Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Pj-ler und UAs
WackenDoc
28.02.2009, 18:31
Also wir haben auf unserer Station immer zusammen mit dem PJ-ler Blut abgenommen und wenn das fertig war zusammen Visite gemacht. Also "ausleihen" auf andere Stationen oder sogar an andere Abteilungen- wie ich´s in meinem eigenen PJ erleben musste- finde ich eine Frechheit. Blutabnehmen und Viggolegen gehört halt dazu, aber nur auf der eigenen Station.
Da wo ich jetzt arbeite haben wir extra eine Krankenschwester,die Blut abnimmt und die Azubis machen die Viggos für die Infusionstherapien. Ich hab allerdings kein PRoblem damit, auszuhelfen, wenn sie mal keine Vene finden. Gibt es eigentlich andere Länder, in denen BE und Viggos Arztaufgaben sind? Meiner persönlichen Meinung nach braucht man dafür kein umfangreiches medizinisches Hintergrundwissen. Das hat doch mehr mit Übung und Geschick zu tun.
Gibt es eigentlich andere Länder, in denen BE und Viggos Arztaufgaben sind?In Österreich, habe ich zumindest gesehen
luckyscrub
28.02.2009, 22:04
Da musst du gleich den Riegel vorschieben. Das zeigt, dass noch nicht alle verstanden haben, wofür das PJ da ist :-meinung
Getan:-))
Ich bin momentan auf ner interdisziplinären Station: ein Doc einer anderen Fachrichtung (die ich in diesem Haus auch noch durchlaufen werde) rief an, und fragt, ob ich das bitte mal übernehmen könne. Hab es einmal gemacht, weil so nett gefragt wurde. Am nächsten Tag war um 15h noch kein Blut bei der gleichen Pat. abgenommen.......ich weiß nicht, wer es machte....aber sicher nicht ich:-)
Ein PJ ist auf keinen Fall eine BE-Maschine. Wenn dieser die BE der Station (nicht der gesamte Abteilung, das geht gar nicht) macht, dann sollte das entsprechend entlohnt werden durch Lehre und praktische Tätigkeiten!
Als Arzt wird man immerhin noch für diese stumpfsinnige Tätigkeit bezahlt, als PJ nicht. Auch wenn es mich nervt, aber in meinem Haus ist es nunmal mein Job. Natürlich denke ich auch, dass man anderes Personal wie Stationsassistenten für BE anstellen sollte, denn weder PJ noch Arzt sollten dafür herhalten müssen.
:-top:-top:-top
Ich denke auch- bei allem Verständnis für die überarbeiteten Stationsärzte- das es definitiv NICHT die Rolle des PJ sein sollte und darf all die Aufgaben aufgedrückt zu bekommen, die im Arbeitsalltag vom Assi nicht geschafft werden. Dafür ist der PJ einfach mal nicht da! Er ist da um den Alltag des Arztes mit ALLEN Facetten kennenzulernen und zu üben- und nicht nur die Facette des Blutabnehmens oder Verbändewechselns.
Bei meinem Tertial in der Inneren war es selbstverständlich, das die Stationsassis mit Blut abgenommen haben und später zusammen Visite gemacht wurde. Genauso wurden Briefe, Aktengewusel etc. 50/50 aufgeteilt.
Und genau so sollte es auch sein.
Jaja, wir sprechen uns dann nochmal in einem Jahr... :-D
Und ich bringe meinen Studenten sehr wohl was bei! Jedenfalls denen, die auch was lernen wollen und sich nicht bockig und beleidigt hinstellen, darüber meckern, dass ihnen die OP Kleidung nicht passt, sie sowieso keine Lust auf Chirurgie haben und überhaupt alles unnötig finden. Solche gibt es leider und die nehme ich dann eben NICHT mit zu den interessanten Fällen, lasse sie nicht nähen oder eigene Patienten angucken und erkläre ihnen auch nicht die Röntgenbilder etc. ;-)
Hoppla-Daisy
01.03.2009, 11:08
Lava, bei aller Sympathie.... meinst du nicht, dass du dich als Frisch-Assi ein bißchen seeeehr weit aus dem Fenster lehnst? :-meinung
Hihi, hab geahnt dass sowas kommt. Aber glaub mir: die Sichtweise ändert sich ziemlich schnell ziemlich drastisch und ich bin wirklich noch NETT zu den PJs. Mir macht es total Spaß, denen was beizubringen, auch wenn ich natürlich keine grenzenlose Erfahrung habe. ;-) Gerade mit unserer PJane auf Station komme ich super gut klar, wir sind mittlerweile ein klasse Team. Und bei allem Respekt, wenn jemand gleich am allerersten Tag im PJ ankommt und sich beschwert, dass er nach der dreistündigen OP Rückenschmerzen hat und ihm die OP Klamotten zu klein sind, ist er selber schuld, wenn er erstmal keinen so guten Stand bei den Ärzten hat.
