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Flemingulus
09.01.2015, 16:30
Kennt sich jemand mit Linsengerichten aus? Ich habe von einem Rezeptfehltritt noch schwarze Linsen übrig. Kann man die wie roten Linsen, z.B. in oben genanntem Rezept verwenden? Oder sind rote und schwarze Linsen, abgesehen von der Farbe :-)) auch noch unterschiedlich?

Schwarze Linsen (ich rede jetzt von Belugalinsen, ob es auch noch andere schwarze Linsensorten mit abweichenden Eigenschaften gibt, weiss ich net) sind eher "festkochend" und rote Linsen eher "mehligkochend", das ist aber durch eine veränderte Garzeit nur bedingt korrigierbar, irgendwann werden zwar auch Belugalinsen weich, aber dann sind sie erstens geschmacklich totgekocht und zweitens bleiben sie trotzdem bröckelig-trockener (weil weniger gut Wasser-bindend) als rote Linsen.

Das Linsen-Spaghetti-Gericht geht ja in Richtung einer Art vegetarischen Bolognese (mit Linsen als Hackfleischersatz) und sollte nicht zu bröckelig sondern eher leicht sämig rüberkommen, daher wären da Beluga-Linsen eher unangebracht.

Auch bei Reflexens gefüllten Paprika wäre die Wasserbindungskapazität von Reis plus Belugalinsen wohl recht gering, so dass das mit Belugalinsen am Ende etwas trocken werden könnte, das ließe sich da aber womöglich durch eine Erhöhung des Frischkäseanteils und Zugabe von irgendwas glibschigfeuchtem (vielleicht gedünstete Pilze oder Zucchini?) verbessern... Geschmacklich ist die Kombi aus Reis, schwarzen Linsen und Paprika sicher net verkehrt... :-)

Am überzeugendsten find ich schwarze Linsen als eine Art "Vinaigrette" zu irgendwas was Hellem (Kabeljau, Seezunge, evtl. Riesengarnelen, Langusten oder Hummer, evtl. auch Versuche mit Tofu).

Für die "Vinaigrette" Belugalinsen ca. 20 Minuten ohne Salz kochen, Wasser abschütten, kurz nochmal kalt Abbrausen und dann - asiatisch angehaucht - z. B. mit kleingehacktem Ingwer, Knobi ;-), Chilis, schwarzem Pfeffer, evtl. auch weißem Pfeffer, evtl. dunklem Sesamöl und/oder einem neutraleren Pflanzenöl, was Saurem (Essig, Verjus, Zitronensaft), evtl. Sojasoße, ein paar Kräutern (z. B. frischem Koriander [wers mag], Petersilie) und evtl. einer fruchtigen Komponente (Mango?, Papaya?, eher nicht so bei Fisch ;-) ) oder weiteren "zitrussigen" Noten (Zitronenzeste, Yuzu Kosho) würzen. Ist jetzt grad nicht so ausgearbeitet... eher eine Arbeitsgrundlage für Rezepte ;-)

Rhiannon
09.01.2015, 16:37
Danke, Daisy! Kommt gleich nächste Woche mal auf den Speiseplan.

Relaxometrie
09.01.2015, 16:39
eher eine Arbeitsgrundlage für Rezepte ;-)
Da sind viele Ideen dabei. Danke :-)
Der Zusatz beim Koriander "wers mag" interessiert mich. Findest Du Koriander auch eher merkwürdig? Früher fand ich die Weihnachtsschokolade mit Zimt & Koriander mal supergut. Darin ist der Koriander, wohl niederig dosiert, gar nicht aufgefallen, bzw. nicht so eklatant in Erscheinung getreten.
Aber bei dem "Rezeptfehltritt", für den ich die schwarzen Linsen gekauft habe, kam tatsächlich Koriander in deutlicher Menge hinzu, und ich fand das Kraut leider eklig.

Flemingulus
09.01.2015, 16:45
Der Zusatz beim Koriander "wers mag" interessiert mich. Findest Du Koriander auch eher merkwürdig? Früher fand ich die Weihnachtsschokolade mit Zimt& Koriander mal supergut.
Aber bei dem "Rezeptfehltritt", für den ich die schwarzen Linsen gekauft habe, kam tatsächlich Koriander in deutlicher Menge hinzu, und ich fand das Kraut leider eklig.

