Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Pj-ler und UAs
Wenn auf der Station nichts zu tun ist, können wir auch immer in die Funktionsbereiche.
Wie handhabt ihr das denn bei solchen Situationen? Meldet ihr euch bei den Stationsärzt:innen an und ab oder geht ihr einfach wie ihr lustig seid?
Nur noch 15 Wochen in der Chirurgie! :-angel
Bei mir ist (und bleibt) die Besetzung desaströs und das Stationsgeschehen ist dadurch manchmal so chaotisch, dass ich aktuell noch untergehe. Ich habe aber auch kein Telefon, mit dem man mich erreichen könnte, und saß heute eine gute Stunde lang im Arztzimmer (ohne Zugang zum PC, dann hätte ich mich zumindest an einem Brief versucht), weil auf der Station alles abgearbeitet und der Assistenzarzt ausgeflogen war. Da hätte mich auch niemand vermisst, wenn ich einfach gegangen wäre, und kurz nach dem darauffolgenden Mittagessen wurde ich dann heimgeschickt. Aber einfach zu gehen, ohne jemandem Bescheid zu sagen (auch wenn, glaube ich, sich bisher niemand meinen Namen gemerkt hat), fand ich dann doch zu heikel, obwohl es vermutlich okay gewesen wäre.
Und wenn du es gebracht hättest... was wäre die Konsequenz gewesen..?
Wie MsLifeunderRock schon schrieb: Ich will es mir nicht direkt am Anfang verscherzen, indem ich sofort signalisiere, wie sehr ich eigentlich keinen Bock auf das Tertial habe.
Da gehts ja um zwei unterschiedliche Dinge. MsLifeunderRock sprach von auf die Funktionseinheit gehen. Du sprichst von heimgehen.
Grundsätzlich gebietet es denke ich die Höflichkeit, zu sagen, wann man heimgeht. War für mich im Chirurgie-Tertial und im Wahlfach selbstverständlich, einfach weil ich sehr eingebunden war und nicht ausgenutzt wurde. ABER, wenn man merkt, dass man nie pünktlich heimgehen kann, wenn man Bescheid gibt, dann würde ich einfach konsequent heimgehen, wenn es Zeit dafür ist. notfalls ohne jemandem Bescheid zu geben. So hab ich es im Innere-Tertial gemacht.
Das mit den Funktionseinheiten ist was anderes. Wenn es heißt, dass man woanders hingehen kann, wenn auf der Station nichts zu tun ist, impliziert das ja eigentlich, dass man sich vorher vergewissern sollte, dass auf der Station tatsächlich nichts zu tun ist. Und es ist dann für die Stationsärzte schon sehr praktisch zu wissen, wo die PJler sind, um sie holen zu können, falls auf der Station dann doch wieder was zu tun ist. Aber auch das hängt natürlich davon ab, ob man ausgenutzt wird. Wenn man merkt, dass einen die Stationsärzte nie gehen lassen, obwohl nichts zu tun ist, oder dass sie einen jegliche Arbeit machen lassen, und selbst währenddessen nichts tun (kommt ja auch vor), dann würde ich wohl anfangen, nicht mehr Bescheid zu geben.
Alles mit Maß und Ziel.
PrinzessinAmygdala
21.05.2021, 20:13
Denke auch, dass es ein wenig auf die Leute ankommt. Ich hab auf Station immer bescheid gesagt, wenn ich in die Funktion gegangen bin. Dann wussten die aber auch, dass sie in der Zeit mich nicht anrufen brauchten wegen Blutentnahme oder sonstigen spontanen Aufgaben. Ich hab mich allerdings auch gut mit den Leuten verstanden. Einfach gehen würde ich auch nur, wenn es keinen unteressiert und die Leute mich nicht gut behandeln. Dann können die einem auch den Buckel runter rutschen. Kommt also drauf an. Wie man in den Wald hinein ruft...
MsLifeunderRock
21.05.2021, 21:06
Sorry, hatte es etwas missverständlich ausgedrückt.
Es geht darum, dass man sich vor dem Verlassen der Station nicht abmeldet, damit man nicht vermisst wird. In der Konsequenz könne man dann auch einfach heimgehen wie man möchte.
Ist aktuell nicht so als hätte ich wirklich irgendwelche Aufgaben. Blutentnahmen und Zugänge werden nur in Ausnahmen von uns gemacht.
Wenn man den Eindruck hat, dass man vollkommen vergessen wird, ist das ja noch was anderes (wäre in der ersten Woche aber wohl auch nicht sofort gegangen).
Aber ich möchte mit Respekt behandelt werden und bringe den erstmal auch entgegen. Wenn das keinen Unterschied macht, würde ich dann wohl auch Davos Ratschlag umsetzen.
