handstand noch eine Viggo in ein Gefäßwrack rein und Blut aus den winzigsten Venen raus. Eine meiner Mit-PJlerinnen hatte noch nie vorher eine Viggo gelegt oder Blut abgenommen. Die war froh, dass ich die Geduld und die Zeit hatte, das mit ihr zu üben und ihr das beizubringen, stand sich jetzt in Selbstzweifeln zu winden weil ich das so mühelos kann und sie nichtmal weiß wie rum man den Butterfly hält. Dafür war die deutliche OP-affiner und ist freiwillig in den OP gegangen während ich aufs Haken halten in der UC/Ortho wirklich wenig Bock hatte.

Anstatt sich in Konkurrenz zu stellen sollte man lieber zusammen was aus seinem PJ machen und von den Stärken der Anderen profitieren statt zu hadern weil andere (aus welchen Gründen auch immer) mehr können/wissen. Und gerade wenn das PJ an sich schon frustrierend ist, sind 1-2 Leidensgenossen Gold wert.

Arrhythmie
11.05.2020, 15:27
zweitens weiß ich jetzt einfach immer mehr in welche richtung es mich verschlagen wird. das ist sehr wertvoll und muss in meinem fall als pj erfahrung eben reichen.

Cool - wohin wird es Dich verschlagen, magst Du es verraten? Würde mich interessieren.


Ich bin aktuell allein, also die einzige PJ`lerin in der Abteilung. Es ist plötzlich wieder richtig gut. Heute war ich den ganzen Tag im OP (der Chef hat extra geschaut dass ich hin komme & heute nochmal explizit betont, dass ich immer in den Op kommen soll, wenn es "was gibt") und durfte viel machen. Abdecken, Nähen, Revision eröffnen, Debridement etc... Es hat Vorteile alleine zu sein. Da im Op nur erfahrene Oberärzte stehen kann man extrem viel mitnehmen, finde ich. Und ich hab ein Lob fürs Nähen bekommen. (Darüber hab ich mich gefreut).
Also ja, mir gefällt es, seit ich nicht mehr nur auf Station rumhänge.

In der ACH war ich ne Zeit allein (das war sehr arbeitsreich) aber die meiste Zeit waren wir zu zweit. War immer ne nette Atmosphäre, mein mit PJ war cool, ich hab ihm als er kam alles gezeigt (er war ganz neu im Haus), PC etc....

In der ACH bekam ich im Chir Tertial das erste Mal so richtig ein Lob von der Assistentin, die meinte, dass sie es schade findet, dass ich wieder weg rotiere, weil sie bei mir das Gefühl hat, dass ich ihr die Aufnahmen gut übergebe, die relevanten Dinge untersuche und übergebe und sie mich auch Verbandswechsel alleine machen lassen kann, da sie mir vertraut. Das lief runter wie Öl. Sonst wird man ja eher selten gelobt und wenn niemand etwas sagt, ist es schon Lob genug.

Also, ja, ich muss tatsächlich sagen, auch wenn ich oft von Kleinigkeiten genervt bin oder man zwischendrin so seine Durchhänger hat, aber mein PJ ist gut & ich versuche auch die negativen Dinge positiv zu sehen. ZB ärgere ich mich nicht über viele BE/Viggos. Ich mach das lieber als rumsitzen und eigentlich macht es auch oft Spaß. Und man kann üben. Aktuell ist das alles noch so ohne Druck, was sich einfach perfekt zum üben eignet... Wir müssen es positiv sehen.
Ok, wenn ich an das 3. Tertial denke.... :-)) Aber auch hier gibt es positives: Nur 12 Wochen, keine 16. :-wow

Markian
11.05.2020, 20:02
Also mir wurde gesagt ich soll mich doch bitte bewerben, das ist eigentlich das größte Lob, das man bekommen kann. In der Inneren ist das Feedback manchmal eher negativ, aber was soll man machen. Das Haus ist einfach nur eine Katastrophe, da hab ich auch gar keinen Bock mich mehr als nötig einzubringen. Da stimmt es auch unter den AA nicht. Die Stimmung ist schlecht und ich gehe echt nicht gerne zur Arbeit. Aber es sind ja nur zwei Monate. Man darf sich halt nicht runterziehen lassen, das macht die Sache nur schlimmer und diese Vergleicherei macht absolut unglücklich. Ich bin ich und was die anderen machen ist mir egal.

