Treffpunkt für gestresste Pj-ler und UAs

[nie]

Nie was erwartest du denn so?

Interesse und den Willen, was dazu zu lernen. Sozialkompetenzen im Umgang mit Patienten und Personal.
Grundzüge der körperlichen Untersuchung und Anamnese.
Blutabnehmen/Viggos wäre ganz cool, kann man aber auch schnell lernen.

[Markian]

Okey das sind ja wirklich Basics.

[davo]

Vielen Dank allen für eure Antworten, das tut mir wirklich gut.
Vielleicht sollte ich wirklich etwas gelassener ins Pj gehen und mir nicht so sehr einreden, was ich alles NICHT kann. So bin ich auf dem besten Weg, mein Selbstbewusstsein zu verlieren.

Das wäre wirklich empfehlenswert.

Du hast anscheinend völlig überzogene Erwartungen an dich selbst,* und außerdem bist du, wie ja schon selbst erkannt, stark auf deine Mankos fokussiert statt auf das, was du schon kannst.

Die Liste von nie finde ich gut. Die deckt sich mit dem, was von mir im PJ erwartet wurde, und mit dem, was ich heute von meinen PJlern erwarte. Das meiste lernt man ohnehin erst nach dem Studium. Also nur kein Stress. All solche Sachen sind nette Boni, aber nichts, was Standard oder gar Pflicht ist.

*) Ich war z.B. im PJ an unserer Uni auf einer IMC, und selbst dort haben nur wenige der Assis ZVKs gelegt - und auch arterielle BGAs sind etwas, was nicht jeder Innere-Assi kann, schon gar nicht ganz am Anfang. Auch die Sonographie war nur was für fortgeschrittene Assis. Als PJler hat man dort, wenn man Glück hatte, ein- oder zweimal eine Aszitespunktion unter Aufsicht gemacht, und das wars. Man konnte natürlich mal vorschallen, aber das war völlig optional. In der Anästhesiologie ist das anders, dort war es tatsächlich Standard, während des Tertials das Legen eines ZVKs und die Intubation unkomplizierter Patienten zu erlernen. Aber eben zu erlernen - nichts davon wurde am Anfang des Tertials erwartet. Wäre ja auch völlig absurd, gegeben die Inhalte des deutschen Medizinstudiums.

[Dooly]

Danke <3 für die Antworten auf meine Frage, welche Kriterien ihr für die Auswahl der PJ Häuser rückblickend wichtig findet, außer Lehre.
Anreiseweg, persönliche Berichte, Studientage (und M3) - darauf werde ich noch mal achten.

[davo]

Ich fand die PJ-Rankings schon immer sehr hilfreich. Aber neuere Bewertungen sind natürlich relevanter als ältere (alles vor 2017 würde ich z.B. grundsätzlich ignorieren), und man muss sich immer die Texte sorgfältig durchlesen. Denn was der eine toll findet (z.B. dass er jeden Tag bis 17h voll am herumrennen ist), findet der andere vielleicht weniger toll. Und natürlich sind persönliche Empfehlungen, wenn verfügbar, meist noch hilfreicher. Ich hab jedenfalls alle Abteilungen eliminiert, in denen von Überstunden, schlechter Stimmung oder ähnlichen Späßen die Rede war.

Mir war es außerdem immer wichtig, nie früher als eine halbe Stunde vor Dienstbeginn los zu müssen. Hab also immer auf die Lage des Krankenhauses bzw. der Unterkunft geachtet.

Bei mir an der Uni war es so, dass die Zufriedenheit mit dem Wahlfach viel höher war als mit Chirurgie und Innere. Auch an der Uniklinik selbst. Ob das zum Netzwerken sinnvoll ist, hängt IMHO stark davon ab, ob man vor Ort anfangen will. Ganz grundsätzlich würde ich sagen: Das Fach, dass man nachher machen will, sollte man dort absolvieren, wo man sich bewerben will. Und das idealerweise nicht im letzten Tertial ;-)

Innere im letzten Tertial finde ich sinnvoll, da es das umfangreichste Fach ist, und einem somit ein Teil der PJ-Vorbereitung abgenommen wird. Viele meiner Kommilitonen haben es aber anders gemacht, die haben Chirurgie als letztes gemacht, um sich dort das Maximum an Fehltagen nehmen zu können.

[wendyrumpf]

Vielen Dank, Davo. Ich bin froh, dass ich meine Bedenken hier angesprochen habe.
Werde da auf jeden Fall an mir arbeiten. Zu viel Selbstbewusstsein ist nicht gut, zu wenig aber auch nicht ...
Die Anforderungen von nie finde ich auch gut :) das sind tatsächlich ein paar Kompetenzen, die ich schon mitbringe. deine Erfahrungen aus dem Pj beruhigen mich auch.