Bei uns ist es auch so, dass die Oberärzte die Studenten eigentlich nur so peripher wahrnehmen und es dann eben an den Assis hängen bleibt, denen auch was beizubringen. Und 4 von unseren 8 Assis sind Berufsanfänger wie ich ;-)
Hoppla-Daisy
01.03.2009, 11:18
Ich glaube nicht, dass sich die Sichtweise drastisch ändern, sobald man mal eben ein paar Wochen gearbeitet hat. Das scheint irgendwie gerade "lava-spezifisch" zu sein ;-)
Klar, du kannst PJlern ein bißchen was beibringen.... Handfertigkeiten, bißchen was vom Stationsablauf. Aber Erfahrung.... sorry, ich glaub, da musst du noch ein paar Monate/Jahre mehr auf dem Buckel haben, dass du denen wirklich etwas beibringen kannst. Du lernst nämlich SELBST noch ;-)
Daher heißt es ja auch "in Weiterbildung". Und genauso wie sich Frischlinge (egal, in welchem Berufszweig im übrigen) erstmal ein bißchen zurücknehmen und nicht so à la "ha, ich bin jetzt wer" daherkommen sollten, gilt das m. E. auch für Frisch-Assis. :-nix
netfinder
01.03.2009, 11:19
Und bei allem Respekt, wenn jemand gleich am allerersten Tag im PJ ankommt und sich beschwert, dass er nach der dreistündigen OP Rückenschmerzen hat und ihm die OP Klamotten zu klein sind, ist er selber schuld, wenn er erstmal keinen so guten Stand bei den Ärzten hat.
oh man, so was kann auch nur von einem Chirurgen kommen, sind ja alle soooo hart...:-))
Wenn einem ein solcher Kommentar bereits den Stand bei den "Aerzten" zerstoert; muss schon sagen, ihr seid peinlich...
Hoppla-Daisy
01.03.2009, 11:24
Ich schließe daraus, dass jemand, der nach 15 Minuten vom Tisch abtreten muss, weil er nicht mehr kann und ihm schwarz vor Augen wird, auch in der Achtung stark gesunken ist......
Sorry, aber so einen Schmarrn hab ich selten gelesen :-meinung.
Wenn man langes Stehen auf 40 cm² (ohne großartige Bewegung) nicht gewöhnt ist und dann nach 3 stündigem Hakenhalten Zittern in den Armen und Schmerzen im Rücken hat (weil sich vielleicht aufgrund der Anspannung währenddessen einige Krämpfe einstellten), darf man auch darüber reden. Und nicht jeder, der drüber redet, jammert direkt.
dreamchaser
01.03.2009, 11:36
Ich arbeite bereits seit über einem Jahr und vertrete die Meinung, die ich weiter oben geschrieben habe, immer noch. Und am Anfang war ich wenige organisiert, jetzt geht das schon viel besser. Anfangs konnte ich sicher nicht so viel beibringen, aber ich habe es zumindest versucht (und ermuntere die PJs auch immer, wenn ich die Fragen nicht beantworten kann, diese dem OA zu stellen).
Ich versuche mir immer zu überlegen, was mir im PJ gefallen hat, und was nicht.
Ich schließe daraus, dass jemand, der nach 15 Minuten vom Tisch abtreten muss, weil er nicht mehr kann und ihm schwarz vor Augen wird, auch in der Achtung stark gesunken ist......
Das hast du jetzt gesagt! Es ist verständlich, dass jemand mal umkippt, ist mir auch schon (fast) passiert, das passiert auch erfahrenen Kollegen noch hin und wieder. Nicht OK ist es allerdings, wenn man sich dann unkollegialerweise um OPs drückt. Aber das ist ja nicht mein Problem, sondern das der PJs. Die machen unter sich aus, wer wo assistieren geht. Das ist mir dann wieder relativ egal, ich finde es halt unkollegial den anderen PJlern gegenüber. Und unfallchirurgische OPs dauern in den seltensten Fällen länger als 2 Stunden, das kann jeder, zumal sich da anders als bei den Visceralos keinen Wolf zieht an irgendwelchen Haken :-meinung
Zum Thema Wandel der Sichtweise, "Beibringen" und Erfahrung.