Milky Way
14.05.2020, 12:18
Hi Leute nach etwas längerer Zeit meld ich mich auch mal wieder. Mich würd Eure Meinung interessieren: Bei uns sollen die Patienten beim Verlassen des Zimmers und bei Visite einen Mundschutz tragen. Nun ist es jetzt mehrfach vorgekommen dass sich ein Kollege im Gespräch wirklich sehr nah zum Patienten runtergebeugt hat (wirklich max 30-40cm Entfernung) zb weil der etwas schwerhörig war. Diese Patienten hatten zusätzlich sogar keinen Mundschutz an,der aber aufm Betttisch daneben lagen. Auf meinen Hinweis er möge da nicht so nah rangehen und noch wichtiger: setz dem Patienten doch zumindest bitte nen Mundschutz auf kam folgendes Statement: Wieso? Wir müssen doch sowieso alle irgendwann sterben. Ich war fassungslos. Im weiteren Gespräch hat er dann die Meinung vertreten dass die Corona Sache nur von der Regierung hochgespielt wird etc... Ich hab ihm sehr verärgert gesagt dass so eine Einstellung als Arzt nicht tragbar wäre insbesondere der Verantwortung gegenüber den Patienten. Er blieb bei seiner Meinung und meinte nur ob ich ein Beruhigungsmittel bräuchte...was sagt ihr dazu?

Bonnerin
14.05.2020, 12:49
What?

Okay, den Kollegen vor einem Patienten auf sowas hinweisen ist schon was, das vom Gegenüber durchaus negativ aufgefasst werden kann. Da wäre eventuell das Ansprechen nach Verlassen des Raums der Fall gewesen.

Und der Rest...ganz ehrlich, ignorieren. Es gibt ja leider Gottes auch Ärzte, die die Impfgegnerpropaganda fröhlich mittragen. Du hast jetzt halt einen anderen Subtyp dieser Art vor dir sitzen. Mit irgendwelchen rationalen Argumenten kommst du da ohnehin nicht weiter. Ganz im Gegenteil, der kann dir halt (auch wenn du an sich Recht hast mit den Vorsichtsmaßnahmen) hart ans Bein pinkeln, wenn er will, als Arzt ist der Hebel leider deutlich länger als als Studierender. Ich würde es tatsächlich runterschlucken, ignorieren, und versuchen, diesen Kollegen zu meiden, wenn sich das einrichten lässt. Eventuell später namentlich evaluieren, da hat man selber zwar nix von, aber vielleicht die kommenden Studierenden.

xyl15
14.05.2020, 12:53
Dass das eine unmögliche Einstellung ist. Die kann er meinetwegen behalten, aber wenn es um konkretes Verhalten mit anderen menschen geht, braucht es klare Dienstanweisungen, die da sei: wenn man einem anderen näher als 1,5 m kommt, was sich im Krankenhaus nun mal nicht vermeiden lässt, tragen beide Mundschutz. Fertig. Wer sich nicht dran hält, würde ich, bei widerholten Vorkommen und wenn es nicht nur "aus versehen" passiert ist, dem VOrgesetzen mitteilen .

Arrhythmie
14.05.2020, 14:54
Hab jetzt aus dem Kontext heraus nicht verstanden ob das ein Arzt oder ein Mit-PJ´ler war....

Generell finde ich es nicht in Ordnung andere vor Patienten auf Fehlverhalten hinzuweisen, egal ob Schwester, Famulant, Arzt, sonstwer.... Das kann man dann danach unter vier Augen klären, mMn.

h3nni
14.05.2020, 15:05
Generell finde ich es nicht in Ordnung andere vor Patienten auf Fehlverhalten hinzuweisen, egal ob Schwester, Famulant, Arzt, sonstwer.... Das kann man dann danach unter vier Augen klären, mMn.

