Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : "Erkenntnis des Tages"-Thread
Ich finde es schonmal gut, dass du dich damit auseinander gesetzt hast. Werde ich "demnächst" wohl auch machen müssen. Seht ihr das auch so wie die Ärzte in Laelyas KH? Wie kann man sich richtig absichern außer es nicht zu machen?
Ja, mir ging es darum, dass ich nicht die schuldige sein will, wenn beim Patienten etwas übersehen wird. Nicht weil ich denke, dass ich eine schlechte Aufklärung oder Anamnese mache, sondern weil ich einfach weiß, dass mir die Erfahrung fehlt das vielleicht manchmal Nötige I-Tüpfelchen aus dem Patienten zu bekommen :-)
Mir wurde gesagt, dass in anderen Kliniken die PJler aufklären und es keiner überprüft. Ich muss jeden Patienten den ich aufgeklärt habe vorstellen, Laborwerte werden nochmals gemeinsam durchgegangen und erst dann landet die Unterschrift auf dem Bogen und der Patient darf ins CT.
Dennoch würde ich gerne Wissen, ob es da rechtliche Grundlagen für gibt.
Haftet mein Supervisor für mich, wenn er meine Arbeit absegnet? (mit seiner Unterschrift)
Absolute Arrhythmie
11.10.2013, 00:04
Ha! Wenn man zum 31.12. kündigt darf man laut TV-L seine bereits ausgezahlte Jahressonderzahlung behalten. Das nenn ich mal genial - macht eine Kündigung noch attraktiver...
Dennoch würde ich gerne Wissen, ob es da rechtliche Grundlagen für gibt.
Haftet mein Supervisor für mich, wenn er meine Arbeit absegnet? (mit seiner Unterschrift)
Wenn seine Unterschrift da steht und nicht deine, dann ist er derjenige grundsätzlich erstmal der, der für eventuell aufgekommenen Schaden haftet. Er könnte höchstens versuchen, die Sache auf dich abzuwälzen, indem er versucht dir Fahrlässigkeit zu unterstellen, ala "die hat das immer unter Aufsicht gut gemacht und bei dem Patienten hat sie aber keine Lust gehabt und deswegen nur die Hälfte erzählt". Muss natürlich vom Patienten bestätigt werden und selbst dann wirds vermutlich schwierig, da eine Aufklärung nicht delegierbar ist.
Ist ja das gleiche beim Kreuzblut. Mache bei manchen Ärzten auch ich und sie unterschreiben dann. Sprich, wenn was schief läuft, sind sie am Arsch und ich nicht (ausser mir kann grobe Fahrlässigkeit nachgewiesen werden, zB unbeschriftete Röhrchen von 2 Patienten in der gleichen Kitteltasche oder ähnlicher Blödsinn).
Danke für die ausführliche Erklärung :-) so in etwa bin ich auch von ausgegangen
Gast26092018
13.10.2013, 08:53
Meine Schwägerin spielt gerne russisch Roulette mit ihrem Leben und mein Bruder sagt zu allem "Ja und amen" und vergisst manchmal seinen Verstand einzusetzen :-?
Wieso? Wenn ich "kein Englisch kann"? Habe ich etwas verpasst, oder gibt es eine Englischpflicht für deutsche Ärzte? Ich nutze seit Jahren kein Englisch mehr, entsprechend sind die Kenntnisse eingerostet. Und sagen wir mal, man hat keine Diss, bei der man englische Literatur liest, kommt man im Studium um Englisch gut herum.