Finde ich schon schwierig. Es gibt ja doch auch kleinere Fächer, die vor allem an Unis und größeren Häusern angesiedelt sind (sei es MKG, Humangenetik oder auch die Derma, die ja an sich auch eher umkämpft ist). Da dann "einfach weg" zu ziehen ist schon schwierig, zumal es kaum Unis (die mir da nötig scheinen) gibt, die befristet zur Weiterbildung einstellen, sondern immer als WissMit mit relativ kurzen Laufzeiten.
Können ja nicht alle Anästhesie, Innere oder Psychiatrie machen, bei denen man auch in Nicht-Unis gute Weiterbildung kriegen kann.
Naja, Humangenetik ist ein winziges Fach. Wenn man sich auf so ein kleines Fach einschränkt, ist klar, dass man nehmen muss, was man bekommt. das liegt in der Natur der Sache. Aber meine Bekannte in der Humangenetik überarbeitet sich definitiv nicht.
Bei Derma ändert sich jetzt IMHO viel dadurch, dass man die gesamte Weiterbildung im niedergelassenen Bereich machen kann. Dadurch wird sich die Stellensituation zumindest kurzfristig bei den Assistenzärzten ohnehin enorm entspannen. (Aber mittelfristig kann es natürlich dazu führen, dass die Stellensituation bei den Fachärzten schlechter wird.)
Und MKG im Krankenhaus ist sowieso ein Spezialfall - arbeitsintensiv und sehr speziell. Das machen nur Überzeugungstäter - und denen sind die Arbeitszeiten und Arbeitsbedingungen meist eh egal. Alle anderen würden einfach im niedergelassenen Bereich Implantate machen.
Zwischen Anästhesiologie, Innere und Psychiatrie einerseits, und Derma, Humangenetik und MKG andererseits, gibts ja schon noch seeehr viele Fächer mit "mittelgutem" Arbeitsmarkt. Und in denen findet man, wenn man sich etwas umschaut, bestimmt eine Stelle mit erträglichen Arbeitsbedingungen.
Choranaptyxis
22.05.2021, 20:38
Vollzeit-Arbeitszeit ist ja 40 Stunden. Habt ihr dann nur vier Tage die Woche, oder wie? Wenn nicht, würd ich mir einfach angewöhnen, pünktlich zu gehen. Wenn man das im PJ nicht lernt, wird man es auch in der Arbeit nicht schaffen. Was nicht vereinbart/bezahlt wird, wird auch nicht geliefert - ganz einfach.
Ja, nur ne 4-Tage-Woche, wobei alle anderen Fächer auch früher gehen, nur in den chirurgischen kommt man trotzdem auf die 40h. Nächste Woche dann sogar nur 3-Tage durch den Feiertag plus einen Studientag.
Da wir aber gut besetzt sind, sitzt man tags auch mal Stunden einfach rum.
Wirklich Untersuchungen finden nicht statt (das invasivste des Stationsarztes war die Pulsmessung), Ambulanz war auch nichts los. Donnerstag war dann ne 6-7h-Op. Erkenntnis: Immerhin halte ich das gut durch und ohne Frühstück werden kalte Kartoffeln am frühen Abend nie wieder so gut schmecken, aber VCH ist es definitiv nicht. War ab und an interessant, aber da regt sich in mir Null das langfristig selbst zu machen.
Notaufnahme ist wohl eig der UCH vorbehalten, werde aber wohl trotzdem versuchen, da sonst immer mal hinzugehen. Auf Station ist halt nur Blut abnehmen (bisher mäßig erfolgreich), Viggos, die ich bisher nicht mache, weil selbst Blutabnahme nicht gut läuft, und mal ne Drainage ziehen. Und das ist halt auch blöd, weil man ggf das dann nähen soll, aber ich das gar nicht könnte, weil ich bisher maximal 1-2mal am Menschen genäht habe, und das war nur mal ein Stich. Dann mal eben locker flockig subkutan betäuben und nähen wäre nichts, was ich gerne einfach so machen wollen würde. Also eig ganz ok, wenn man zwar nen langen, aber nicht zu stressigen Tag braucht, wurde auch während der OP immer gefragt, ob es noch geht, aber wirklich lernen tut man nichts.
Wie sieht es bei euch mit Kreuzblut aus, nehmt ihr das (ggf. über verschiedene Stationen hinweg) ab? Und punktiert ihr bei den Blutentnahmen nach erfolglosem Herumprökeln an Arm und Fuß in der Leiste? Wir sind ja aktuell in Spitzenbesetzung (nicht) und der nächste Ansprechpartner bei einer missglückten BE ist dann der OA, der damit nicht weiter behelligt werden möchte, sofern wir es nicht vorher auch in der Leiste probiert haben. Das hat er uns kurz demonstriert, damit "wir es ab jetzt so machen können"... :-?