Ich finde, das kommt darauf an. Wenn es wirklich eine akute Gefährdung bringt, würde ich das schon direkt anbringen, unabhängig von irgendwelchen Hierarchien. Aber natürlich im Ton nach Möglichkeit zurückhaltend. Wenn es nur was unspezifisches ist "das Abtasten war aber nicht gut", dann klar danach.

Arrhythmie
14.05.2020, 15:20
Die meisten Dinge sind ja nicht akut lebensbedrohlich.

Aber vielleicht bin ich da auch altmodisch veranlagt... Bei mir wär der Drops definitiv gelutscht, wenn ich als Arzt vor den Patienten von dem Famulant oder PJ`ler korrigiert werde. Unter 4 Augen alles kein Ding, Kritik sofern berechtigt ist ja nichts Schlimmes, aber VOR den Patienten finde ich das irgendwie ein No-Go, wenn es -wie Du selber schon sagtest- nicht akut lebensbedrohlich ist.

Ich selber (bin ja im PJ) frage immer draußen nach, wenn mir was nicht klar ist oder ich das persönlich anders gemacht hätte. Und dann eher so im Stil von "Kann man das auch so oder so machen?" oder "Warum haben Sie das nun so gemacht und nicht so?" (Kann man jetzt Beliebiges einsetzen).

Arrhythmie
14.05.2020, 15:28
... bei Leuten die irgendwie ganz schräge Sachen machen oder ganz seltsame Ansichten vertreten halt ich in der PJ Position eher den Mund, vor dem Patienten sowieso und ansonsten ... auch eher.... Was will man denn da noch retten? Das ist doch wie mit Impfgegnern zu diskutieren.
Sowas fällt idR ja auch nicht nur dem PJ auf sondern auch allen anderen die sonst noch so da arbeiten.
Da ist man dann auch nicht unbedingt der Erste, der das "Fehlverhalten" bemerkt. Ich würde wirklich sehr aufpassen mit zu offener Kritik bei Personen die in der Hierarchieebene weit über einem stehen. Man muss nur einmal an die falsche Person geraten.

Wobei ich wie gesagt nicht aus dem Kontext herauslesen konnte ob das jetzt ein PJ Kollege war oder der Oberarzt :-))

Milky Way
14.05.2020, 16:16
Der Kollege ist Assistenzarzt im 2.monat. beim Patienten hab ich gesagt es wär

Milky Way
14.05.2020, 16:17
...besser wenn der Patient ne Maske aufsetzt insbesondere beim nah rangehen. draußen vor der Tür dann nochmal geklärt bzw versucht.. ohne Erfolg wie schon beschrieben

Arrhythmie
14.05.2020, 16:29
Ah ok. Naja das ist ja legitim.

davo
14.05.2020, 16:35
Naja, primär ging es da ja darum, dass er den Selbstschutz nicht beachtet hat. Da so hartnäckig vor dem Patienten und dann noch nachher drauf einzusteigen, finde ich schon etwas übertrieben. Überleg doch einfach mal, wieviele Ärzte ohne Handschuhe Blut abnehmen. Und wenn der Patient schwerhörig ist, muss man halt leider oft wirklich nah rangehen. Und alte Patienten wollen leider oft wirklich ihre Maske nicht aufsetzen, z.B. weil sie Angst haben, dann nicht ordentlich atmen zu können. Du machst es dir also glaub ich etwas zu einfach. Ich finde es auch sinnvoll, wenn die Patienten einen Mundschutz tragen, und ich versuche auch, darauf zu achten, mich nicht direkt vor dem Gesicht eines Patienten aufzuhalten, aber deine Vorgehensweise finde ich dann doch etwas übertrieben. Insofern war die Reaktion des Assistenzarztes dann eigentlich eh ziemlich entpannt. Andere vor dem Patienten zu kritisieren finde ich außerdem ganz grundsätzlich verzichtenswert. Außer es geht um akute Fehler, die negative Folgen für den Patienten haben könnten.

Vor allem: Wenn jemand sich für eine bestimmte Vorgehensweise entschieden hat, finde ich es ehrlich gesagt etwas nervig, da dann nochmal nachzuhaken und sich im Thema zu verbeißen. Und nur weil man selbst etwas nicht so machen würde, muss man nicht zum Wanderprediger werden und alle ständig auf ihre Fehler hinweisen.