Gemahlener gerösteter Koriandersamen (der war wahrscheinlich die Ingredienz in der Schoki) ist geschmacklich auf einem anderen Planeten angesiedelt als frisches Korianderkraut. Ersteres hat eine irgendwie ätherisch wirkende, warme Exotik, zweiteres spaltet die Menschheit, je nach Polymorphismus (das ist jetzt nur eine ununtermauerte Theorie ;-) ) des zugehörigen Rezeptors: für die einen schmeckt Korianderkraut leicht bitter, sehr frisch, irgendwie "grün" mit einer ganz leichten Schärfe (= ziemlich lecker) für die anderen erinnert das Grünzeugs leider an eine Mischung aus müffeligem Kellergeschmack und zerdrückten Schildwanzen (= igitt). Ich gehöre leider zu letzterer Fraktion, mag Koriander aber in homöopathischer Dosis wenn es mit Ingwer, Knobi :-)) & Mango als begleitendem Dreamteam auf meine Odorantrezeptoren trifft :-)

Fr.Pelz
09.01.2015, 16:59
Jap - Koriander pulverisiert in Curry ist gut. Koriander als Blätter sind eklig.

Flemingulus
09.01.2015, 17:05
Koriander als Blätter sind eklig.

Nach ersten traumatischen Erfahrungen mit Koriandergrün lohnt sich aber wie gesagt der Versuch einer vorsichtigen zweiten Annäherung mit entsprechendem "Flankenschutz" durch scharfe (v. a. non-Chili-Schärfe wie sie in Knoblauch, Ingwer, frischer Kurkumawurzel oder Meerrettich anzutreffen ist) und fruchtigen Komponenten. :-)

Hoppla-Daisy
09.01.2015, 17:20
Man muss mit Korianderkraut echt vorsichtig sein, weil es einem Gericht schnell einen sehr seifig anmutendes Aroma verleiht, was man eher ungern im Essen herausschmecken möchte :-)). Ich verwende es auch, wenn es im Rezept steht, aber wohldosiert. Ich taste mich da immer erstmal ran, bevor ich die "geforderte" Menge an ein Gericht gebe - aus o. g. Grund.

Korianderkörner hingegen sind, in einer Pfanne geröstet und noch warm durch ne Mühle gejagt die Krönung eines jeden Currys :-top. Aber da ich eh meine Currypaste mit frisch gerösteten und dann höchstselbst gemahlenen Gewürzen zubereite, hab ich von allen Gewürzen immer den optimalen Geschmack.

Absolute Arrhythmie
09.01.2015, 19:23
Ich liebe Koriander :-blush

Eilika
09.01.2015, 19:31
Ich liebe die getrockneten Koriandersamen. Ich hasse das grüne frische seifige Zeug :-D

Hoppla-Daisy
09.01.2015, 19:35
Ich hab neulich mal Pralinchen gemacht, wo ich als Basis eine Ganache aus Schokolade (klaro, sonst wär's auch keine Ganache :-D) hergestellt und diese mit Zimt, gemahlenem Koriander (natürlich dem Samen!) und Kardamom aromatisiert habe. War schon ein Träumchen ;-).

Auch hier gilt natürlich: Die Dosis macht das "Gift" :-))

Muriel
09.01.2015, 19:38
Ich habe für einen Kräuterquark mal anstelle glatter Petersilie aus Versehen Koriander gekauft, war... Interessant. ..

Hoppla-Daisy
09.01.2015, 19:39
Speziell? :-))

Muriel
09.01.2015, 19:46
Ja, auch das :-))

altalena
10.01.2015, 13:52
Ich hab mal n Korianderpesto gemacht. das hat so'n bissl im Kühlschrank vor sich hin geschimmelt und dann hab ich's "verworfen" :-))
Daiz, deine Anspielung auf die selbstgemachte Currypaste klingt doch recht spannend. Gibt's das Rezept dazu schon hier???

Feuerblick
10.01.2015, 14:40
"Hätt ich dich heut erwartet...."
Hab mich gerade mal an "Mug Cakes" rangetraut. Fazit: Geht superschnell (10 Minuten incl. Zutatensuche), funktioniert, schmeckt und ist ratzfatz gefuttert. Küchenmaschine und Waage braucht man nicht.

