Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Pj-ler und UAs
Moorhühnchen
19.10.2020, 19:03
Ne Bekannte hat auch total beim Aufbau und Lagebeziehungen, in einem anderen Körperbereich, gefailt. Sie hat das erst zu Hause geschnallt, dass sie völligen Unsinn geredet hat und dass die gesamte Prüfungsmannschaft anscheinend dachte, dass sie nur Witze macht, über einen verbreiteten Irrglauben in der Allgemeinbevölkerung.Jetzt würde mich aber dringend interessieren, um was es grob ging? :-))
Trendafil
19.10.2020, 19:42
ey Darf ich mal zwischenfragen, mit was/wie ihr so lernt?
Ich hab heute mal mit den Thieme Fallbüchern angefangen und sogar MIR ist aufgefallen, dass manche Therapievorschläge in den Lösungen nicht mehr Leitliniengerecht sind. So alt sind die Dinger aber gar nicht. mh.
Ich weiß Prüfer und Viertfach immer noch nicht und hab auch total Panik davor. Ich bin ne absolute Neuro und Augenniete .. Wüsste spontan aber auch nicht, welches Fach ich mir "wünschen" würde.
Und mir ist aufgefallen, dass mir gelesenes zwar bekannt vorkommt, aber ich kriegs aufgrund meiner sprachinkontinenz nie so schön erklärt...
will einfach nur irgendwie bestehen..
JumpRopeQueen
19.10.2020, 20:32
Und mir ist aufgefallen, dass mir gelesenes zwar bekannt vorkommt, aber ich kriegs aufgrund meiner sprachinkontinenz nie so schön erklärt...
will einfach nur irgendwie bestehen..
Mir geht's aber absolut genau so! Wenn ich die Kapitel im Amboss lese, kommt mir alles sehr bekannt und total logisch vor, wenn ich allerdings versuche Fragen zu einem Fall zu beantworten, überwältigt mich eine Art Barriere und ich kriege gar nichts mehr raus...
Jetzt würde mich aber dringend interessieren, um was es grob ging? :-))Es fing an mit Tränensäcken
Trendafil
20.10.2020, 08:16
Mir geht's aber absolut genau so! Wenn ich die Kapitel im Amboss lese, kommt mir alles sehr bekannt und total logisch vor, wenn ich allerdings versuche Fragen zu einem Fall zu beantworten, überwältigt mich eine Art Barriere und ich kriege gar nichts mehr raus...
Damit bist du nicht allein!!
Das ist jetzt irgendwie die Retourkutsche für jahrelanges Passivlernen. Wär cool, wenn man den Prüfern sagen könnte "Nennen sie mir 5 Antwortmöglichkeiten. Ich such die richtige aus" :-))
Mich hat mein Freund jeden Abend aus den Fallbüchern abgefragt. Er macht was medizinfernes, hatte also keine Ahnung, aber es geht trotzdem. Hat mir für die Prüfung wirklich viel gebracht.
Arrhythmie
20.10.2020, 09:41
Ich arbeite jetzt nur noch mit Fällen und Leitsymptomen. Die ersten Wochen habe ich alles nach dem Amboss Lernplan gelernt bzw. fokussiert auf die Themen meiner Prüfer, für das 3. Fach noch spezielle Dinge die er gerne fragt und fürs 4. eben diese Tumoren im Arzt Modus bzw. aus dem Urologielehrbuch, nach Lust und Laune Fälle.
Was ich nebenher beim Autofahren oder abends im Bett noch mache wenn sonst nichts mehr geht: Podcasts. Bringt mir persönlich viel.
Jetzt hab ich so ein wenig umgestellt und mache wiegesagt weniger stures Nachlesen (nur wenn notwendig) und dafür viele Besprechungen mit Lernpartner und eben Fälle. Ich labere wenn ich alleine lerne die Wand an und erkläre ihr alles mögliche. Hierbei lernt man strukturierter vorzugehen & man lernt das freie Sprechen.
Anfangs habe ich eine Art "Vortrag" gehalten, zB zum Prostata Ca oder zur Herzinsuffizienz oder Leistenhernien oder ARDS, strukturiert nach meinen eigenen Aufschrieben, wie auch immer - Jetzt mache ich auch viel Frage & Antwort Bücher und Beispiele oder eben Fälle.
Das bringt wirklich was und bereitet besser vor, finde ich.
Arrhythmie
20.10.2020, 09:47
Am Ende wollen die Prüfer halt sehen dass Du in der Notaufnahme strukturiert vorgehen kannst. Es ist ja oft dasselbe... Erstmal Lage abschätzen (absoluter Notfall/kann warten), dann ja immer Anamnese, KU, Monitoring, evtl. O2 Gabe, evtl. Oberkörper hoch, Schmerzmedikation/Zugang/Volumen/Labor und BGA.... etc... natürlich abgestimmt auf das Krankheitsbild.