Dir ist wohl noch nicht aufgefallen, dass ca. >90% der Fachjournale auf englisch sind? Da die Vernetzung in den meisten Fachgruppen auch immer internationaler wird, gibt es europäische und internationale Fachgesellschaften. Rat mal, welche Sprache dort gesprochen wird ;-)
Also ich würde mir bei deiner Einstellung mal Gedanken machen, wie du sofern du irgendwann mal weiter als Semester 1 bist, deine Weiterbildung lebenslang suffizient ohne Englisch gewährleisten willst und ob es nicht vielleicht doch ncht vernünftig wäre mal an eine Auffrischung zu denken und ein bisschen über den Tellerrand zu gucken. Trotz allem fände ich es schon ganz schön peinlich, wenn ein Assistenzarzt oder PJler auf Station mit einem britischen oder amerikanischen Patienten nicht kommunizieren könnte und einen Übersetzer dafür möchte. :-meinung
Und eine Dissertation der letzten 10 JAhre, in der keine englische Literatur zitiert wurde, würde ich wirklich sehr gerne sehen. Da müßte das Niveau ja schon unterirdisch sein oder es handelt sich um deutsche Medizingeschichte. ;-)
Gast26092018
13.10.2013, 10:14
Gute Englischkenntnisse sollten heute im Repertoir eines jeden jeden Arztes stecken. Denn nur so kann man heutzutage uptodate sein und seinem Pat. die aktuellste und evidenzbasierte Medizin bieten. Mit dem Ablegen des hippokratischen Eides verpflichtet man sich auch eigentlich dazu. Es ist nunmal nicht alles auf deutsch geschrieben und wir sollten diese Möglichkeit, dass sich Menschen auf einer Weltsprache beschränken nicht ungenutzt lassen.
Feuerblick
13.10.2013, 10:20
Test, es soll Leute geben, die gar keine Diss schreiben. Und zwischen "kommunizieren", ein paar Papers lesen und suffizient und verständlich eine Aufklärung machen, liegt auch ein ordentlicher Unterschied... Dass ich als deutscher Arzt ohne Forschungsambitionen oder Wunsch nach Auslandsaufenthalten wirklich mehr als etwas eingerostetes Schulenglisch brauche, ist für mich nicht wirklich ersichtlich. Ich persönlich hab's bisher jedenfalls nicht gebraucht. Für normale Kommunikation hat's immer gereicht, für Papers allemal (das Englisch der meisten Autoren aus nicht-englischsprachigen Ländern ist schlechter als mein eigenes...) und ich bin trotzdem Fachärztin geworden. :-nix Insofern ist fraglich, ob eine Auffrischung not tut oder ob's in der Weiterbildung nicht wichtigeres gibt...
@Maxi: Man legt keinen hippokratischen Eid mehr ab heute... Hier bei uns schwört Arzt sogar gar nichts :-nix Mag an anderen Unis der Gaudi halber anders sein.
Hoppla-Daisy
13.10.2013, 10:51
Da fällt mir zu ein, dass man als Arzt in Deutschland häufig noch nicht einmal mehr deutsch als Sprache benötigt....Hauptsache, man kann behandeln und Dienste machen ;-)
Kackbratze
13.10.2013, 11:14
Nur Dienste. Den Rest macht der verbliebene Stationsarzt mit lokaler Muttersprache. :-(
Test, es soll Leute geben, die gar keine Diss schreiben. Und zwischen "kommunizieren", ein paar Papers lesen und suffizient und verständlich eine Aufklärung machen, liegt auch ein ordentlicher Unterschied... Dass ich als deutscher Arzt ohne Forschungsambitionen oder Wunsch nach Auslandsaufenthalten wirklich mehr als etwas eingerostetes Schulenglisch brauche, ist für mich nicht wirklich ersichtlich. Ich persönlich hab's bisher jedenfalls nicht gebraucht. Für normale Kommunikation hat's immer gereicht, für Papers allemal (das Englisch der meisten Autoren aus nicht-englischsprachigen Ländern ist schlechter als mein eigenes...) und ich bin trotzdem Fachärztin geworden. :-nix Insofern ist fraglich, ob eine Auffrischung not tut oder ob's in der Weiterbildung nicht wichtigeres gibt...
@Maxi: Man legt keinen hippokratischen Eid mehr ab heute... Hier bei uns schwört Arzt sogar gar nichts :-nix Mag an anderen Unis der Gaudi halber anders sein.
Nurbanus Post hat impliziert es gäbe Dissertationen bei denen man keine englische Literatur lesen müßte und aus ihren Aussagen habe ich entnommen ihr Englisch sei derart eingerostet, dass sie jeden KOntakt damit meiden möchte im Studium und auch meint langfristig um englische Paper herum zu kommen. Das zweifele ich doch stark an, dass man eine Dissertation ohne englische Literatur finden wird.