Werde morgen auf jeden Fall gelassener sein. Hab mich insgeheim schon ein bisschen geschämt- aber nachzufragen und etwas dazulernen zu wollen, was man noch nicht kann, ist im Pj wohl noch durchaus legitim =)

[davo]

Das ist es auch nach dem Studium. Nichts ist gefährlicher, als so zu tun, als ob.

Auch einen guten Oberarzt macht es u.a. aus, zu wissen, was man selbst kann und was nicht.

[Bonnerin]

Das ist es auch nach dem Studium. Nichts ist gefährlicher, als so zu tun, als ob.

Auch einen guten Oberarzt macht es u.a. aus, zu wissen, was man selbst kann und was nicht.

Das ist ein sehr wichtiger Punkt. Der OA, den ich in meinem Innere-Tertial am meisten zu schätzen wusste (da er fachlich hervorragend war und sehr gut im Umgang mit Kollegen und Patienten) hat einmal genau das gemacht. Er war CA-Vertretung (CA war im Urlaub) und hat eine Patientin zu seinem ehemaligen Chef an die Klinik geschickt, wo er vorher war, mit der Begründung, dass er sich das in diesem Fall nicht zutraut, so heikel wie es war. Die Patientin ist in die andere Klinik, dort behandelt worden und hat sich anschließend auch beim OA bedankt. Davor ziehe ich bis heute meinen Hut.

[Dooly]

Danke auch dir, davo! Bei den Evaluationen fürs Dekanat ist es dasselbe: In der Regel wird jedes Tertial anschließend als empfehlenswert bewertet, da muss man alles lesen und für sich selbst bewerten.

[Choranaptyxis]

Hat hier jmd Erfahrung damit (oder schon mal von jmd. gehört), ein Krankenhaus für die PJ Länderliste BW vorzuschlagen bzw auf die Liste zu bekommen?
Würde gerne einen Teil des PJ in einem bestimmten Gebiet der Schweiz machen, aber aus dem Spitalverbund ist nur eines aus der fanzösischsprachigen Schweiz auf der Liste. Dafür reicht leider mein Schulfranzösisch mal absolut nicht. Nachdem die Mitte Mai veröffentlichete Liste die beiden infrage kommenden Spitäler nicht listet, wollte ich das beim Dekanat versuchen (wäre laut LPA der richtige Ansprechpartner). Beide sind Lehrkrankenhäuser einer Universität, zumindest eines hat für die Chirurgie genügend Betten (knapp 70), für das andere warte ich noch auf die Zahlen bzw die Inneren-Betten.
Hat jmd noch Tipps?
Ist vermutlich aussichtlos, wollte es aber trotzdem probieren.

[D.Hollywood]

Der erste Schmerztag ist rum, und es hat wirklich Spaß gemacht. Hatte mir das Ganze anders vorgestellt.
Das Team ist auch wieder super nett:) dieWoche werde ich laut Plan noch viel Neues erleben=)

[Markian]

Das klingt super! Ich zähle schon die Tage

[Bonnerin]

So, ich verabschiede mich hiermit offiziell aus dem Thread. Bin letzten Endes mit ner 2 aus der Prüfung raus, aber schon mit nem leicht bitteren Beigeschmack, da mein Patient aus dem Fachbereich meiner Chirurgien kam und sie mich mit ihren Experten-Fragen zu gefäßchirurgischen Problemen echt auseinandergenommen hat. Wusste oft einfach nicht, was sie so grundsätzlich von mir wollte und das hat sich schließlich gerächt.

Zumindest hat der Prüfungsvorsitz (Anästhesie) mir gesagt, dass es sehr knapp war und dass ich in seinem Fach (und meinem künftigen Tätigkeitsfeld) mehr als nur die 1 verdient hätte. Dann wird jetzt als nächstes die Appro beantragt und dann gehts ab August als Assistenzärztin in der Anästhesie los.

Ansonsten...diese fast 10h durchgehend MNS tragen war wirklich extremst anstrengend, ich war so froh, mir den vom Gesicht reißen zu können am Ende.

@D. Hollywood: Freut mich, so soll es auch sein. Schau, dass du wirklich Erfahrung in Anamnese etc. sammeln kannst, diesen schwierigen Patientenkontakt kann man abseits der Psychosomatik kaum woanders besser üben als in der Schmerzambulanz.

@Markian: Wie lange musst du noch? Für Chirurgie geht es vermutlich an ein anderes Haus?

[Dooly]

Gratuliere!!! 🥳🥳🥳🥳🥳 Du bist jetzt Ärztin, du kannst stolz sein! Irgendwo hatte ich mal gelesen, dass dir das Lernen für M3 schwer gefallen ist und trotzdem hast du so performt, dass du dieses coole Lob von dem Prüfungsvorsitz bekommen hast. Du bist also sehr gut drauf! Hoffe du hast dich feiern gelassen und dich nicht über die Note geärgert. Ist es überall üblich, dass man Luftballons bekommt?
Tröööööööt und Prost auf dich!