Zutaten:
30 g Butter (1 Stück, ca. 1 cm dick)
1 Ei
3 gestrichene EL Zucker
1/2 gestr. EL Vanillezucker
1 EL Sahne oder Milch
2 EL gemahlene Mandeln oder Haselnüsse
5 EL Mehl
1/2 TL Backpulver
3 Stück dunkle Schokolade (oder 1 Ecke Kuvertüre)

Ei in einer kleinen Schüssel mit dem Schneebesen (Gabel tuts notfalls auch) schaumig schlagen, nach und nach Zucker, Vanillezucker, Milch, Mandeln und das mit Backpulver vermischte Mehl einrühren.
Butter in der Mikrowelle schmelzen (ca. 20 Sekunden), in den Teig einrühren.
Schokolade in der Mikrowelle schmelzen (ca. 15 Sekunden). 1/3 Teig mit Schokolade vermischen.
Teig abwechselnd in eine (großer Kaffeepott) oder zwei (kleinerer Kaffeepott) mikrowellengeeignete Tassen füllen. Mit dem Messer wellenförmig durch den Teig gehen für die Marmorierung.
Tassen einzeln für 1:40 Minuten bei 800 Watt (700 Watt hat auch problemlos funktioniert) in die Mikrowelle geben.
Rausnehmen, etwas abkühlen lassen und aus der Tasse futtern.
Wer die Teile stürzen möchte, sollte die Tasse vor dem Einfüllen etwas einfetten. Wer aus der Tasse löffeln möchte, braucht das nicht.

Wird richtig fluffig, ist nicht zu süß und ist nach 1:40 tatsächlich durchgebacken.
Einziges Manko (wobei :-)) ): Man sollte die Dinger wirklich zeitnah essen, weil sie nach einiger Zeit relativ trocken werden. Ist also nix zum Aufheben sondern wirklich fürs spontane Käffchen mit Kuchen.

Werde mich demnächst mal an Variationen rantrauen :-)

Muriel
10.01.2015, 15:06
Schaukelchen, ich schreib morgen mal ein Rezept für eine extremst geile Currypaste hier rein. Bin nur gerade unterwegs und habe keinen Zugriff drauf. Aber danach isst man nix Anderes mehr ;-) das Tolle ist, dass man sich einmal die Arbeit macht und das dann bis zu drei Monate im Kühlschrank aufbewahren kann. Dann hat man in nullkommanix ein super Essen fertig.

altalena
10.01.2015, 15:28
Superstark, Danke! :-top

Hoppla-Daisy
10.01.2015, 16:56
Wenn es die Rogan Josh Paste von Jamie Oliver ist, brauch ich ja kein Rezept mehr zu posten ;-)

Muriel
10.01.2015, 17:05
Nee, das ist sie nicht. Aber die ist auch geil, das stimmt!

Muriel
10.01.2015, 17:32
Rote Thai Currypaste

1 TL Koriandersamen
1/2 TL gemahlener Kreuzkümmel
12-15 frische rote Chilischoten (entkernt, grob gehackt)
4 Schalotten geschnitten
2 Knoblauchzehen gehackt
1 EL frischer gehackter Ingwer oder Galgant
2 Stängel Zitronengras gehackt
3 Kaffirlimettenblätter gehackt
10 schwarze Pfefferkörner
1 TL Koriandergrünpaste (womit wir wieder der beim Thema wären ;-) )
1 gute Preise gemahlener Zimt
1TL Kurkuma
1/2 TL Garnelen- oder Krustentierpaste
1 TL Salz
2 El Pflanzenöl

Koriandersamen und Kreuzkümmel 2min trocken heiß anrösten, dann mit allem anderen bis auf das Öl zusammen mit Küchenmaschine oder Stabmixer zu einer Paste verarbeiten. Am Schluss das Öl langsam hinzugeben. Fertig!
Sehr schmackhaft in Hühnchen- oder Gemüsecurrys. Dazu für 2 Personen eine Dose Kokosmilch erhitzen und leicht köcheln lassen, bis sie etwas schaumig wird, einen gut gehäuft EL der Paste zugeben, einköcheln lassen. Dann das Gemüse und/oder Fleisch, das man gerne dabei haben möchte (sehr zu empfehlen: Paprika, Brokkoli, Bambussprossen), zu tun. Ebenso 1 EL Thai Fischsauce und etwas braunen Zucker. Mit Zitronensaft abgeschmeckt oder aber Zitronengras mitgeköchelt ein absoluter Traum!

Insgesamt ergibt die Menge der Paste in etwa 4-5 Esslöffel. Wie gesagt kann man den Rest gut verschlossen drei Monate im Kühlschrank aufbewahren.