Ich finde dass man da schon relativ viel labern kann.
Und dann natürlich noch zugeschnitten auf das jeweilige Krankheitsbild, Ätiologie erwähnen, Risikofaktoren, Wie teilt man es ein (zB Klassifikation), welche Diagnostischen Instrumente gibt es, was ist der Goldstandard, was sind die DD`s... usw..
Ich finde das mittlerweile nicht mehr so schlimm da ich diese Struktur im Kopf habe, das hilft echt so wahnsinnig, selbst wenn ich kurz mal gar nichts mehr checke kann ich immer noch was reden.
Dogs4Life
20.10.2020, 09:48
Wieviel Stress ihr euch für das M3 macht 🤣
Arrhythmie
20.10.2020, 09:50
Der Satz ist so mega geil, ich merk mir das. Find das klingt so beeindruckend. Vielleicht üb ich das mal in meinem anstehenden Progress Report gegenüber meinem Doktorvater.
Ist halt so. Ich hab mir das ins Hirn gehämmert inkl. sämtlicher TNM Klassifikationen und Therapiemöglichkeiten.
Wenn ich beim Nierenzell-Ca anfange von m-Tor Inhibitoren wie Temsirolimus zu labern komm ich mir schon selber wie ein Freak vor.
Arrhythmie
20.10.2020, 09:52
Wieviel Stress ihr euch für das M3 macht
Ja, ich hoffe ich kann das in 3 Wochen ähnlich entspannt sehen und darauf zurückblicken.
Andererseits ist es auch einfach relativ normal dass man sich vor so einer abschließenden Prüfung Gedanken macht und es ist auch gut so. Ebenso wie es normal ist, dass man später als Assistent dann zu den PJ`s sagt "Boah chill Dich doch mal, da kannst auch so rein gehen"....
Vielleicht ist man ja auch nur deswegen so gut, weil man sich nochmal so viel Stress macht?
Arrhythmie
20.10.2020, 11:19
Vielleicht.
Wobei ich das jetzt eher nicht auf mich beziehe, ich denke ich werde Glück oder Pech haben - je nachdem inwieweit sie eben Themen vergeben bzw. mich Dinge fragen, die meine Lücken eben aufdecken oder eben nicht...
Trendafil
20.10.2020, 11:24
Klingt plausibel, abet irgendwie fühle ich mich so... unfit?
Sollte ich die Prüfung bestehen, werde ich voraussichtlich im Januar anfangen zu arbeiten. In dem Haus hat man meistens nach 2 wochen die ersten Dienste.
wär schon sinnvoll, wenn ich dann nicht da stehe und sag "fordert mal das troponin dings an und meldet doch das spiral CT blubb für den Lungenshizzl an, der typ hat doch nen schlaganfall!"
(ja aus mir spricht mal wieder die prüfungspanik, weil ich halt eine low perofmerin bin und ich mit den Fallbüchern unzufrieden bin.)
Nach 2 Wochen Dienste?? Bist du sicher, dass du da anfangen willst??
Dogs4Life
20.10.2020, 11:33
Ja, ich hoffe ich kann das in 3 Wochen ähnlich entspannt sehen und darauf zurückblicken.
Andererseits ist es auch einfach relativ normal dass man sich vor so einer abschließenden Prüfung Gedanken macht und es ist auch gut so. Ebenso wie es normal ist, dass man später als Assistent dann zu den PJ`s sagt "Boah chill Dich doch mal, da kannst auch so rein gehen"....
Macht echt keinen Sinn sich so viel Stress zu machen...es gibt KEINE andere Examensprüfung unter ALLEN Fakultäten, in der es eine so niedrige Durchfallquote gibt. Da kommt man nur nicht durch, wenn man dem Pat. eine Stimmgabel auf die Stirn klopft oder schlichtweg lügt und zB sagt, man hat den Radialispuls bei jemandem gemessen, der eine Unterarmamputation hatte. Oder man sagt einfach nichts. Aber wenn man durchs PJ geht und nicht mal ein bisschen was zu einem Themengebiet sagen kann, dann sollte man evtl über andere Dinge nachdenken.
Mein Verwandter prüft regelmäßig M3 und er meint, man müsse echt fahrlässig handeln, um da durchzufallen.
Ich kann schon verstehen, dass man sich Stress macht. Rückblickend gesehen hätte ich mir auch weniger Stress machen können und bestanden hätte man schon irgendwie aber ich persönlich wollte halt schon irgendwie einigermaßen „kompetent“ durch die Prüfung kommen und mich jetzt nicht stotternd durch dir Basic winden und mit einer Mitleids-4 nach Hause gehen.