[Markian]

Bonnerin bleib doch hier im Thread. Wir nehmen dich auch als Ärztin auf. Herzlichen Glückwunsch, ein besseres Lob kann man ja wohl kaum bekommen. Note 2 ist doch super. Jetzt gönn dir mal eine Auszeit. Mal aus Interesse was wurdest du sonst so gefragt? Tipps für die Vorbereitung für uns?

Ende Juni endet das Tertial. Das schaffe ich.

[Bonnerin]

@Dolly: Danke! :-) Ja, du erinnerst dich richtig. Ich lerne i.d.R. in der Bib und die Gesamtsituation hat das halt unmöglich gemacht. Letzten Endes habe ich dann mehr oder weniger Kamikaze im Labor gelernt. Habe mich natürlich geärgert, aber mit ein bisschen Alkohol war es besser. ^^‘ Ja, irgendwie schon, zumindest gabs für mich auch welche. Habe danach noch mit Freunden was gegessen und getrunken, war ein schöner Abend obwohl ich so fertig war.

@Markian: Das ist lieb, „inoffiziell“ werde ich natürlich hier weiter reinschauen, genauso wie in den Klinik-Thread. ;-) Auszeit naja, ich werde jetzt versuchen, die Diss zu Ende zu bringen. Und du hast es ja auch bald geschafft, Chirurgie wird hoffentlich dann wieder besser!

Hmm. In Ortho war es grundsätzlich Hüftschmerz, der Prüfer wollte letzten Endes bei den DDs auf die aseptische Hüftkopfnekrose des Erwachsenen hinaus, mit Ursachen, Klassifikation, Therapie etc. Die Internistin hatte für jeden einen Fall konstruiert, ich hatte ne Patientin im hyperglykämischen Koma und dann quer durch die Bank Diabetes mellitus Typ 2 mit nem Abstecher zum Vorhoffflimmern. Anästhesie war bei mir Spinale vs. PDA, mit Anlage erklären, Testdosis, etc. und danach noch Besonderheiten bei der geburtshilflichen Anästhesie. Chirurgie...tja...mein Patient hatte halt wirklich nur gefäßchirurgisches, also hat sie mich auch nur danach gefragt, von Arterienanlage bis zum Kompartment im Unterschenkel. Sehr strange und schwer zu folgen.

Tipps...ich hatte nen intubierten Intensivpatienten, also mit Anamnese war nix, dafür musste man mehr Befunde sichten. Insgesamt sollte man wirklich maximal eine Stunde für Anamnese/Befunde und Untersuchung aufwenden, das wusste ich von Freunden und habe mich auch daran gehalten, sonst wäre es vermutlich knapp geworden. Die Epikrise sollte unbedingt als template vorliegen, sodass ihr die grobe Struktur etc. habt. Ich hatte die von einer Freundin aus dem Semester über mir und sie dann an einen Intensivpatienten angepasst (GCS, CAM-ICU, Beatmungssituation...).
Ansonsten war es halt das Corona-M3, ohne Demonstration im Patientenzimmer. Zum Demonstrieren verschiedener Untersuchungen wäre das sicher angenehmer gewesen. Der MNS war wirklich störend, weil man ihn zum Trinken auch nur so an die Nase hochziehen durfte. Viel Trinken und auch was Essen ist wichtig.

[davo]

Herzlichen Glückwunsch!!! :-top Ist doch eine super Note! Wie wirst du die nächsten zwei Monate nutzen?

[Arrhythmie]

Glückwunsch!

Ich hab jetzt schon Panik davor. Erinnere mich an den Abend vor dem mündlichen Physikum.... Mein Gott war das furchtbar. Ich hab an dem Abend erfahren dass es in Anatomie nicht der Prüfer wird, auf den ich mich vorbereitet hatte. Da hatte ich dann einen Mental Breakdown.
Bitte diesmal nicht :-))

PS:
Nur noch knapp 3 Wochen dann ist das 2. Tertial (für mich) vorbei. Nehme die 10 Tage Urlaub, bzw. muss sie noch verbraten. Brauch ich aber auch (Umzug!)...

[D.Hollywood]

Herzlichen Glückwunsch Bonnerin! Hätte gestern noch an durch gedacht aber hatte dann im Kopf, dass du erst Juni dran bist. Sonst hätte es von mir auch nochmal zwei gedrückte Daumen gegeben;)

Danke dir für die Tipps!! Werde mich darum bemühen, viele Aufnahme und Zwischengespräche zu übernehmen. Nächste Woche sind mehrere Ärzte / Psychiater im Urlaub, da hab ich bestimmt viele Chancen :) war heute bei den ersten Assesements dabei. Ansonsten noch Schmerzvisite und Reinschnuppern in aktuelle Schmerzkurse

[wendyrumpf]

Glückwunsch Bonnerin!!!! Toll gemacht, erhol dich gut ein paar Tage=)