Daher bin ich davon ausgegangen es wird von einem NIveau gesprochen, das nicht ausreicht um englische Paper zu lesen. Dieses NIveau ist ja, wie du selber sagst, auch nicht unglaublich schwer zu erreichen und meiner Meinung nach auf jeden FAll sinnvoll.
Wobei ich jetzt ehrlich gesagt auch finde, wenn es nicht gerade um eine Whipple OP oder hochkomplexen EIngriff geht, doch auch recht basales Englisch ausreichend ist um einen Eingriff aus dem eigenen Fachgebiet zu erklären. Kommt aber sicher auf den Eingriff an. Klar ist, insbesondere nach neuem PatRechtegesetz, wenn es ANhaltspunkte für mangelhafte Aufklärung durch SPrachprobleme auf Seiten des Behandlers oder Patienten gibt, sollte ein Übersetzer hinzugezogen werden (Wobei ich mich hier auch frage, ob der bei anscheinend so hochkomplexen und schwierig zu erklärenden EIngriffen dazu in der Lage ist, wenn er nicht selber Arzt ist). Leider würde man sich einen Übersetzer heutzutage auch öfter für den nicht deutsch sprechenden Arzt wünschen ;) Da ist es mir aber bisher noch nicht untergekommen :D
Trotz allem halte ich Englisch für unersetzbar, wenn man sich mit THemen in der MEdizin auseinandersetzen will, da mehr als 90% der Originalarbeiten auf englisch sind. :-meinung Wenn ich mich da nur auf deutsche Übersichtsarbeiten oder CME Artikel auf deutsch beschränken müßte, käme ich mir doch sehr eingeschränkt im Informationsangebot vor. :-meinung
Feuerblick
13.10.2013, 12:49
Der passive Wortschatz der meisten dürfte besser sein als der aktive... :-nix Ich lese und verstehe jedes Paper, das ich brauche und auch englische Vorträge sind kein Problem. Trotzdem stottere ich mir einen ab, wenn ich wirklich mit einem Patienten kommunizieren muss. Ich sehe da schon einen großen Unterschied :-meinung
Dir ist wohl noch nicht aufgefallen, dass ca. >90% der Fachjournale auf englisch sind? Da die Vernetzung in den meisten Fachgruppen auch immer internationaler wird, gibt es europäische und internationale Fachgesellschaften. Rat mal, welche Sprache dort gesprochen wird ;-)
Also ich würde mir bei deiner Einstellung mal Gedanken machen, wie du sofern du irgendwann mal weiter als Semester 1 bist, deine Weiterbildung lebenslang suffizient ohne Englisch gewährleisten willst und ob es nicht vielleicht doch ncht vernünftig wäre mal an eine Auffrischung zu denken und ein bisschen über den Tellerrand zu gucken. Trotz allem fände ich es schon ganz schön peinlich, wenn ein Assistenzarzt oder PJler auf Station mit einem britischen oder amerikanischen Patienten nicht kommunizieren könnte und einen Übersetzer dafür möchte. :-meinung
Und eine Dissertation der letzten 10 JAhre, in der keine englische Literatur zitiert wurde, würde ich wirklich sehr gerne sehen. Da müßte das Niveau ja schon unterirdisch sein oder es handelt sich um deutsche Medizingeschichte. ;-)
Ich habe es wohl unglücklich formuliert, als ich "Und sagen wir mal, man hat keine Diss, bei der man englische Literatur liest, kommt man im Studium um Englisch gut herum." schrieb. Gemeint war damit keine Diss zu schreiben (was gar nicht so selten vorkommt) und daher keine englische Literatur zu lesen. Wobei das mit Medizingeschichte eine nette Idee ist, das Praxisschild mit einem Dr. aufzuhübschen. Von einem Fach weiß ich zumindestens, dass die Weiterbildung auch mit deutschen Fachzeitschriften zu gestalten ist. Ich sehe da keine Not, jede wissenschaftliche Neuigkeit zu verfolgen, wenn ich nicht wissenschaftlich interessiert bin.