Es war alles machbar und die Prüfung wirklich angenehm aber zumindest in meiner Prüfung wollten die Prüfer schon einiges wissen, was mir so ganz ohne Vorbereitung jetzt spontan nicht eingefallen wäre. Alles keine absurden Details aber man hat ja jetzt auch nicht zu jedem Krankheitsbild sämtliche „Basics“ im Kopf. Hab ich ja jetzt als Ärztin noch nicht...
McLaren422
20.10.2020, 11:57
Ich arbeite jetzt nur noch mit Fällen und Leitsymptomen. Die ersten Wochen habe ich alles nach dem Amboss Lernplan gelernt bzw. fokussiert auf die Themen meiner Prüfer, für das 3. Fach noch spezielle Dinge die er gerne fragt und fürs 4. eben diese Tumoren im Arzt Modus bzw. aus dem Urologielehrbuch, nach Lust und Laune Fälle.
Was ich nebenher beim Autofahren oder abends im Bett noch mache wenn sonst nichts mehr geht: Podcasts. Bringt mir persönlich viel.
Jetzt hab ich so ein wenig umgestellt und mache wiegesagt weniger stures Nachlesen (nur wenn notwendig) und dafür viele Besprechungen mit Lernpartner und eben Fälle. Ich labere wenn ich alleine lerne die Wand an und erkläre ihr alles mögliche. Hierbei lernt man strukturierter vorzugehen & man lernt das freie Sprechen.
Anfangs habe ich eine Art "Vortrag" gehalten, zB zum Prostata Ca oder zur Herzinsuffizienz oder Leistenhernien oder ARDS, strukturiert nach meinen eigenen Aufschrieben, wie auch immer - Jetzt mache ich auch viel Frage & Antwort Bücher und Beispiele oder eben Fälle.
Das bringt wirklich was und bereitet besser vor, finde ich.
Ich stelle mich gerne als Wand zur Verfügung. :D :D :D
Trendafil
20.10.2020, 12:45
Nach 2 Wochen Dienste?? Bist du sicher, dass du da anfangen willst??
Es ist in Ö.
Da ist man erstmal sowas wie der frühere Arzt im Praktikum. Sprich man ist zwar an der Front, aber der eigentliche Assistenzarzt muss genau so schnell antanzen wie ich, wenn ein Notfall besteht. Allerdings wäre es schon gut, wenn ich etwaige Notfälle auch erkennen würde.
Mein PJ war insgesamt ein Haufen Kacke.
Ich habe sehr sehr wenig mitgenommen, außer wie man Haken hält oder die 10.000. Nadel legt.und genau so fühle ich mich auch.
Inkompetent.
Lern heute Gyn. das war ja mein Wahlfach und am liebsten würde ich das buch in die ecke pfeffern, weil ich Ahnung von Nichts habe. Nüchtern betrachtet bin ich 4 Monate in der Frauenklinik gesessen und durfe nichts mitansehen, geschweige denn selbst machen und die wenigen male im Kreißsaal war ich der Abstrichdienst für corona und hatte mich dann auch wieder zu verdünnisieren.
was ich damit sagen will: ich hab iwie nicht viel mitgenommen aus meiner pj zeit und ich habe angst, dass mir das zum verhängnis werden könnte.
Heerestorte
20.10.2020, 12:57
Es ist in Ö.
Da ist man erstmal sowas wie der frühere Arzt im Praktikum. Sprich man ist zwar an der Front, aber der eigentliche Assistenzarzt muss genau so schnell antanzen wie ich, wenn ein Notfall besteht. Allerdings wäre es schon gut, wenn ich etwaige Notfälle auch erkennen würde.
Mein PJ war insgesamt ein Haufen Kacke.
Ich habe sehr sehr wenig mitgenommen, außer wie man Haken hält oder die 10.000. Nadel legt.und genau so fühle ich mich auch.
Inkompetent.
Lern heute Gyn. das war ja mein Wahlfach und am liebsten würde ich das buch in die ecke pfeffern, weil ich Ahnung von Nichts habe. Nüchtern betrachtet bin ich 4 Monate in der Frauenklinik gesessen und durfe nichts mitansehen, geschweige denn selbst machen und die wenigen male im Kreißsaal war ich der Abstrichdienst für corona und hatte mich dann auch wieder zu verdünnisieren.
was ich damit sagen will: ich hab iwie nicht viel mitgenommen aus meiner pj zeit und ich habe angst, dass mir das zum verhängnis werden könnte.
Und wie immer die selbe Leier....90% der Studierenden in Dtl erleben so ein PJ (so waren 6 Monate von 12 bei mir genauso) und sie schaffen es trotzdem irgendwie Arzt zu sein und niemanden umzubringen. Also Kopf hoch und verwirf die schwachsinnigen Gedanken ;)
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