Wenn man sich für eine Fachrichtung interessiert und dort vielleicht öfter als einmal famuliert hat, weiß man idR schon als PJler deutlich mehr als als Famulant. Und auch als frisch gebackener Assi ist es nicht ungewöhnlich, dass du mehr weißt als der PJ. Klar kann ich nicht untersuchen wie ein Profi, ich kann nicht schallen, ich kenne mich nicht mit Medikamenten aus oder mit der perfekten Nachbehandlung. Das sind aber auch nicht unbedingt die Dinge, die einen PJler interessieren. Ein paar Hinweise für eine strukturierte Vorgehensweise in der Ambulanz kann ich schon geben. Ein paar Dinge, nach denen man fragen sollte und die man testen kann. Und ich zeige gern Röntgenbilder von den Frakturen und wie sie versorgt werden. Ich kann auch so grob erklären, was das dynamische Prinzip ist oder was winkelstabile Platten sind. Sagen wir mal so: das bisschen, was ich den Studenten voraus habe, gebe ich gern weiter. Bisher hat das noch keinen gestört. ;-)
äähämmmm...
jetzt muss ich doch mal einmischen ....
nach einigen Jahren Erfahrung in einem Fachgebiet wird einem - sich gegenüber ehrlichen und differenzierten - Kollegen meist bewußt WIE unbedarft er am Anfang seiner Karriere war .. :-wow
Manch einem ist das von Beginn an klar :-D... und selbst nach vielen Jahren Erfahrung lernt man ständig dazu ..
Gruß pieks
Ich hab nie was anderes behauptet! Aber nur weil man selbst noch viel lernen muss kann man doch trotzdem versuchen den PJs was zu erklären, oder? Verstehe nicht wieso sich hier alle so aufregen!
Hoppla-Daisy
01.03.2009, 12:11
Lava, denk einfach mal drüber nach. Es kommt alles ein wenig sehr überheblich rüber..... ich will dir nix Böses, aber nimm dir mal ein wenig Zeit und hinterfrage deine Aussagen :-)
Angel Oak
01.03.2009, 12:34
Will auch noch Senf dazu geben. Ich habe im PJ (und auch schon vorher) viel gelernt, auch von Berufsanfängern und sogar von Mitstudenten. Und ich während des PJs auch auf jüngere Studenten losgelassen um ihnen Dinge zu erklären und zeigen. Zu jedem Stand der Ausbildung muss man noch viel lernen aber man kann auch einige Dinge so gut, dass jemand anderes davon profitieren kann.
Der OP ist nunmal nicht jedermans Lieblingsräumlichkeit. Man sollte sich trotzdem im Chirurgietertial zusammenreißen. Aber auch mich (definitiv ein Freund dieser gekachelten Räumlichkeiten) hat es regelmäßig geärgert, wenn es keine OP Schuhe für PJler gab und man wusste, dass bestimmt 5 Minuten nachdem ein Paar angezogen hatte, eine wilde Furie auf einen losgehen würde, weil man schon ausgerufen wurde und in der Not halt einfach das letzte passende Paar geschnappt hat. Was ist so schwer daran fünf Paare in den gängisten Größen für PJler bereit zu halten?
Und ich habe mir fest vorgenommen mich am morgendlichen Blutzapfen zu beteiligen, wenn nicht gerade Unmengen von PJlern und Famulanten rumspringen, ich fand es immer nett, wenn die Assistenten mitgemacht haben und es ging ruckzuck. Und von PJler einer anderen Station darf man nur anrufen und lieb bitten, wenn man wirklich am Schwimmen ist:-meinung
Nun hackt doch nicht so auf der armen Lava rum, so wie es teilweise rüberkommt, meint sie es doch gar nicht.
Und wenn sie vor jedem Post gründlich nachdenken würde, hätte sie wohl kaum so viele Beiträge, oder? *kopfeinzieh* ;-)
Und wenn sie vor jedem Post gründlich nachdenken würde, hätte sie wohl kaum so viele Beiträge, oder? *kopfeinzieh* ;-)
*lol* Da hast du wahrscheinlich recht.
Zum Thema Kleidungsgröße. Unser Chef ist einen halben Kopf größer als besagter PJler und hat einen mindestens ebenbürtigen Bauchumfang - er sollte also problemlos in diese Kleidung passen :-P
Jaja, wir sprechen uns dann nochmal in einem Jahr... :-D
Und ich bringe meinen Studenten sehr wohl was bei! Jedenfalls denen, die auch was lernen wollen und sich nicht bockig und beleidigt hinstellen, darüber meckern, dass ihnen die OP Kleidung nicht passt, sie sowieso keine Lust auf Chirurgie haben und überhaupt alles unnötig finden. Solche gibt es leider und die nehme ich dann eben NICHT mit zu den interessanten Fällen, lasse sie nicht nähen oder eigene Patienten angucken und erkläre ihnen auch nicht die Röntgenbilder etc. ;-)
Vielleicht wäre der Weg eher, die, die nicht so interessiert sind über die interessanten Fälle FÜR das Fach zu begeistern? Nur mal so......
Da schließe ich mich meiner Vorrednerin an :-meinung Kundenakquise (sprich: Nachwuchs an das Fach binden) ist nicht die größte Fähigkeit der meisten Chirurgen. Aber da sehe ich ein langsames Umdenken: Spätestens, wenn der Chef merkt, dass ihm die Assis ausgehen, wird plötzlich das Tischfeuerwerk abgebrannt (Knotenkurs, Besuch von Kongressen, Büchergeld)
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