Also jetzt im PJ mache ich keine BEs in der Leiste, da sind genug Backups, schon alleine zig PJ Freunde. Ich hab mal kurz in einem Blutentnahme-Dienst gejobbt, da sollten wir nach den Extremitäten auch als nächstes selbstständig in die Leiste gehen. Kam bei mir nur extrem selten dazu. Kreuzblut nehm ich dann natürlich auch ab. Auch auf unterschiedlichen Stationen oder wie meinst du „über verschiedene Stationen hinweg“?
Nun ist die Frist fürs 3. Tertial auch schon abgelaufen. Seid ihr alle zufrieden mit eurem letzten Tertial? Ich bin es so einigermaßen. Die Erwartung ist sowieso niedrig. Wenn ich nette Gesellschaft hab und regelmäßig essen kann, ist der Anspruch bereits erfüllt. Ausgewählt hab ich das Krankenhaus als kleinestes Übel in örtlicher Nähe :/. Mit so einer Priorität will ich also auch keine zu hohen Ansprüche haben.
Leoline, glaub inhaltlich sind solche Empfehlungsschreiben wirklich eher generisch aber von meiner Sichtweise ist es trotzdem besser eins zu haben, als keins zu haben. Ich z. B. hab nicht den Mut nach einem Schreiben zu fragen bzw. einen so guten Kontakt zu den entsprechenden Ebenen, so dass du mit so nem Schreiben jedenfalls cooler drauf bist, als ich. Hab hier aber auch schon mal zu Zeugnissen gelesen, dass diese als lächerlich wahrgenommen werden.
In unserem PJ Team sind auch einige, die schon miteinander lernen. Ich will das noch gar nicht mitmachen, für mich hat das momentan weder Nutzen noch Notwendigkeit. Der Gedanke ans M3 motiviert mich gar nicht zum Lernen. Welche Bücher nutzt du denn, Amygdala?
Also bevor ich an die Leiste gehe nehme ich lieber arteriell ab :D Das war dann meistens erfolgreich. Trau dich ruhig zu fragen.
Bei mir kam im 1. Tertial auch der OA als er die BE nach zweimal stechen nicht komplettt hatte und der Patient hatte keine schlechten Venen!
ach Dooly ich weiß nicht. Also ich müsste jetzt den OA fragen, aber ich denke mal nicht, dass es notwendig sein wird. Eine AÄ meinte heute zu mir, dass ich genug Erfahrung habe mit den Famus und PJ usw. Einzig das mit der Diss ist jetzt ein Problem. Sie meinte ich soll was schnelles machen. (ja sagt sich so leicht XD) Momemtan sei wohl eine gute Zeit sich dort zu bewerben.
Ich habe am WE die Zusage fürs Wohnheim bekommen. :-dance Juhuu endlich andere PJler. Ich freue mich schon auf den Sommer :D wird bestimmt richtig schön im Süden. :D
Och ja, das klingt doch ganz gut. Ich würde wie gesagt auch nicht fragen wollen und für mich wäre es ja genauso vorteilhaft, wie für dich. Dabei hab ich aktuell noch einfacher die Chance das in die Wege zu leiten, da ich ja noch im Haus bin. Nice, Glückwunsch übrigens zum Wohnheimzimmer. ^^
MsLifeunderRock
25.05.2021, 20:19
Wie sieht es bei euch mit Kreuzblut aus, nehmt ihr das (ggf. über verschiedene Stationen hinweg) ab? Und punktiert ihr bei den Blutentnahmen nach erfolglosem Herumprökeln an Arm und Fuß in der Leiste? Wir sind ja aktuell in Spitzenbesetzung (nicht) und der nächste Ansprechpartner bei einer missglückten BE ist dann der OA, der damit nicht weiter behelligt werden möchte, sofern wir es nicht vorher auch in der Leiste probiert haben. Das hat er uns kurz demonstriert, damit "wir es ab jetzt so machen können"... :-?
Hab im PJ noch kein Kreuzblut abgenommen, aber zuvor im Blutentnahmedienst. Da habe ich das Blut nach Abfrage der Daten abgenommen und das Formular von den Assistenzärzt:innen unterschreiben lassen.
In der Leiste nehme ich nicht ab. Aber ich versuche es in der Regel auch nur dreimal.