Der springende Punkt ist jedoch, dass ich mich nicht auf englisch unterhalten möchte. Nicht auf der Arbeit. Ich habe es noch nirgends erlebt, dass jemand auf der untersten Berufsstufe (im ärztl. Bereich entspricht das einem PJ'ler oder Assi) Englisch braucht. In Unternehmen spricht von den normalen Sachbearbeitern oder sonstigen Angestellten keiner Englisch in seinem Beruf; Vorgesetzte, je nach Position eher mal. Vielleicht kommt ihr aus Ecken in Deutschland, wo ihr Ausländern ohne jegliche Deutschkenntnisse öfter begegnet. Wo ich herkomme, sprechen alle deutsch. Auch die ganzen Ausländer. Zwar mehr schlecht als recht, aber sie sprechen es. Wir sind in Deutschland und hier wird nunmal deutsch gesprochen. Da stellte sich mir bisher nie die Frage.
Ich sehe es da wie Brutus, dass es auf die Region ankommt. In Hintertupfingen wird es nicht erwartet, da lebe ich gerne, und da sind alle froh über deutschsprechenden Ärzte.
Außerdem haben Brutus, Feuerblick und Evil die Probleme einer Aufklärung in anderen Sprache erläutert.
Ich bin nicht bereit diese Verantwortung auf mich zu nehmen, nur weil mein Gegenüber nicht Deutsch spricht. Einen Notfall kann ich auch auf Englisch behandeln, fragen, was das Problem ist, wo es weh tut, ob Atemprobleme bestehen, Dauer, Medikamente ect. Ein Notfall kann nicht warten, alles andere schon.
Nurbanus Post hat impliziert es gäbe Dissertationen bei denen man keine englische Literatur lesen müßte und aus ihren Aussagen habe ich entnommen ihr Englisch sei derart eingerostet, dass sie jeden KOntakt damit meiden möchte im Studium und auch meint langfristig um englische Paper herum zu kommen. Das zweifele ich doch stark an, dass man eine Dissertation ohne englische Literatur finden wird.
Daher bin ich davon ausgegangen es wird von einem NIveau gesprochen, das nicht ausreicht um englische Paper zu lesen. Dieses NIveau ist ja, wie du selber sagst, auch nicht unglaublich schwer zu erreichen und meiner Meinung nach auf jeden FAll sinnvoll.
Um Himmels Willen, nein! Passiv ist es schon ok, nur mag ich nicht reden, da bin ich einfach out of practice, und schon gar nicht müssen, weil mein Gegenüber kein Deutsch kann und noch weniger mich mit einem Bein im Gefängnis sehen
Ich sehe Englisch nicht als Qualifikation und Voraussetzung für den Arztberuf (im Patientenkontakt).
Gast26092018
13.10.2013, 17:38
Kleider machen Leute!
Da hat der Gottfried völlig recht.
Wenn die Lampe mal wieder etwas länger brennt...
Ich war gerade on, obwohl ich gar nicht on war :-))
Kaufland hat neue Hackenporsche! Ick bin begeistert! Jetzt kann man seine Einkaufsliste an den Griff klemmen! Doof nur, dass dieser Griff jetzt irgendwie leicht gebogen ist...dadurch rutsche ich, wenn ich gelangweilt an der Kasse stehe, immer zur Seite wech beim Draufstützen...das haben die doch extra gemacht!?! Mistkäfer!! :-(
el suenio
17.10.2013, 13:57
Vier Schwestern für 3 Patienten sind zu viel :cool:
little_lunatic
17.10.2013, 17:21
Kaninchen sind Weltfrieden :-)
Gast26092018
17.10.2013, 17:24
Ich bin heute mit der Straßenbahn an dem Ort vorbeigefahren, wo vor ca. 2 Wochen eine junge Studentin misshandelt und ermordet wurde :-heul
Wie kann ein Mensch so etwas tun??? Wie krank muss man dafür sein?? Von dem Täter, vielleicht waren es auch mehrere fehlt jede Spur.
Ich kenne diesen Ort, das ist bei mir in der Nähe. Das ist neben einer Unterführung, unter einer Brücke, sehr schlecht beleuchtet und da hängen immer Junkies und Assis rum :-(
Ich wünschte ich wäre vor Ort gewesen und hätte es verhindern können :-?
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