PrinzessinAmygdala
25.05.2021, 20:55
Mach ich auch so. Kreuzblut nur nach Kontrolle der Patientendaten, das Formular dazu füllen die Ärzte aus. Ich steche auch mehrmals und dann geb ich's ab. Wie oft ich es versuche, hängt vom Patienten ab. Bei den sehr motzigen hör ich früher auf als bei den Geduldigen. Aus der Leiste hab ich selbst noch nicht abgenommen, nur zugesehen.
Dogs4Life
26.05.2021, 00:29
Wenn man geübt ist, muss man mMn nie an die Leiste für eine BE. IdR ist immer was an den Extremitäten zu finden (auch mal an die palmarseitigen Handgelenksvenen oder Saphena Magna/parva an den Unterschenkel gehen). Gibt auch einige Techniken, um die Füllung zu verbessern. Sonst lernt die BE sonographisch zu machen vor allem bei sehr adipösen Pat. Da auch mal mit starren Nadeln, bei hohem BMI. Sucht euch für BEs und Zugänge einen Assi, der euch verschiedene Techniken zeigt und vllt nicht den, der direkt an die Leiste geht. Vor der Leiste geht auch noch arteriell, ist aber auch suboptimal, vor allem bei multimorbiden Pat.
Tricky sind mMn kleine Säuglinge mit VACTERL oder KDS oder Frühchen 🙈.
Ich frage mich gerade unter welchem Stein ich bisher gelebt habe, dass ich noch nie davon gehört habe, dass man in der Leiste irgendwelche Routineblutabnahmen macht und das man vorallem auch Studenten sagt, sie sollen aus der Leiste abnehmen.... wäre ich Patient, würde sicher keiner mit einer Nadel in meiner Leiste rumstochern für nen olle CRP-Kontrolle...
Ansonsten kann ich Dog4Life nur zustimmen: mit Übung und Erfahrung findet man immer was an Armen und Beinen. Und ich kann euch raten, wirklich zu üben vor allem wenn es euch nicht so liegt und auch bei schwierigen Patienten mal nicht direkt aufzugeben. In einem Jahr seid ihr nämlich die Person, die dann gerufen wird weil der Patient ne BE/Viggo braucht und dann steht keiner mehr hinter euch, der es stattdessen macht.
Bonnerin
26.05.2021, 06:24
Mein persönlicher Tipp: Redet auch mit den Leuten und bringt ihnen bei, wie man vernünftig draufdrücken soll auf die Einstichstelle: 3-5 Minuten (dann klappt es meistens mit den 3) fest drücken, am besten mit dem Daumen (größte Fläche + meiste Kraft) auf den gestreckten Arm (damit man überhaupt gut drückt auf die Vene). Und erklären, dass man damit blaue Flecken minimiert und somit das furchtbare Pieksen besser erträglich wird. Vor allem, wenn man denen irgendwann klar machen kann, dass das tolle Pflaster zur Tupferfixierung so gar nichts bringt und sie selber feststellen, dass das was bringt fest zu drücken. Hat in Innere + Chirurgie bei mir gut geholfen.
Leiste abnehmen geht gar nicht...würde ich als Studierende nicht machen.
Sono ist im Notfall und bei Verfügbarkeit noch ne Option.
Ansonsten hab ich leider sehr oft erlebt (vor allem bei den Assistenten, die jeden Tag bei jedem ne BE wollten), dass sie dann einfach gesagt haben "Naja, dann heute halt keine Kontrolle" anstatt mal selber die Nadel anzulegen.
D.Hollywood
26.05.2021, 06:59
Ich hab auch nie an der Leiste punktiert
Wenn’s mit nem blauen butterfly net geht, dann braucht der arme Mensch vlt nen zvk
Fuss und Hand ist eigentlich immer was zu holen, wichtig ist die Lagerung und Position:)
Bonnerin
26.05.2021, 12:04
"Schwieriger Venenstatus" ist kein alleiniger Grund für einen ZVK. Da ist ja auch immer ein nicht zu verachtendes Infektionsrisiko dabei, die Gefahr eines Pneus etc.
Ich hab auch nie an der Leiste punktiert
Wenn’s mit nem blauen butterfly net geht, dann braucht der arme Mensch vlt nen zvk
Fuss und Hand ist eigentlich immer was zu holen, wichtig ist die Lagerung und Position:)
Völlig richtig. Schwerkraft wirken lassen. Wenn der Arm fast flach im Bett liegt, macht man es sich natürlich deutlich schwerer, als wenn der Arm runterhängt.
Viele ältere Menschen haben an den Füßen und/oder beugeseitig am Handgelenk vergleichsweise gute Venen.
In der Leiste hab ich noch nie herumgestochert. Auch auf der Nephro nicht.
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